CISAR – ein modulares Informationssystem für Archäologie und Bauforschung

CISAR ist ein projektübergreifend einsetzbares, modular aufgebautes und webbasiertes Datenbanksystem für Archäologie und Bauforschung. Sachinformationen zu Objekten und Materialien werden in einer modular aufgebauten mySQL- Datenbank verwaltet, wobei zwischen Grundmodulen und Fachmodulen unterschieden werden kann. Die Fachmodule dienen der Erfassung und Auswertung von Funden, Bauteilen und Gebäuden, denen Fotos, Pläne, Literaturverweise und sonstige Dokumente, die in Grundmodulen verwaltet werden, zugeordnet werden können. Die für eine Visualisierung bei der Datenauswertung notwendigen zwei- bzw. dreidimensionalen geometrischen Informationen werden in einer separaten Geodatenbank bzw. in Form indizierter VRML-Daten gespeichert, so dass sich ein komplexes Geo- bzw. Rauminformationssystem ergibt.

Entstanden ist CISAR durch die Zusammenarbeit zweier Forschungsprojekte - der Stadtforschung Baalbek und der Untersuchung der Domus Severiana auf dem Palatin in Rom- aus einer zunächst projektspezifischen Lösung für das Baalbekprojekt. Um den unterschiedlichen Anforderungen der beiden Projekte gerecht zu werden, wurden Datenbankmodule konzipiert, die in ihrer Gesamtheit ein projektübergreifend für archäologische und bauhistorische Forschungen einsetzbares Datenbanksystem bilden. Inzwischen arbeiten mit einem Forschungsprojekt zur Siedlungsgeschichte der Region Triphylien auf der Peloponnes und einem Bauforschungsprojekt zur Pilgerkathedrale in Santiago de Compostella vier Projekte mit CISAR und an der Weiterentwicklung und dem Ausbau des Systems.

Die Datenbankentwicklung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Archäologen, Bauforschern, Geodäten und Informatikern und orientiert sich an den konkreten Anforderungen aktueller, laufender Forschungsprojekte. Soweit es im Rahmen der laufenden Forschungsarbeiten im Vorfeld absehbar war, wurden aus den Anforderungen der Anwender Datenbankentwürfe entwickelt und dann als MySQL Datenbankmodule mit PHP-Schnittstelle implementiert.
Die Datenbanken laufen auf einem vom Rechenzentrum der BTU Cottbus betreuten Server innerhalb einer sogenannten LAMP-Architektur (Linux Betriebssystem + Apache Webserver + MySQL Datenbank + PHP Schnittstelle).
Für jedes Forschungsprojekt wird, unter Verwendung der einheitlichen Datenbankmodule, eine eigenständige Datenbankinstanz auf dem Server zur Verfügung gestellt. Der Zugriff ist für jedes Projekt separat passwortgeschützt, wobei innerhalb eines Projektes abgestufte Zugriffsrechte vergeben werden können.