Eine hellenistische Palastanlage oberhalb des Theaters von Ephesos und ihre Entwicklung bis in die Spätantike. Architektur, Organisation und Transformation eines bislang kaum bekannten Stadtareals
Oberhalb des Theaters von Ephesos befindet sich an topographisch besonders hervorgehobener Stelle des Stadtgebietes ein monumentales Stadthaus, das in den Jahren 1929 und 1930 partiell freigelegt wurde. Obgleich die baulichen Reste eine funktionale Sonderstellung des Gebäudes innerhalb der Stadt vermuten lassen, sind seine Baugeschichte sowie die strukturelle Organisation des umgebenden Areals weitgehend unbekannt. Im Vordergrund des Promotionsvorhabens steht daher das Ziel, durch eine systematische Bauaufnahme der freiliegenden Gebäudeteile sowie durch punktuelle Grabungen die Kenntnis von Struktur, architektonischer Gestaltung und baulicher Transformation des Stadthauses zu erweitern.
Über das Einzelmonument hinaus lässt die Analyse des Gebäudes innerhalb des städtischen Gesamtgefüges zudem Erkenntnisse zur Urbanistik des kaiserzeitlichen Ephesos und zur lediglich in geringem Maße erforschten hellenistischen Siedlungsphase erwarten. Die Grundlage hierfür bilden neue geophysikalische Prospektionen und ein Architektursurvey sowie die Auswertung älterer Forschungen an Bauten der unmittelbaren Nachbarschaft.
Eine Synthese dieser Teiluntersuchungen soll es einerseits ermöglichen, sich einem Gesamtbild der räumlichen Organisation des Quartiers und seiner städtebaulichen Einbindung anzunähern. Andererseits ist in Verknüpfung konstruktions- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen zu analysieren, in welcher Weise technische, soziopolitische und ökonomische Faktoren die Gestaltung des Stadtraums und seiner einzelnen Elemente beeinflussten. Auf dieser Basis ist schließlich zu hinterfragen, in welchem Ausmaß die untersuchte Evidenz Aussagen zur faktischen und möglicherweise auch symbolischen Bedeutung des Stadtareals rechtfertigt.
Die Dissertation ist 2016 unter dem Titel „Eine hellenistische Palastanlage oberhalb des Theaters von Ephesos und ihre Entwicklung bis in die Spätantike. Architektur, Organisation und Transformation eines bislang kaum bekannten Stadtareals“ an der BTU Cottbus-Senftenberg erschienen.
Bearbeiter: Christoph Baier