Vermitteln

Beim Vermitteln geht es um einen intentionalen Vorgang, in welchem Sie Lehr-/Lerninhalte darbieten bzw. darstellen. Dies ist in unterschiedlichen Medienformaten, wie Text, Audio, Video, Bild, Animation, möglich.

Audiodatei / Podcast erstellen

Kontext:

Studierende sollen Inhalte verinnerlichen, Zusammenhänge erkennen, Begriffe verstehen, argumentieren und diskutieren lernen. Dabei gilt es, sich unterschiedlicher Sinne zu bedienen und Diversität der Lerntypen zu zulassen – die einen bevorzugen visuelle Lehr-/Lerninhalte, die anderen auditive und wieder andere profitieren von haptischen Lernangeboten.

Problem:

Studierende sind mit Informationen überflutet, die im Rahmen ihres Studiums sehr wissenschaftlich und nicht selten schwer verständlich sind. Unterschiedliche Lerntypen bleiben dabei noch häufig unberücksichtigt. Zudem haben sie aufgrund privater Verpflichtungen teils wenig Zeit, synchrone Veranstaltungen intensiv vor- und/oder nachzubereiten. Sie wollen Inhalte „nebenbei“ rezipieren und verinnerlichen.

Lösung:

Podcasts als Hörbeiträge bieten ein gutes auditives Lernformat, welches zudem fast überall und „zwischendurch“, z. B. beim Radfahren oder in der S-Bahn, rezipiert werden kann. Gut und interessant aufbereitet, bieten sie eine Alternative, schwierige oder schwer erfassbare Inhaltsfragmente der Lehre in einem abgewandelten Kontext mit einfacheren Worten zu erklären bzw. erklärt zu bekommen oder Praxisbezüge (z. B. Experteninterviews) herzustellen.

  • Podcasts im Rahmen der Lehre anbieten:
    Bieten Sie Ihren Studierenden „Educational Podcasts“ als Lernelemente zur Wissensvermittlung und für den Praxistransfer an. Besonders auditiv Lernende profitieren von diesem Format. Als meist auch offline verfügbare Hördatei steht diese orts- und zeitunabhängig jedem Lernenden zur Verfügung. Dadurch wird das Lernen weiter flexibilisiert. Schauen Sie sich gern in den offenen Bildungsressourcen (OER) nach passendem Material/Beiträgen um.
     
  • Podcasts im Rahmen der Lehre durch Studierende produzieren lassen:
    Lassen Sie Ihre Studierenden in Gruppen eigene Podcasts zu eingegrenzten Themengebieten produzieren. So sind Ihre Studierenden angehalten, über die Themenschwerpunkte nachzudenken und sich schließlich argumentativ darüber auszutauschen. Indem sich Ihre Studierenden mit den Themen auseinandersetzen und im Podcast darüber reden, eignen sie sich die Themen in der Tiefe an und üben beim Erstellen des Podcast z. B. ihre Diskussionsfähigkeit, Kreativität und Selbstorganisation. Auch zum Erlernen von Fremdsprachen eignet sich diese Methode sehr gut. Andere Studierende können wiederum die produzierten Podcasts ihrer Kommilitonen nutzen, um die Themen auf Augenhöhe erläutert zu bekommen.

Lesen Sie auch auf eteaching.org, welche Vor- und Nachteile die Nutzung und Produktion von Podcast mit sich bringen und bekommen Sie kurze Hinweise zu Gestaltung und Einsatzmöglichkeiten in der Lehre.

Beispiel aus der Praxis

(interaktive) Lehr-/Lernvideos produzieren

Kontext:

College und Grundlagenfächer in Studiengängen, die eine eher hohe Teilnehmerzahl aufweisen.

Problem:

Das Basiswissen der Lernenden variiert sehr stark.

Lösung:

In einer Selbstlernphase mit Tutorials, welche aus Anleitungen und Erklärungen in Form einer Filmsequenz bestehen, lernen Studierende, sich theoretische Inhalte eigenständig zu erarbeiten. Bei den Lehr-/Lernvideos handelt es sich um multimedial aufbereitete, kurze Lektionen.

