Das von der DFG geförderte Graduiertenkolleg 1913 verfolgt das Ziel, historische Bauten im Spannungsfeld zwischen Kunst, Technik und Gesellschaft in unterschiedlichen Zeithorizonten und Kulturkreisen wissenschaftlich zu erforschen. Historische Bauten werden dabei als Bestandteile kultureller Wertesysteme aufgefasst, die neben dem kulturellen auch das technische Wissen ihrer Zeit umfassen. Die Bauten werden dadurch zu Bedeutungsträgern für baukünstlerisch-technische Leistungen ihrer Zeit und Kultur.
Die wissenschaftliche Arbeit des Graduiertenkollegs basiert auf Einzeluntersuchungen zu historischen Bauten, Kulturlandschaften oder Akteuren mit dem Ziel, herausragende technische Erfindungen und kulturelle Erfahrungen zu identifizieren. Neu ist hier insbesondere der Fokus auf technische und technologische Aspekte sowie deren kulturhistorische Einordnung und Bewertung. Die kulturellen und technischen Aspekte des Bauens stehen gleichermaßen im Mittelpunkt der interdisziplinären Diskussion.
Das Thema des Graduiertenkollegs berührt wesentliche Interessen der Historischen Bauforschung, der Bautechnikgeschichte, der Kunstgeschichte, der Denkmalpflege, der Archäologie sowie der Geschichts- und Sozialwissenschaften. Durch die Kombination der unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Disziplinen werden insbesondere die wissenschaftlichen Welten der Ingenieur- und der Geisteswissenschaften miteinander verbunden, um neue, gemeinsame Grundlagen für die Beurteilung historischer Bauten zu schaffen.