Raumfahrtanwendungen

Atmoflow

Das Hauptanliegen des AtmoFlow Experiments (Atmospherical Flow Experiment) liegt auf der Untersuchung atmosphärischer, konvektiver Strömungen im Kugelspalt, welche für die Disziplinen Geophysik, Astrophysik und ganz besonders Atmosphärenforschung von zentraler Bedeutung sind. Die Besonderheit von AtmoFlow ist seine Kugelgeometrie im Unterschied zu anderen häufig planaren, kartesischen Experimenten. In AtmoFlow sollen Strömungen in sphärischer Geometrie unter dem Einfluss eines zentralen Kraftfeldes (Miniplanet) untersucht werden, die atmosphären-ähnlichen Randbedingungen ausgesetzt sind. Die sphärische Versuchsanordnung kann auf der Erde aufgrund ihres auf der Oberfläche wirkenden axialen Gravitationsfeldes, welches etwaige künstliche zentrale Kraftfelder überlagert, nicht realisiert werden. Unter Mikrogravitationsbedingungen (z.B. auf der ISS) jedoch kann mittels eines dielektrophoretischen Kraftfeldes auftriebsgetriebene Konvektion simuliert werden. Somit stellt AtmoFlow ein einzigartiges Experiment dar, welches ausschließlich unter Mikrogravitationsbedingungen betrieben werden kann.

Auch wenn das AtmoFlow-Experiment nicht alle Aspekte einer realen Atmosphäre abbilden kann, sind wir zuversichtlich allgemeingültige Eigenschaften atmosphärischer Strömungen untersuchen zu können. Die Bodenexperimente und die begleitende Numerik sind notwendig um grundlegende Aspekte der Strömung, wie sie in AtmoFlow zu erwarten sind, verstehen zu können. Zudem soll die Messtechnik an dem Bodenexperiment getestet, kalibriert und verifiziert werden.