Bachelor
Wintersemester 2014/2015
1. Semester
EP1 - Grundlagen des Raums
Das Raum
Raum ist der Rohstoff des Architekten. Es geht darum, eine Idee von Raum zu entwickeln, zu formen und zu materialisieren. Dabei manövriert man in einem vielschichtigen Gefüge aus Kultur und Wirtschaft, Technik und Freier Kunst, Partikularinteressen und gesellschaftlicher Verantwortung.
Um sich dem Wesen des architektonischen Raums zu nähern, reicht es jedoch weder zwischen den Erfordernissen der einzelnen Teilaspekte zu vermitteln, noch wäre der Begriff der Funktion in der Lage, alle Spielräume der Raumbildung zu erfassen. Jenseits von den entzifferbaren Zusammenhängen stellt Raum vielmehr ein Phänomen dar, das sowohl von unseren alltäglichen Erfahrungen als auch von glücklicher Koinzidenz geprägt ist.
Raum zu machen ist kein Folgern aus Prämissen oder das Ergebnis von Kausalitäten, die sich alleine durch Denken lösen lassen, sondern überdies Handlung und Erfahrung zugleich. Erst durch die Erzeugung von Fragen und Konflikten wird Raum und die in ihm stattfindende Situation verhandelbar.
Das Raum ist eine Manual, Ideen zu verräumlichen, Raum geschehen zu lassen, das Entstandene durch die Einnahme unterschiedlicher Blickwinkel zu reflektieren und damit sukzessive erklärbar zu machen.
"Die Alltäglichkeit erforschen heißt, sie verändern wollen. Die Alltäglichkeit verändern heißt, ihre Konfusion zutage zu fördern und zur Sprache bringen; es heißt, ihre latenten Konflikte aus der Latenz hervorzutreiben, mithin explodieren lassen. Es handelt sich also gleichzeitig um eine Theorie und um eine Praxis, eine Kritik und ein Handeln." Henri Lefèbvre, Kritik des Alltagslebens
Termine
15.10.2014 - 29.10.2014 Material / Immateriell
22.10.2014 Modelle / Objekte
30.10.2014 Ortsbegehung / Park Branitz
05.11.2014 - 12.11.2014 Kontext / Morphologie
13.11.2014 - 03.12.2014 Funktion / Typologie
19.11.2014 Gastkritik mit Roger Bundschuh
04.12.2014 - 17.12.2014 Zirkulation / Zugänge
07.01.2015 - 21.01.2015 Grenzen / Schnittstellen
22.01.2015 - 11.02.2015 Summe / Teile
25.03.2015 Schlusskritik mit Eva Grubinger