Cottbus/Kirchheim. „Sie haben eingefahrene Strukturen in der Rohstoffwirtschaft durchbrochen und dem Grundsatz ‚Verwerten vor Deponieren‘ eine neue Qualität verliehen. Mettke und Feeß gelten als aktive Mitstreiter der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen und sind damit nicht nur Vorbilder, sondern auch Vorreiter für eine gesamte Branche. Sie haben Beton, den Baustoff des 20. Jahrhunderts, auf bemerkenswerte Weise umweltverträglicher gemacht.“- Mit diesen Worten unterstrich heute Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Verleihung des Deutschen Umweltpreises 2016 an Prof. Dr.-Ing. habil. Angelika Mettke (64) von der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus - Senftenberg und an Walter Feeß (62), Geschäftsführer der Heinrich Feeß GmbH & Co. KG. Bundespräsident Joachim Gauck wird die Auszeichnung am 30. Oktober in Würzburg überreichen. Sie teilen sich das Preisgeld von 250.000 Euro.
Mit Recycling-Beton Flächenverbrauch eindämmen
„Für die konventionelle Betonherstellung werden Schotter und Kies in großen Gruben abgebaut. Der Flächenverbrauch ist immens und hinterlässt karge Landschaften, die aufwendig für die Natur wieder hergestellt werden müssen. Außerdem gehen wertvolle land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen verloren. Altbeton aus Abbruch-Bauten für Recycling-Beton zu verwenden, ist ein wichtiges Standbein, um den Flächenverbrauch einzudämmen und Deponien zu entlasten“, so Bottermann. Hinzu komme, dass die Kiesgruben nur selten in den Ballungsgebieten liegen, wo der Beton benötigt wird. Dies bedeute lange Transportwege zwischen Abbaugebieten und Baustelle. Schon bei einer Fahrstrecke von 40 Kilometern könne rein rechnerisch die Klimabelastung einer Kleinstadt mit 35.000 Einwohnern eingespart werden.
Langlebigkeit von Bauteilen ausschöpfen
Die wachsende Weltbevölkerung, der steigende Lebensstandard und der sorglose Umgang mit Ressourcen habe dazu geführt, dass Rohstoffe immer knapper werden. Mettke widmete fast ihre gesamte bisherige wissenschaftliche Laufbahn dem Baustoff-Recycling. „Durch ihren ausdauernden Einsatz ist es ihr gelungen, den Rohstoffverbrauch in nachhaltige Bahnen zu lenken und neue tragfähige Nachnutzungsmöglichkeiten für Altbeton zu entwickeln“, sagte Bottermann. Lag ihr Interesse anfänglich noch bei der Wiederverwendung von bereits genutzten Betonplatten, gelte Mettke mittlerweile deutschlandweit als Spezialistin für die Einsatzmöglichkeiten für Recycling-Beton. „Ziel ihrer Arbeit ist es, die Langlebigkeit von Bauteilen auszuschöpfen, um Rohstoffe und Energie einzusparen und Schadstoffausstöße zu senken. So leiste Mettke kontinuierlich einen großartigen Beitrag zum Schutz unserer Ressourcen.“
Mettke lehrt und forscht an der BTU Cottbus-Senftenberg
Mettke überzeuge außerdem durch ihre didaktischen Fähigkeiten. An der BTU Cottbus-Senftenberg unterrichte sie unter anderem Kreislaufwirtschaf: Bauliches Recycling mit den Schwerpunkten Wiederverwendung von Bauelementen, Flächenrecycling und nachhaltiges Bauen, Aufbereitung und Verwertung von Bauschutt. 2010 habilitierte sie zum Thema „Material- und Produktrecycling – am Beispiel von Plattenbauten“. Mit der anschließenden Verleihung der „Venia Legendi“ wurde der Grundstein der Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Bauliches Recycling“ gelegt. Ihre Forschung habe gezeigt, dass Häuser aus gebrauchten Betonplatten Neubauten in Qualität, Komfort oder Sicherheit in nichts nachstünden. „Dank ihres planerischen Mitwirkens sind Prototypen für den Neu- und Wiederaufbau von Vereinsheimen, Wohnhäusern und im Landschafts- und Deichbau entwickelt worden, die sich auch auf den internationalen Markt übertragen lassen“, lobte Bottermann. Weiter erläuterte er: „Dabei können die gebrauchten Betonelemente sowohl funktionalen Charakter, als auch eine gestalterische Funktion übernehmen.“
Mit Recycling-Beton Flächenverbrauch eindämmen
„Für die konventionelle Betonherstellung werden Schotter und Kies in großen Gruben abgebaut. Der Flächenverbrauch ist immens und hinterlässt karge Landschaften, die aufwendig für die Natur wieder hergestellt werden müssen. Außerdem gehen wertvolle land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen verloren. Altbeton aus Abbruch-Bauten für Recycling-Beton zu verwenden, ist ein wichtiges Standbein, um den Flächenverbrauch einzudämmen und Deponien zu entlasten“, so Bottermann. Hinzu komme, dass die Kiesgruben nur selten in den Ballungsgebieten liegen, wo der Beton benötigt wird. Dies bedeute lange Transportwege zwischen Abbaugebieten und Baustelle. Schon bei einer Fahrstrecke von 40 Kilometern könne rein rechnerisch die Klimabelastung einer Kleinstadt mit 35.000 Einwohnern eingespart werden.
