Innovatives Verfahren zur Diagnostik der Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis

Erfolgreiche Forschungskooperation zwischen GA Generic Assays GmbH und dem Fachgebiet Molekulare Zellbiologie der BTU Cottbus-Senftenberg am Standort Senftenberg

Zwei Jahre sind nun vergangen, in denen die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) gemeinsam mit dem Unternehmen GA Generic Assays GmbH an einem Verfahren zur Diagnostik der Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis in dem Kooperationsprojekt „CytoMuSK“ gearbeitet hat. Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der – verursacht durch Autoantikörper – die Kommunikation zwischen Muskel und Nerv blockiert wird. Patient*innen mit dieser Krankheit bilden Autoantikörper, die sich unter anderem gegen die muskelspezifische Rezeptor-Tyrosinkinase (MuSK) richten. Dabei handelt es sich um ein körpereigenes Protein, das eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung zwischen Motoneuronen und Skelettmuskeln spielt.

Mit dem festen Ziel, die bisherigen diagnostischen Verfahren zum serologischen Nachweis der MuSK-Autoantikörper bei Myasthenia gravis-Patient*innen zu verbessern, ist es dem Team von Prof. Dr. Jan-Heiner Küpper, Fachgebiet Molekulare Zellbiologie am BTU-Campus Senftenberg, gelungen eine spezielle humane Zellkultur zu generieren, die das MuSK-Protein für Autoantikörpertests zur Verfügung stellt. Diese Zellkultur wurde erfolgreich hinsichtlich einer langfristigen produktionstechnischen Anwendung optimiert. Die GA Generic Assays GmbH konnte die Eignung der neu generierten Zellkultur für den laborchemischen Nachweis der MuSK-Autoantikörper über das Blutbild sicherstellen und diese in dem diagnostischen Test basierend auf einem automatischen Mikroskopie-Verfahren implementieren.

Dieses durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Modellvorhabens „Unternehmen Revier“ und des „Regionalen Investitionskonzepts“ (RIK) geförderte sowie von der Trägergesellschaft Wirtschaftsregion Lausitz GmbH koordinierte Projekt investierte somit in den zukunftsorientierten und anwendungsbezogenen Ausbau einer sich im Strukturwandel befindlichen Region. Das Projekt stellt ein Paradebeispiel für den erfolgreichen Transfer technologischer Innovationen aus der universitären Forschung hin zur wirtschaftlichen Verwertung in der Gesundheitswirtschaft dar. Nicht nur die regionale Erweiterung von Kompetenzen im Bereich der Diagnostik neurologischer Erkrankungen konnten ausgebaut werden, sondern auch die Ausbildung und Bindung von Fachkräften stärken den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Lausitz im Zukunftsfeld der Biotechnologie.

Kontakt

Dr. rer. nat. Susanne Köhler
Molekulare Zellbiologie
T +49 (0) 3573 85-940
susanne.steinbrecht(at)b-tu.de
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Susanne Köhler bei der Mikroskopie humaner Zellkulturen. Foto: privat
Studentin Karolina Majchrzak bei der Kultivierung humaner Zellkulturen unter der Sterilwerkbank. Foto: privat