Präsenzveranstaltungen

Aus Gründen der Motivation ist es ratsam, Präsenzveranstaltung interaktiv anzureichern. Welche Möglichkeiten die unterschiedlichen Veranstaltungsformate hinsichtlich der Anreicherung bieten, zeigen wir Ihnen nachfolgend.

    1 Vorlesungen anreichern

    Vorlesungen enthalten meist viel theoretischen Input. Die Zahl der Teilnehmenden kann stark variieren und auch die Vielfalt der Teilnehmenden in Hinblick auf bspw. Vorwissen, Sprachverständnis, privaten Verpflichtungen steigt mit entsprechend hoher Teilnehmendenzahl.
    Nehmen Sie die Lernenden also mit auf den Weg. Wir zeigen Ihnen ein paar Möglichkeiten der Interaktivierung.

    • Audience-Response Systeme für Live-Rückfragen, Quizzes, Feedback
    • Einbindung von Videos, z.B. um die Veranschaulichung zu steigern
    • Live-Schaltung von externen Expert*innen, z.B. um den Praxisbezug herzustellen

    Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, alles auf den Kopf zu stellen? Schauen Sie mal nach unter „Flipped/Inverted Classroom“.

    Live-Übertragung

    Kontext:

    Eine Lehrveranstaltung soll über verschiedene Räumlichkeiten stattfinden.

    Problem:

    Nicht immer können alle Lehrenden und Studierenden zum selben Ort kommen, da die Anreise zu weit oder zu kostenintensiv sein kann. Dadurch können wichtige Inhalte verpasst oder nicht vorgetragen werden.

    Lösung:

    Die synchrone Bild- und Tonübertragung (Live-Streaming) ermöglicht eine präsenznahe Kommunikation. Weitere Möglichkeiten sind Chats und Bildschirmübertragungen.

    Beispiel:

    Das Curriculum des englischsprachigen Masterstudienganges „Heritage Conservation and Site Management“ an der BTU Cottbus-Senftenberg sieht eine enge Zusammenarbeit und sogar ein Auslandssemester mit der Helwan Universität in Kairo vor. Das Modul „Einführung in Kulturerbemanagement“ wird mittels einer Video-Konferenz in Echtzeit von Cottbus nach Kairo übertragen. Dafür bietet das MMZ über die Lernplattform moodle oder über die direkte Einwahl die kostenlose Nutzung der Videokonferenz-Software Adobe Connect an.

    2 Seminare aktiv gestalten

    Seminare sind durch eine geringere Teilnehmendenzahl geprägt. In kleineren Gruppen bietet es sich besonders an, die Lernenden aktiv mit einzubeziehen.

    • Peer-to-peer Lehrvideos – Lassen Sie die Studierenden Themen in eigenen Worten und Formaten erklären, dies steigert die Transferleistung
    • Spielerische Elemente, um die Motivation zu steigern – Auch in der Lehre mit erwachsenen Menschen bieten sich spielerische Elemente oder auch Serious Games wunderbar an. Nutzen Sie Rankings oder Wettbewerbe, binden Sie Inhalte in Geschichten ein (Storytelling) oder aktivieren Sie durch Spiel-Apps oder Serious Games, wie Planspiele.
    • Kollaborative Gruppenarbeit auf dem interaktiven Whiteboard – Somit sind die Lernenden flexibel in Ort und Zeit hinsichtlich des Bearbeitungsprozesses und gleichzeitig können Sie die Fortschritte verfolgen.
    • Projektarbeiten können insbesondere durch ihren transdisziplinären Charakter die Entwicklung sogenannter Future Skills voranbringen. Future Skills werden Kompetenzen bezeichnet, die voraussichtlich in den kommenden fünf Jahren besonderen Stellenwert auf dem Arbeitsmarkt erlangen werden. Der Einsatz digitaler Projekt-Logbücher, Projektmanagementsoftware oder E-Portfolios [und die Anwendung spezieller Software oder Programmierübungen] schaffen neben Abwechslung Möglichkeiten zur Reflexion und ein tieferes Praxisverständnis.

    3 Labore interaktiv vorbereiten

    Die Arbeit im Labor ist von sehr praktischer Natur. Dennoch gibt es häufig Regeln oder theoretisches Vorwissen, welches es im Laboralltag zu berücksichtigen gilt und was durch digital gestützte Elemente unkompliziert vermittelt werden kann.

    • Virtueller Laborführerschein - Lassen Sie die Teilnehmenden vorab durch bspw. eine virtuelle Tour mit H5P die Laborumgebung interaktiv kennenlernen. Gestalten Sie den virtuellen Rundgang informativ und spielerisch, z.B. in Form eines Exit-Games. Durch die Vergabe von Punkten oder anschließende summative E-Tests/Quizzes können die Teilnehmenden den virtuellen Laborführerschein in Ihrem ganz individuellen Labor ortsunabhängig absolvieren. So sind die Lernenden bereits vor der ersten Ankunft vorbereitet und können die Zeit im realen Labor praktisch nutzen.
    • Elektronische Quizzes können ebenfalls vorab dazu beitragen, sich mit Verhaltensweisen oder Einrichtungsgegenständen auseinander zu setzen. Geben Sie Fragen vor und lassen Sie die Teilnehmenden Prozesse oder Gegenstände recherchieren. So werden Sie selbst aktiv und das erleichtert den Transfer!
    • Interaktive Videos  können auch losgelöst von einer komplexen virtuellen Tour einen ersten Einblick in die Laborumgebung und -prozesse verschaffen. Reichern Sie die Videos mit aktivierenden und zur Reflexion anregenden Zwischenfragen und Inhaltsverzeichnissen an. So schaffen Sie neben Aktivierung Orientierung und Individualisierung.