Mehr Sicherheit auf öffentlichen Plätzen

Teil 2 des DIN Standards 91414 „Fahrzeugsicherheitsbarrieren für Sicherheitsanforderungen“ hilft Kommunen, Veranstaltungen besser vor Überfahrtaten zu schützen

Die DIN SPEC 91414-2 „Anforderungen an die Planung für den Zufahrtsschutz zur Verwendung von geprüften Fahrzeugsicherheitsbarrieren“ wurde unter der Konsortialleitung von Kriminalhauptkommissar a.D. Christian Weicht und Detlev Schürmann M.A. erarbeitet. Sie leiten den Forschungsbereich „Angewandte Kriminalprävention und wissenschaftliche Begleitforschung“, der am Lehrstuhl Architektur und Visualisierung von Professor Dominik Lengyel an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg angebunden ist. Das Konsortium setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Behörden, Kommunen, Herstellern, Testinstituten, Universitäten und Hochschulen zusammen. Die Erarbeitung des Standards wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert.

Der DIN Standard beschreibt zunächst die Anforderungen an ein Zufahrtsschutzkonzept bzgl. Qualifikation, Geheimhaltung und Sicherheit und geht auch auf die Vorbereitungen ein. Die weiteren Schwerpunktthemen liegen beim Aufbau eines Sicherungskonzepts (Risikobewertung, Schutzziel, Schwachstellenanalyse, empfohlene Sicherungsmaßnahmen), der Qualifikation sowie Stufung und Dokumentation von Sicherheitsmaßnahmen. Bei der Erarbeitung fanden bereits vorhandene Sicherheitsnormen/-standards sowie die Inhalte der Handreichung „Schutz vor Überfahrtaten – ein Leitfaden für Kommunalverantwortliche“ der Polizeilichen Kriminalprävention Berücksichtigung.

Die DIN SPEC ersetzt nicht die Dokumente aus dem internationalen Bereich oder vorhandene technische Richtlinien der Polizei, sondern führt die Anforderungen für Fahrzeugsicherheitsbarrieren zusammen und erweitert diese.

Sie komplettiert ein vierteiliges Sicherheitspaket für Kommunen zum Schutz vor Überfahrtaten, das in Kooperation mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes entstand. Neben der im Frühjahr 2021 unter gleicher Leitung veröffentlichten DIN SPEC 91414-1 „Mobile Fahrzeugsicherheitsbarrieren für Sicherheitsanforderungen — Teil 1: Anforderungen, Prüfmethoden und Leistungskriterien“ zählen dazu die Handreichung der Polizei sowie eine nur über die Polizei zu beziehende Produktliste. Die DIN SPEC 91414-2 steht beim Beuth Verlag zum kostenlosen Download bereit.

Die Handreichung „Schutz vor Überfahrtaten – ein Leitfaden für Kommunalverantwortliche“ der Polizeilichen Kriminalprävention ist kostenlos bei allen (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstellen erhältlich oder kann kostenlos heruntergeladen werden.

„Der kostenlos erhältliche DIN Standard legt Anforderungen unter der Berücksichtigung der Stadtbildverträglichkeit fest. So kann ein sachgerechter und bestimmungsgemäßer Einsatz von mobilen wie auch stationären Fahrzeugsicherheitssperren durch die Anwender wie beispielsweise Genehmigungsbehörden sichergestellt werden“, so Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Hintergrund

Finden wieder regelmäßig Veranstaltungen statt, rückt auch das Thema Sicherheit in den Vordergrund: Genehmigungsbehörden und Veranstaltende stehen in der Verantwortung, öffentliche Räume vor Angriffen mit Fahrzeugen zu schützen. Eine Herausforderung ist dabei, den Schutz möglichst unauffällig ins Stadtbild zu integrieren und zugleich maximale Sicherheit zu bieten. Fahrzeugsicherheitsbarrieren können hier eine gute Ergänzung sein. Eine nützliche Orientierungshilfe beim Erstellen eines Zufahrtsschutzkonzepts für Veranstaltungen ist der jetzt veröffentlichte Teil 2 des DIN Standards 91414.

Kontakt
Detlev Schürmann
Kriminologe & Polizeiwissenschaftler
Forschungsbereich Kriminalprävention/Leitung
Mobil:  +49 176 201 80 522
E: detlev.schuermann(at)b-tu.de 
URL: https://www.b-tu.de/kriminalpraevention

Kontakt

Prof. Dipl.-Ing. Dominik Lengyel
Architektur und Visualisierung
T +49 (0) 355 69-4114
Dominik.Lengyel(at)b-tu.de
Versuch nach DIN SPEC 91414-2 Ziff. 10.3.3 Sonstige Sicherheitslösungen - Anhang A: Beispiele für landschaftsarchitektonische Lösungen (Foto: Detlev Schürmann)