Storytelling einbinden

Kontext:

Wir leben in einer schnelllebigen Welt und werden von einer Unmenge an Fakten und Wissen überflutet. Bei dieser Informationsfülle ist es schwer, sich zu orientieren und relevante Informationen zu selektieren und in die Praxis zu übertragen bzw. im eigenen Alltag anzuwenden. Wir befinden uns in Wissensgesellschaft und sind vielen Medienformaten ausgesetzt. Knüpfen wir an dieser Vielfalt an Medienformaten an, um transmedial Inhalte zu vermitteln und damit Wissenstransfer zu schaffen und Lebensweltbezüge herzustellen.

Problem:

Studierende sind oft mit der Flut an Wissensinhalten überfordert. Ihnen fehlen Praxisbezüge oder Assoziationen, um die Lehr-/Lerninhalte in eigenes Wissen umzuwandeln.

Lösung:

Geschichten haben die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit besser zu fesseln als Fakten. Was für Kindersendungen, wie „Löwenzahn“ oder „Die Sendung mit der Maus“ schon Ewigkeiten funktioniert, wird auch in der Erwachsenenbildung und im eLearning immer populärer.

Lehr-/Lerninhalte können in eine Geschichte verpackt werden, um beim Studierenden Emotionen zu wecken. Dadurch bleiben diese Inhalte lange im Gedächtnis verankert. Die Mischung aus Visuellem (Bilder, Videos, Fotos) und Verbalem (Worte, Musik, Voice-over) erleichtert es Studierenden, sich die durch die digitale Geschichte vermittelten Informationen leicht und präzise zu merken als auch wieder abzurufen.

Nutzen Sie verschiedene Medienformate und sprechen Sie damit alle Sinne an. Kombinieren Sie: Text (z. B. Artikel, Blog-Beiträge, Interviews, How-To-Beiträge), Audio (z. B. Podcast), Videos (auch interaktiv angereichert), Fotografien, Comic-Streifen, Interaktivitäten (z. b. "Interaktive Inhalte" in Moodle). Kreieren Sie Charaktere als interaktive Lernbegleiter, die durch Ihren Lernkurs führen, Abschnitte zusammenfassen oder punktuell wichtige Hinweise geben.

Studierende motivieren

Kontext:

„Aus didaktischer Sicht ist die Motivation von Studierenden, sich mit einem bestimmten Lehrthema zu befassen, ein wesentlicher Faktor für den Lernerfolg. Idealerweise sollte jedoch nicht nur Demotivation vermieden, sondern Begeisterung für das Thema geweckt werden“ (Heinemann, 2018) [1].

Problem:

Studierende sind oft von der Menge des (oft theoriebasierten) Lernstoffes überfordert und finden keinen Einstieg in das Thema. Fehlende motivierende Gestaltungselemente, praktische Verbindungen zum Wissen und anderweitige, externe Ablenkungen führen dazu, dass Lerninhalte nicht ausreichend rezipiert werden.

Lösung: 

Digitale Medien können die gewünschte Motivation im Lernprozess extrinsisch fördern. Den Lernenden werden weitere, didaktisch ausgearbeitete Lernarrangements angeboten, die es ihnen ermöglichen, personen- sowie orts- und zeitunabhängig zu lernen und zu üben. Eine detaillierte Darstellung von Maßnahmen können Sie dem nachfolgenden PDF-Dokument entnehmen.

Beispiel aus der Praxis


[1] Heinemann, F. (19. September 2018). Studierende zum Lernen motivieren. TU Darmstadt. Abgerufen von:
https://blog.e-learning.tu-darmstadt.de/2018/09/19/studierende-zum-lernen-motivieren/ [24.10.2019]

Virtuelle Laborübungen anbieten

Kontext:

Das praktische Experimentieren in Laboren als Teil der Hochschullehre ist vor allem in ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studiengängen fest verankert.

Problem:

Die Umsetzung wird durch die steigende Heterogenität Studierender sowie durch fehlende personelle und materielle Ressourcen erschwert. Zudem ist es Studierenden aus diversen Gründen nicht immer möglich eine Vor-Ort Teilnahme zu gewährleisten. So gibt es zu Semesterbeginn beispielsweise für internationale Studierende des Öfteren Verzögerungen.

Lösung:

Virtuelle Labore flexibilisieren den Lernprozess. Dies begünstigt den nahtlosen Wissenstransfer in das reale Laborsetting. Insbesondere die Vor- und Nachbereitungen praktischer Laborübungen lassen sich durch virtuelle Szenarien gut abdecken und können so ressourcenschonend, orts- und zeitunabhängig beliebig oft durch die Studierenden erprobt werden.