Verleihung der Universitätspreise für hervorragende akademische Leistungen an der BTU im Jahr 2021

Den mit 1.000 Euro dotierten Preis für die beste Dissertation der BTU Cottbus–Senftenberg erhält Dr. rer. nat. Martin Grönke. Seine Arbeit mit dem Titel »Synthesis and characterization of layered transition metal trihalides MCl3 (M = Ti, Cr, Mo, Ru) and CrX3 (X = Cl, Br, I)«, übersetzt »Synthese und Charakterisierung von Übergangsmetall-Halogeniden MCl₃ (M = Ti, Cr, Mo, Ru) and CrX₃ (X = Cl, Br, I)«, wurde mit dem Prädikat summa cum laude bewertet.

In seiner Doktorarbeit befasste sich Dr. rer. nat. Martin Grönke mit einem innovativen Ansatz zur Herstellung neuer dünner Schichtverbindungen, sogenannter 2D-Materialien. Nach der Entdeckung der besonderen Materialeigenschaften von Graphen, einer zweidimensionalen Struktur des Kohlenstoffs, sind mittlerweile weitere Stoffklassen mit ähnlichen Strukturen in den Fokus gerückt. Die hier untersuchten Metallhalogenide sind chemische Verbindungen mit einer Schichtdicke im Nanometer-Bereich, 6.000 Mal dünner als ein menschliches Haar. Sie dienen der Herstellung kleiner, leistungsfähiger Bauelemente in der Mikroelektronik und Sensorik.

Aus der Dissertation sind vier vielfach zitierte peer-reviewed Publikationen mit Dr. Grönke als Erstautor in renommierten internationalen Journalen (Chemistry of Materials, Nanoscale, Nano-Structures & Nano-Objects sowie Advanced Materials Interfaces) hervorgegangen. Zudem gab Dr. Martin Grönke sein Wissen und seine Erfahrungen an jüngere Nachwuchswissenschaftler*innen, unter anderem in der Ausbildung von vier Master-Studierenden, weiter. Der in der Promotion entwickelte konzeptionelle Ansatz wird dank dieses Engagements in einem aktuellen DFG-Verbundprojekt der BTU Cottbus-Senftenberg mit dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) zum Thema „Strategien zur chemischen Modifizierung von Übergangsmetallhalogeniden MX3 (M = Cr, Mo, Rh, Ru; X = Cl, Br, I) als 2D-Schichtmaterialien“ fortgeführt.

Die Dissertation wurde von Prof. Dr. rer. nat. habil. Peer Schmidt am Fachgebiet Anorganische Chemie der BTU und Dr. rer. nat. habil. Bernd Büchner, Technische Universität Dresden, betreut.

Auf den zweiten Platz der besten Dissertationen gelangte Dr. rer. pol. Kathleen Jacobs mit der Arbeit »Quantitative Empirical Studies on Sustainable Consumption«, übersetzt »Quantitative empirische Studien zu nachhaltigem Konsum«. Als drittbeste Dissertation wurde die von Dr.-Ing. Stefan Kazula zum Thema »Konzeptstudie bezüglich variabler Pitot-Triebwerkseinlässe für kommerzielle Überschallflugzeuge mittels eines Entwicklungsansatzes für sichere Produkte« ausgewählt. Alle erhielten die Abschlussnote summa cum laude.

Die Preisgelder für die Universitätspreise in Höhe von 4.900 Euro werden vom Förderverein der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg e.V. gestiftet.

Die Auszeichnungen für die besten Masterarbeiten an den sechs Fakultäten gehen an folgende sechs Absolventinnen und Absolventen:

• Fakultät 1: MINT – Mathematik, Informatik, Physik, Elektro- und Informationstechnik

Jonas Marko, M.Sc.
»Optimalsteuerungsprobleme mit Totalvariation«
Betreuende:: Prof. Dr. rer. nat. habil. Gerd Wachsmuth und PD Dr. rer. nat. habil. Patrick Mehlitz, Fachgebiet Optimale Steuerung

• Fakultät 2: Umwelt und Naturwissenschaften

Erik Hentschel, M.Sc.
»Differentiation of human chondrocyte- and osteoblast-derived microtissues in co-culture using different medium compositions« (deutsche Übersetzung: »Differenzierung von menschlichen Chondrozyten- und Osteoblasten-Mikrogeweben in Co-Kultur unter Verwendung verschiedener Medienzusammensetzungen«
Betreuende: Prof. Dr. rer. nat. Ursula Anderer und Dr. rer. nat. Barbara Hansen, Fachgebiet Zellbiologie

• Fakultät 3: Maschinenbau, Elektro- und Energiesysteme

Moritz Berneis, M.Sc.
»Presentation and evaluation of possible applications of Blockchain Technology in Supply Chain Management« (deutsche Übersetzung: »Vorstellung und Bewertung der Einsatzmöglichkeiten der Blockchain Technologie im Supply Chain Management«
Betreuende: Prof. Dr. habil. Herwig Winkler und Dipl.-Ing. Devis Bartsch, Fachgebiet Produktionswirtschaft