Langlebigkeit von Bauteilen ausschöpfen
Die wachsende Weltbevölkerung, der steigende Lebensstandard und der sorglose Umgang mit Ressourcen habe dazu geführt, dass Rohstoffe immer knapper werden. Mettke widmete fast ihre gesamte bisherige wissenschaftliche Laufbahn dem Baustoff-Recycling. „Durch ihren ausdauernden Einsatz ist es ihr gelungen, den Rohstoffverbrauch in nachhaltige Bahnen zu lenken und neue tragfähige Nachnutzungsmöglichkeiten für Altbeton zu entwickeln“, sagte Bottermann. Lag ihr Interesse anfänglich noch bei der Wiederverwendung von bereits genutzten Betonplatten, gelte Mettke mittlerweile deutschlandweit als Spezialistin für die Einsatzmöglichkeiten für Recycling-Beton. „Ziel ihrer Arbeit ist es, die Langlebigkeit von Bauteilen auszuschöpfen, um Rohstoffe und Energie einzusparen und Schadstoffausstöße zu senken. So leiste Mettke kontinuierlich einen großartigen Beitrag zum Schutz unserer Ressourcen.“
Mettke lehrt und forscht an der BTU Cottbus - Senftenberg
Mettke überzeuge außerdem durch ihre didaktischen Fähigkeiten. An der BTU Cottbus - Senftenberg unterrichte sie unter anderem Kreislaufwirtschaf: Bauliches Recycling mit den Schwerpunkten Wiederverwendung von Bauelementen, Flächenrecycling und nachhaltiges Bauen, Aufbereitung und Verwertung von Bauschutt. 2010 habilitierte sie zum Thema „Material- und Produktrecycling – am Beispiel von Plattenbauten“. Mit der anschließenden Verleihung der „Venia Legendi“ wurde der Grundstein der Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Bauliches Recycling“ gelegt. Ihre Forschung habe gezeigt, dass Häuser aus gebrauchten Betonplatten Neubauten in Qualität, Komfort oder Sicherheit in nichts nachstünden. „Dank ihres planerischen Mitwirkens sind Prototypen für den Neu- und Wiederaufbau von Vereinsheimen, Wohnhäusern und im Landschafts- und Deichbau entwickelt worden, die sich auch auf den internationalen Markt übertragen lassen“, lobte Bottermann. Weiter erläuterte er: „Dabei können die gebrauchten Betonelemente sowohl funktionalen Charakter, als auch eine gestalterische Funktion übernehmen.“
Mettke machte bereits früh auf Umweltprobleme aufmerksam
Bottermann: „Professorin Angelika Mettke verbindet modernes Bauen und nachhaltigen Umweltschutz in einer bemerkenswert engagierten Weise. Selbst zu einer Zeit, als Rohstoff-Engpässe noch keine nennenswerte Rolle spielten, vertrat sie ihr Anliegen hartnäckig und machte Umweltprobleme aus Abbruch- und Rückbauprozessen für eine breite Öffentlichkeit zugänglich. Mit Mut, Ehrgeiz und Sachverstand überzeugt sie auch heute noch so manchen Skeptiker. Ihrem vorausschauenden Wirken ist es zu verdanken, dass Stoffkreisläufe neu gestaltet wurden und viele neue qualifizierte Arbeitsplätze entstanden sind.“
Mettke auf allen Handlungsebenen stark engagiert
Neben ihrer Lehrtätigkeit begleite Mettke Neubauvorhaben durch ihre wissenschaftliche Expertise und arbeite eng mit Unternehmen zusammen, um neue Einsatzfelder für Recycling-Beton auf dem Markt zu entwickeln. „Dabei engagiert sie sich auf allen Handlungsebenen gleichermaßen zielstrebig – stellt Fördermittelanträge, begleitet den praktischen Einsatz von Prototypen und präsentiert die Ergebnisse auf Fachtagungen und in Bauausschüssen“, betonte Bottermann. Zu den Erfolgen Mettkes gehöre, dass aufgrund ihrer Forschungsergebnisse der Berliner Senat 2013 – wie es auch schon in der Schweiz gängig sei – beschloss, bei öffentlichen Bauvorhaben anteilig Recycling-Beton im Hochbau zu verwenden.
