3. Erschließung

Dieser Layer der Stadt in seiner technologischen Funktionsbeschreibung ist eng verknüpft mit dem öffentlichen Raum (Schicht 8) und erhält durch diesen Bezug eine kulturelle und soziale Bedeutungsebene.
Wie man die Bedürfnisse des menschlichen Körpers auf seine biologisch-technischen reduzieren kann, in dem man z.B. von der Zuführung fester und flüssiger Nahrung spricht, so lässt sich der Verkehrsraum der Stadt auch von seinen technischen Erfordernissen herleiten und wird häufig auf diese reduziert: Verkehrsarten, die getrennt beobachtet werden, Medien über-/unterflur, Knotenpunkte, Randbedingungen, Zählungen und Dimensionierung.
Bei diesem Programm mit einer ingenieurwissenschaftlichen Ebene ist es Aufgabe der Planer und Architekten die weiteren Ebenen eines Verkehrsraumes ständig mit zu: Verkehr ist ein Begriff der Kommunikation (mit jmd. Umgang haben, Besuch, Geselligkeit, Korrespondenz, Handel etc.); Verkehr verbindet Orte direkt (nicht in dem er sie umgeht!), Erschließung führt von der Straße (dem öffentli-chen Raum) zur Schwelle der Wohnungstür, dem privaten Raum; die Eisenbahn bringt uns (meistens) in die Stadt, das Flugzeug vor die Stadt, der Bus zu nächsten Ecke; Versorgung (Strom, Wasser, Gas etc.) und Entsorgung (Schmutz und Regen etc.) barrierefrei in die Stadt einzufügen ist eine ingenieur-technische und handwerkliche Kunst.
Bei der Aufnahme und Übertragung Eurer Schicht solltet Ihr eine kritische Distanz gegenüber den Bedingungen der Verkehrssysteme entwickeln. Mit dieser Schicht haltet ihr ein wesentliches Steue-rungsinstrument des Städtebaues in Händen, das vordergründig technische Gegebenheiten voran-stellt, dem alle anderen Gestaltungsmittel in der praktischen Umsetzung zu folgen haben.