TEXUS (Technologische Experimente unter Schwerelosigkeit) ist ein Flugprogramm zur Forschung unter Schwerelosigkeit mit ballistischen Raketen und besteht seit etwa 35 Jahren. Die Mikrogravitationszeit beträgt ca. 6 Minuten (bei etwa 10^-4 g_Erde). Am 13. Dezember 1977 brachte die erste TEXUS-Rakete vom Polarkreis aus in der Nähe der schwedischen Stadt Kiruna Forschungsapparaturen in den Weltraum und wieder zurück. Auf bis zu zwei TEXUS-Flügen pro Jahr untersuchen Wissenschaftler von Universitäten, anderen Forschungseinrichtungen und aus der Industrie Phänomene aus der Biologie, Physik und Materialwissenschaft. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) stellen diese Flüge für ausgewählte Experimente bereit.

Im Rahmen dieses Vorhabens ist die Vorbereitung eines TEXUS-Experimentes geplant; d.h. die Erarbeitung des Experimentkonzeptes, der Aufbau eines Breadboards, Bodenexperimente und daraus resultierend die Festlegung des Parameterraums für den Experimentplan.

Die Vorbereitung der eigentlichen TEXUS- Flugkampagne findet im Rahmen eines anschließenden Projektes statt und besteht aus folgenden Phasen (jeweils Zeit bis zum Starttermin):

• 24 Monate: Beginn Definition der Experimentanforderungen
• 20 Monate: Beginn Design des Experimentmoduls
• 14 Monate: Beginn Entwicklung und Bau des Experimentmoduls
• 10 Monate: Entwurfsfestlegung (CDR; Critical Design Review)
• 2 Monate: Integration und Test des Experimentmoduls
• 1,5 Monate: Integration und Test Gesamtsystem; Abnahme des Gesamtsystems (FAR; Flight Acceptance Review)
• 10 Tage: Vorbereitung aller Systeme
• 7 Tage: Abschließende Tests

Mit den Ergebnissen der geplanten Parabelflug- und TEXUS-Experimente und den daraus gewonnenen Erkenntnissen zur elektrohydrodynamischen Theorie sowie der damit verbundenen Möglichkeit zur künstlichen Krafterzeugung wird ein Beitrag für technische Anwendungen insbesondere im Bereich von miniaturisierten Rohrwärmetauschern geleistet.