• Fakultät 4: Soziale Arbeit, Gesundheit und Musik

Romy Brendel, M.A. und Juliane Herzig M.A.
»Anerkennung und berufsbiografische Entwicklung bei Pflegehelfer*innen mit langjähriger Berufserfahrung in Sachsen«
Betreuende: Prof. Dr. Heidrun Herzberg, Fachgebiet Bildungswissenschaften und Berufspädagogik in Gesundheitsberufen

• Fakultät 5: Wirtschaft, Recht und Gesellschaft

Henrik Jeßen, M.Sc.
»Corporate Environmental Responsibility als wichtige Einflusskomponente eines attraktiven Arbeitgebers – Eine empirische Studie«
Betreuende: Prof, Dr, rer. pol. habil Christiane Hipp, Dr. rer. oec. Christin Hoffmann, Timo Berg, Fachgebiet ABWL, insbesondere Organisation und Unternehmensführung

• Fakultät 6: Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung

Karolina Klara Kotyrba, M.Sc.
»Caspar-David-Friedrich Museum Greifswald«
Betreuende: Prof. Per Pedersen und Dr.-Ing. Adria Daraban, Fachgebiet Bauen im Bestand

Für die besten Bachelorarbeiten wurden ausgezeichnet:

• Fakultät 1: MINT – Mathematik, Informatik, Physik, Elektro- und Informationstechnik

Max Bergmann, B.Sc.
»A Machine Learning Approach For Churn Prediction Within The Social Network Jodel« (deutsche Übersetzung: »Ein Machine Learning Ansatz zur Vorhersage der Abwanderung von Nutzern am Beispiel des Sozialen Netzwerkes Jodel«)
Betreuende: Prof. Dr. rer. nat. Oliver Hohlfeld und M.Sc. Jens Helge Reelfs, Fachgebiet Rechnernetze und Kommunikationssysteme

• Fakultät 2: Umwelt und Naturwissenschaften

Nadine Gottschalk, B.Sc.
»Ecophysicological response of grapevines to the microclimate in a vineyard (in the post-mining site Welzow-South) in Lower Lusatia, Germany« (deutsche Übersetzung: »Ökophysiologische Reaktion von Weinreben auf das Mikroklima in einem Weinberg (im Bergbaufolgeland Welzow-Süd) in der Niederlausitz, Deutschland«)
Betreuende: Prof. Dr. Katja Trachte, Dr. Maik Veste, Fachgebiet Athmosphärische Prozesse

• Fakultät 3: Maschinenbau, Elektro- und Energiesysteme

Tina Rischke, B.Eng.
»Bewertung von vorhandenen Verfahrensprüfungen bezüglich Vollständigkeit und zukünftiger Anforderungen unter Wirtschaftlichkeitsaspekten«
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Sylvio Simon und M.Eng. Christin Faulstich, Fachgebiet Werkzeugmaschinen

• Fakultät 4: Soziale Arbeit, Gesundheit und Musik

Tobias Mahal, B.A.
»Fetale Alkoholspektrumstörungen - Die Wechselwirkungen von biologischen Beeinträchtigungen, Stigmatisierung und Selbstbild«
Betreuende: Prof. Dr. Annemarie Jost, Fachgebiet Sozialpsychiatrie, und Prof. Dr. Marina Ney, Fachgebiet Heil- und Sonderpädagogik

• Fakultät 5: Wirtschaft, Recht und Gesellschaft

Clara Galle, B.Sc.
»Auswirkungen beim Einsatz von unterhaltenden Inhalten im Social-Media-Marketing von Kliniken; Analyse am Beispiel des Carl-Thiem-Klinikums«
Betreuer: Prof. Dr. rer. pol. Florian Dost und Thomas Reichstein M.Sc, Fachgebiet ABWL, insbesondere Marketing

• Fakultät 6: Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung

Anne Lina Wehrle, B.Sc.
»Die spätgotischen Zellengewölbe in der Kapelle St. Petri in Brandenburg an der Havel«
Betreuende: Prof. Dr.-Ing. David Wendland und Dipl.-Ing. Heike Bücherl M.A., Fachgebiet Bautechnikgeschichte

Die besten MINT-Studentinnen der BTU sind Lisa Postelt und Tina Rischke. Die Auszeichnung honoriert besonders begabte, leistungsstarke und engagierte Master- und Bachelor-Studentinnen eines Studienganges in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Der Preis wurde erstmals 2016 im Rahmen der gleichstellungsfördernden Maßnahmen an der Universität verliehen. Die Master-Studentin Tina Rischke erhält 1.000 Euro, die Bachelor-Studentin Lisa Postelt 500 Euro.

