2. Geschichte
Neben dem Herausfiltern unterschiedlicher Phänomene sind für das Verständnis einer Stadt die iterativen, d. h. aufeinanderfolgenden und aufeinander bezogenen Schritte der Entwicklung, der Prozess in der Zeit von ausschlaggebender Bedeutung.
Nicht selten weisen Städte eine mehr als 1000-jährige Geschichte auf. So lassen sich z.B. Köln oder Trier bis hin zur Antike (Römergründungen) zurückverfolgen. In Brandenburg sind es bis zu 800 Jahre Stadtgeschichte. Wir wollen an diesen Städten weiterbauen.
Der Begriff "Geschichte" verweist bereits auf den Gegenstand unserer Stadtanalyse. Es geht um die Schichten des gebauten Gedächtnisses, die gegenständlich fassbar geworden sind, und die Schichten der Erinnerungen, die subjektiv mit den Orten verknüpft sind. Orte sind Auslöser für Erzählungen (Bild und Sprache) sowie für Geschichte und Verantwortung. Die Stadt aus der Geschichte zum Sprechen zu bringen heisst, sie über die Unterscheidung von Zeitpunkten, Zeitorten und Zeiträumen zu erklären. Veränderung, Wandel, Permanenz und Umbruch entstehen durch innere und/oder äussere Bedingungen.
Die Stadt lässt sich als Behälter der Geschichte auffassen, wie sie auch Behälter der Zukunft ist. Sie verbindet die anderen Schichten unseres Modells untereinander über Begriffe wie Wurzeln, Ursprung und Herkunft.
Die Stadt ist der Ort der Zivilisationsgeschichte!