Dokumentarfilm „Im Prinzip Familie“

Fast wie Familie, aber immer auf Zeit: Zwischen Elternliebe, Bürokratie und Jugendamt geben drei Erzieher:innen alles, um für Kinder ein Zuhause zu schaffen. Ein Film über die Superkraft, ein Kind großzuziehen und Familie in all ihren Facetten.

"Wenn Eltern ihrer Fürsorgepflicht nicht mehr nachkommen können, stürzt für die Kinder oft die ganze Welt zusammen. Nichts bleibt, wie es war. Plötzlich sind nicht mehr Mama oder Papa zuständig, sondern das Jugendhilfesystem. Daniel Abma hat eine Wohngruppe im ländlichen Raum über mehrere Jahre begleitet. Er zeigt professionelle Erziehende, die fünf Jungs zwischen sieben und vierzehn Tag für Tag geben wollen, was sie am Dringendsten brauchen: Geborgenheit, Orientierung, ein Zuhause.
Der dokumentarische Fokus richtet sich nicht auf die Kinder, sondern auf all jene, die anstelle der Eltern treten und manchmal an Don Quichote im Kampf gegen die Windmühlen erinnern. Denn zwischen Schule, Jugendamt, abwesenden Müttern und Vätern entsteht Verantwortungsdiffusion. Wenn Erwachsene Verabredungen nicht einhalten, wenn Zuständige vor rassistischem Mobbing kapitulieren und eine „Auszeit“ – für den gemobbten Jungen – in der Psychiatrie vorschlagen, fehlen einem die Worte. Es wäre leicht, diese Mechanismen an den Pranger zu stellen. Doch darum geht es Daniel Abma nicht. Seine gleichermaßen zugewandte wie zurückhaltende Beobachtung blickt fragend in die Lücken des Systems – mit denen, die hindurchzufallen drohen, und mit denen, die sie durch Zuneigung zu füllen versuchen. Er lässt uns ahnen: Die Antwort ist kein lückenloseres System. Es sind Menschen, die für andere Menschen da sind und Verantwortung übernehmen." Luc-Carolin Ziemann  (https://www.dok-leipzig.de/film/im-prinzip-familie/archive)

Trailer zum Film: https://youtu.be/HtRsYHRn3iM?feature=shared

Das Fachgebiet Medienpädagogik: Ästhetische Bildung in der Sozialen Arbeit der BTU Cottbus – Senftenberg organisiert die Cottbus - Premiere von „Im Prinzip Familie“ im Weltspiegel! Am 10.06. hat Kultur- und Medienpädagogin Josefine Siebert gemeinsam mit Sozialarbeiterin Lea Sabo des Filmgespräch moderiert. Die Cottbus-Premiere des Dokumentarfilms fand in Kooperation mit dem Filmfestival Cottbus statt. Der Regisseur Daniel Abma war vor Ort und gab im Anschluss im Filmgespräch Einblicke in die Arbeit an dem Film. Der Dokumentarfilm startete am 05. Juni bundesweit in den deutschen Kinos und ist nominiert für den Deutschen Kamerapreis (Kamera: Johannes Praus) und wurde u.a. mit dem ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness (DOK Leipzig Filmfestival 2024) und dem Perception Change Award der Vereinten Nationen beim Filmfestival Visions du Réel 2025 in der Schweiz ausgezeichnet.

Mit über 260 Menschen im Weltspiegel war die Veranstaltung ein voller Erfolg und das Gespräch mit dem Regisseur und Publikum tiefgehend und inspirierend.