Lisa Postelt ist eine sehr engagierte Bachelorstudentin im Studiengang Biotechnologie. Ihr Interesse für Naturwissenschaften entdeckte sie bereits im Kindesalter. Spannende Erkenntnisse weckten stetig ihre Neugier, sei es in der Kinderuni oder später in der Science Academy. Schon während der Schulzeit, begeisterte es die 22-Jährige, jüngeren Kindern Wissen und Leidenschaft weiter zu geben. So wurde die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Phänomenen zu einem bleibenden, ernsthaften Interesse. Ihrem Abitur folgte ein Ökologisches Jahr beim mobilen Schülerlabor Science on Tour der BTU, während dessen sie ein eigenes Forschungsthema „Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Schwermetallbelastung und dem Chlorophyllanteil in Nutzpflanzen“ bearbeitete. Als Studentin der Biotechnologie setzt sie sich aktiv  für die Interessen der Studierenden an der BTU ein. Als Mitglied der Senatskommission für Universitätskultur und universitäre Gemeinschaft ist es ihr Ziel, am gemeinschaftlichen Bewusstsein und Universitätsleben mitzuwirken. Dafür steht sie im Austausch mit anderen Studierenden und Forschenden der Universität. Ihre Praxisarbeit am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg, die sie im Februar 2022 abgeschlossen hat, eröffnete ihr Einblicke in neue Wissensbereiche.

Tina Rischke ist Studentin im dreisemestrigen Masterstudiengang Maschinenbau und gehört zu den Leistungsträger*innen ihres Jahrgangs. Davor absolvierte sie den ausbildungsintegrierten dualen Bachelorstudiengang Maschinenbau an der BTU. Parallel zum Studium schloss sie eine Ausbildung zur Industriemechanikerin bei der BASF Schwarzheide ab. Tina Rischke setzt sich studiengangübergreifend für die Belange der dual Studierenden ein und war als MINT-Tutorin der Fakultät für Maschinenbau, Elektro- und Energiesysteme tätig. Zudem unterstützt sie aktiv das MINT EC Camp am Zentralcampus sowie das Recruiting-Team der BTU, um neue Studierende für MINT-Fächer zu begeistern. Während des Bachelorstudiums schloss sie die Module Projektmanagement erfolgreich mit dem Junior-Projektmanager ab. Die 24-jährige wurde zudem für die beste Bachelorarbeit in ihrer Fakultät ausgezeichnet. Aktuell erwirbt sie die Zusatzqualifikation als Schweißfachingenieurin.

Ehrenamtlich engagierte sich Tina Rischke zum Beispiel bei einer „Fahrrad-Reparatur-Aktion“ für die Flüchtlingshilfe, bei der alte Fahrräder, die gespendet wurden, wieder fahrtauglich und verkehrssicher gemacht wurden. Des Weiteren unterstützte sie ehrenamtlich das Team des dualen Studiums. Bei Schulbesuchen, Messen und Informationsveranstaltungen berichtete sie als ehemalige dual Studierende über ihr Studium, ihre Erfahrungen und die Herausforderungen. Darüber hinaus ist sie im studentischen BTU-Motorsport tätig.

Der Förderpreis des Soroptimist International Club Cottbus 2021 wird an Thi My Linh, Nguyen überreicht. »Soroptimist International« (SI) ist die weltweit größte Service-Organisation berufstätiger Frauen. Der Cottbuser Soroptimist International Club zeichnet mit dem Förderpreis das soziale, interkulturelle und ethische Engagement von Studentinnen aus.

Thi My Linh Nguyen studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der BTU. Bereits seit ihrer Schulzeit engagiert sie sich im sozialen Bereich. Sie ist ausgebildete Sanitäterin und seit 2014 ehrenamtliches Mitglied des Jugendrotkreuzes (JRK). Seit 2017 ist sie im Landesjugendring. Als anerkannte Jugendgruppenleiterin vermittelt Thi My Linh Nguyen Kindern und Jugendlichen Erste Hilfe-Kenntnisse und betreut Freizeitaktivitäten. Darüber hinaus unterstützt sie Jugendverbandsarbeit und soziale Projekte wie das „Neuberliner*innen-Projekt“, in dem es um die Integration von Geflüchteten sowie Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund geht. Als Vertrauensperson liegt ihr vor allem die Fürsorge von Mädchen und Frauen am Herzen.

Thi My Linh Nguyen zeigte ihre Lernbereitschaft im Studium, in ihrer Tätigkeit als Mathe-Tutorin des BTU-Colleges und als wissenschaftliche Hilfskraft. Erfahrungen sammelte sie zudem beim Aufbau des Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (CHESCO). Seit April 2022 ist sie Mitglied des Verbands Deutscher Wirtschaftsingenieure e.V. (VWI). In der Hochschulgruppe Cottbus unterstützt sie die interkulturelle Entwicklung, die Planung von Vorträgen und Seminaren sowie den Aufbau eines Kooperationsnetzwerks. Seit 2020 engagiert sie sich als stellvertretende dezentrale Gleichstellungsbeauftragte in der Fakultät für Maschinenbau, Elektro- und Energiesysteme im Fakultätsrat, in Berufungskommissionen und Bewerbungsgesprächen. Auch ist sie bei der Entwicklung eines Gleichstellungskonzepts zur der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen an der BTU aktiv.