


Workshop 10: Physiotherapiewissenschaft richtig verstehen: Schwächen und Stärken der Forschungsparadigmen und geeignete Anwendungsfälle Katharina Bopp (Katholische Hochschule Mainz), Laura Haase, Ass.-Prof. Filip Maric, PhD (The Arctic University of Norway)
In der Physiotherapie befassen sich Forschende mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten, die grob vier verschiedenen Forschungsparadigmen zuzuordnen sind. Was mit den Forschungsvorhaben erzielt wird, hängt dabei maßgeblich von untermauernden ontologischen und epistemologischen Grundannahme ab, sowie sich daraus ableitender Forschungsmethodologien. Schwächen und Stärken des gewählten Forschungsparadigmas beeinflussen damit auch, welche praktischen Schlussfolgerungen Forschenden aus ihrer Arbeit ziehen können und welche theoretischen Annahmen sie treffen können [1-6].
Für Wissenschaftler*innen in der Physiotherapie ist es wichtig zu wissen, welches Ziel sie mit ihrem Forschungsvorhaben anstreben können. Um komplexe Probleme, u.a. in der Gesundheitsversorgung zu untersuchen, braucht es eine hohe methodologische Vielfalt [7]. In diesem Workshop wird das Verständnis für die Paradigmen durch die Formulierung eigener Forschungsfragen in Gruppen vertieft und diskutiert.
Workshop zu Anwendungsfällen in den Forschungsparadigmen in der Physiotherapie und Kritik an ihnen im Umfang von 90 Minuten. Start mit einem wiederholenden Blick auf das Universum der Forschungsparadigmen. Vorstellung von vier Beispielen aus der Physiotherapieforschung und Zuordnung zu den Forschungsparadigmen. Anschließende Formulierung von Forschungsfragen je Paradigma zu einem gewählten Thema je Gruppe. Ergebnissicherung im Rahmen einer geleiteten Diskussion über die Forschungsfragen.
Ziel: Die Workshopteilnehmer*innen setzen sich mit den Forschungsparadigmen auseinander und diskutieren ihre Unterschiede.
Zielgruppe: Noviz*innen und Forschende in der Physiotherapie, die vorher am Grundlagenworkshop teilgenommen haben
[1] Nicholls, D., Ahlsen, B., Bjorbækmo, W. S., Dahl-Michelsen, T., Höppner, H., Rajala, A. I., Richter, R., Søgaard Hansen, L., Sudmann, T. T., Sviland, R., & Maric, F. (2023). Critical physiotherapy: a ten-year retrospective. Physiotherapy Theory and Practice. https://doi.org/10.1080/09593985.2023.2252524
[2] Grant, B. M., & Giddings, L. S. (2002). Making sense of methodologies: A paradigm framework for the novice researcher. Contemporary Nurse, 13(1), 10–28. doi.org/10.5172/conu.13.1.10
[3] Nicholls, D. (2009). Qualitative research: Part one - Philosophies. International Journal of Therapy and Rehabilitation, 16(10), 526–533.
[4] Nicholls, D. (2009). Qualitative research: Part two - Methodologies. International Journal of Therapy and Rehabilitation, 16(11), 586–592.
[5] Nicholls, D. (2009). Qualitative research: Part three - Methods. International Journal of Therapy and Rehabilitation, 16(12), 638–647.
[6] Crotty, M. (1998): The foundations of social research: Meaning and perspective in the research process, Allen & Unwin.
[7] Maric, Filip (2022). Story Time. Als Physiotherapie noch in der Praxis stattfand. When physiotherapy still happened in the clinic. In: Open Physio Journal, Health Punk Vol.2