Die Berliner Museumsinsel: Eine konstruktionsgeschichtliche Analyse

Promotionsvorhaben am Lehrstuhl Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung, verfasst von Thomas Winner, seit 2011

Die Berliner Museumsinsel ist der nördliche Teil der Spreeinsel im Herzen der Stadt und gilt als Keimzelle der Berliner Museumslandschaft. Seit 1999 gehört die Museumsinsel dem Weltkulturerbe der UNESCO an.
Das Alte Museum entstand 1830 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel als erstes Museumsbauwerk auf der Museumsinsel. Ihm folgten 1859 das Neue Museum, 1876 die Alte Nationalgalerie, beide auf Plänen von Friedrich August Stüler basierend sowie 1904 das an der nördlichen Spitze der Insel gelegene Bodemuseum, errichtet von Ernst von Ihne. Als letztes Museum auf der Museumsinsel wurde das von Alfred Messel und Ludwig Hoffmann geplante Pergamonmuseum 1930 unvollendet der Öffentlichkeit übergeben.
Diese Bauwerke, über einen Zeitraum von hundert Jahren errichtet, bieten einen umfassenden Einblick in die Konstruktionsgeschichte und die Weiterentwicklung von Konstruktionselementen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.
Aus historischer Sicht stellt sich jedoch die Frage, inwieweit neue Erkenntnisse über Werkstoffeigenschaften und/oder Bemessungsmethoden den Konstruktionstyp und die konstruktive Ausgestaltung in dieser Zeit beeinflusst haben? In Hinblick auf die weitere Nutzung der Gebäude auch unter Berücksichtigung erhöhter Wind-, Schnee- und Verkehrslastannahmen ist es von Interesse, die historischen Konstruktionen der fünf musealen Bauwerke zu katalogisieren und zu typisieren, um damit eine wissenschaftlich fundierte, übersichtliche Beurteilungsgrundlage bei der Standsicherheitsbeurteilung dieser Tragwerke zu schaffen.