Kolloquien
Umbauten zwischen Funktionswandel und weltanschaulicher Anpassung
!!!GEÄNDERTES PROGRAMM!!!
Veranstalter:
Elke Richter, BTU Cottbus-Senftenberg, Lehrstuhl Baugeschichte
Elke.Richter(at)b-tu.de
Anke Blümm, BTU Cottbus-Senftenberg, Lehrstuhl Kunstgeschichte
Anke.Bluemm(at)b-tu.de
in Kooperation mit dem DFG-Graduiertenkolleg 1913 „Kulturelle und technische Werte historischer Bauten“
Zeit:
17./18. März 2017
Ort:
BTU Cottbus-Senftenberg, Zentrales Hörsaalgebäude, Seminarraum 2
Veränderungen an bestehenden Gebäuden fanden zu jeder Zeit und in allen Kulturkreisen statt. Die Gründe für bauliche Anpassungen sind mannigfaltig und müssen retrospektiv differenziert betrachtet werden. Im Zentrum der Tagung sollen die übergreifenden Beweggründe und Auslöser für Veränderungen am baulichen Bestand stehen. Zum einen spiegeln sich in der Architektur als omnipräsenter Kunstform die gesellschaftspolitischen Vorstellungen der Zeit wider, die an konkrete ästhetische oder stilistische Vorstellungen gekoppelt sein können. Daher ist auch bei baulichen Umgestaltungen nach einem veränderten Weltbild oder neu etablierten politischen Vorstellungen zu fragen, an die existierende Gebäude angepasst werden. Zentral ist dabei die Frage, wie eine weltanschauliche Haltung zu einem stilistischen Mittel konstruiert und in den Bestand implementiert wird.
Am anderen Ende der Betrachtungsskala stehen funktional begründete Umbauten. Da die Erfüllung einer Funktion zu den wichtigsten Aufgaben eines Bauwerks zählt, sollen diese baulichen Veränderungen nicht, wie weithin üblich, mit einer abwertenden Konnotation betrachtet werden. Vielmehr sollte an dieser Stelle ein erweiterter Funktionsbegriff – beispielsweise nach U. Poerschke – herangezogen werden, bei dem in Anlehnung an die Vorstellung eines Organismus die Einzelfunktionen zueinander und zur Funktionsgesamtheit in Beziehung stehen. Umbauten aufgrund veränderter Funktionsbedürfnisse bedeuten daher immer eine meist komplexe, Reorganisation des „Funktionsorganismus“ und seiner Teile. Selten lassen sich weltanschauliche Anpassung und Funktionswandel scharf voneinander trennen. Daher sei als dritter Aspekt nach der Verbindung beider Auslöser gefragt.