Sommersemester 2023
Dezentralität
Seminar Theorie der Architektur
MO 25405, LV 623110, Master 1. Studienjahr, 4 SWSMontag, 13:45–17:00 Uhr, LG 2C 315
Prof. Dr. Albert Kirchengast
Der Begriff »Dezentralität« ist Ausgangspunkt und Gefäß gleichermaßen, um in einer Zeit der Koexistenz von Klimakrise und Wachstumsparadigma, von rasantem Wettbewerb (ob im Spiegel oder in der Geldbörse) und dem ungebrochenen, mechanistisch-technischen Versprechen der Moderne eine Phänomenologie »Neuer Ländlichkeit« zu entwerfen. Sie spricht von der Fundamentalökonomie, dem Kreislaufgeschehen der Natur, dem Vernakularen etc. und sammelt so Konzepte, um eine kritische Perspektive auf unser Fach und die gegenwärtige Gesellschaft zu gewinnen. Ziel des Seminars ist, immer wieder auf die Möglichkeiten und Chancen von Gestaltung und so auch auf den Alltag und die Qualität unserer unmittelbaren Lebensräume zu sprechen zu kommen. Um Bernard Rudofsky umzudeuten und darin doch zu folgen: »Eine neue Lebensweise tut not« – so auch eine neue Weise des (Zusammen-)Lebens.
Zu Gast im Seminar:
Florian Aicher
Region als Chance? Rotis und darüber hinaus
8. Mai 2023
Jörn Köppler und Simon Strauß
Europa, Speicher, Fantasie
26. Juni 2023
Pflege – Entwurf als Pflege
Integrationsmodul 13776, LV 623111, Master 1. Studienjahr, 4 SWS
Dienstag, 13:45–17:00 Uhr, LG 4b B3.21
Prof. Dr. Albert Kirchengast
Das Seminar versteht sich als Forschungs-Workshop und begleitet den Entwurf im Masterstudio Meier Unger. Wir gehen gemeinsam der Frage nach, was es bedeuten könnte, das architektonische Entwerfen als Form der »Pflege« zu begreifen. Die Pflege spricht von der Zuwendung zu Mitmensch, Lebewesen und Ding. Nicht Machbarkeit und Beherrschbarkeit, sondern Adaption, Transformation, zugleich indes auch Fortführung und Kontinuität sind dabei wesentlich. Mit Respekt und Empathie, mit technisch-handwerklichem Können und der Fähigkeit zum Dialog aus wissender Einfühlung wird an die Sache herangegangen. Wie könnten diese Komponenten und Konzepte Teil einer spezifischen entwerferischen Praxis werden? Wo gelingt dies schon, da es in Zukunft doch vielmehr um Umbau und Umnutzung gehen soll? Welche Auswirkungen hätte dies auf unsere Kernkompetenz – welcher Lebensraum zeichnete sich dann ab?