Mit interdisziplinärer Arbeit nachhaltige Lösungen finden
Bemerkenswert finde Bottermann, dass Mettkes Arbeit geprägt sei durch ein intensives Zusammenwirken von Vertretern verschiedener Fachgebiete der Wissenschaft, der Wirtschaft, Verwaltung und Politik. „Nur durch die interdisziplinäre Ausrichtung können vielschichtige Herausforderungen gemeistert werden und nachhaltige Lösungen für den Schutz unserer Lebensgrundlagen gefunden werden“, so der Generalsekretär der DBU.
Unternehmer Feeß Wegbereiter für Recycling-Beton
So wie die promovierte Bauingenieurin gelte auch der Unternehmer Walter Feeß als Wegbereiter für Recycling-Beton. Bereits vor 20 Jahren habe er den Grundstein für ein innovatives Verfahren gelegt, bei dem Altbeton geschreddert und zu kleinteiligem Material – der sogenannten rezyklierten Gesteinskörnung – verarbeitet werde. Dieses werde im Austausch gegen neu abgebauten Kies oder anderes mineralischen Material anteilig in den Frischbeton eingearbeitet. „Mit innovativem Unternehmergeist entwickelte Walter Feeß als Pionier Recycling-Baustoffe aus Altbeton und Bauschutt. Damit ist es ihm gelungen, eine umweltfreundlichere und marktfähige Alternative zu herkömmlichen Produkten zu schaffen. So kann Bau-Rohstoff gespart und wertvoller Boden geschont werden“, betonte Bottermann.
Frühzeitig das Potenzial erkannt
Der gelernte Bautechniker habe frühzeitig das Potenzial des Verfahrens erkannt und an den deutschen Markt angepasst. Mit seinem Familienunternehmen, das Feeß in zweiter Generation führe, leiste er damit einen aktiven Beitrag zum Naturschutz. Bottermann: „Durch den wiederverwendeten Bauschutt, der zu Recycling-Gesteinskörnung aufbereitet wird, hat Walter Feeß hochwertige Produkte entwickelt, die nicht nur für Recycling-Beton genutzt werden, sondern daneben für Straßenbaustoffe oder in Erden und Substraten als Torfersatz zur Humus-Herstellung, wodurch Moore geschützt werden können. Das ist angewandter Klimaschutz.“
Gesamte Wertschöpfungskette im Blick
Der Grund für die hohe Qualität des Recycling-Betons liege in einem speziellen Sortierungs- und Waschverfahren, erklärte Bottermann. „Nur sortenreines Material ohne Abfall, Holz, Folien und anderen Fremdstoffen ergibt ein geeignetes Recycling-Material. Von der Entsorgung über die Aufbereitung bis hin zur Herstellung und Wiederverwendung von Bauschutt und Böden – mit seinem Unternehmen nimmt Feeß Einfluss auf die gesamte Wertschöpfungskette und steht für die erforderliche Qualität im gesamten Recycling-Prozess“, so Bottermann weiter.
Verbesserte Umweltverträglichkeit und vergleichbare Wirtschaftlichkeit
Feeß sei es gelungen, für die Recycling-Gesteinskörnung als Erster in Deutschland die bauaufsichtliche Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik zu erhalten. Neben der Umweltverträglichkeit erfüllten die Recycling-Gesteinskörnungen alle Anforderungen zur Herstellung von Frischbeton und böten eine vergleichbare Wirtschaftlichkeit. Feeß sei damit ein wichtiger Zuschlagstoff-Lieferant der Betonindustrie.
Wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Bauen in Deutschland
Der Skepsis auf dem Markt setze sich Feeß mit großer Überzeugungskraft entgegen und leiste so einen wichtigen Beitrag für nachhaltigeres Bauen in Deutschland. Er investiere viel Zeit, um interessierten Laien und Fachleuten aus ganz Deutschland die Vorteile des Recycling-Betons zu erläutern. In Kirchheim unter Teck baue er ein neues Recyclingzentrum mit angeschlossenem Schulungszentrum auf. Weiter stelle er auf Tagungen und Veranstaltungen seine Projekte vor. „Das Engagement speist sich wesentlich aus seiner tief empfundenen Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen und hat damit unternehmerisches Handeln zur Folge, das nicht immer rein gewinnorientiert ist“, so Bottermann. Doch dass sich dieser unternehmerische Mut auszahle, spiegele der Erfolg seines Baustoffhandels wider. Rund 180 Mitarbeiter arbeiten an drei Standorten, seit 2001 ist die Firma zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb. In Baden-Württemberg ist sie seit 2010 der erste zugelassene Lieferant für Betonzuschlagsstoff und kann über dreißig verschiedene Recycling-Produkte anbieten.
(c) DBU 2016