5. Cottbuser Workshop KUNST UND ARCHITEKTUR DER DDR – Bauen und Erhalten im Sozialismus
Während sich die ersten beiden Cottbuser Workshops zur Kunst und Architektur der DDR schwerpunktmäßig mit der bildenden Kunst befasst haben, lenkt der dritte Workshop der Reihe den Blick nun auf die architektonische Praxis.
Die Beiträge untersuchen dabei zum einen das konkrete Wirken und Engagement von Stadtplaner*innen und Architekt*innen in und außerhalb der DDR sowie deren Einbindung in Netzwerke und sozialistische Kollektivstrukturen. Zum anderen initiieren sie eine Theoriebildung, die die spezifischen Schaffensbedingungen von Architektinnen im Sozialismus reflektiert.
Der Historiker Dr. Harald Engler forscht als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung zur Urbanisierungsgeschichte der DDR. Derzeit leitet er das Drittmittelprojekt „Stadterneuerung am Wendepunkt – die Bedeutung der Bürgerinitiativen gegen den Altstadtzerfall für die Wende in der DDR“ und war zuletzt beitragender Autor und Mitherausgeber des zugehörigen Projektbandes „Stadtwende. Bürgerengagement und Altstadterneuerung in der DDR und Ostdeutschland“.
Die Architektin und Architekturhistorikerin Prof. Dr.-Ing. Mary Pepchinski hatte bis zu ihrer Emeritierung 2021 die Professur für Architektur und Gesellschaft an der Technischen Universität Dresden inne. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Architektur und Urbanistik der Moderne und Frauenforschung in der Architektur. 2017 initiierte sie die Ausstellung „Frau Architekt“ im Deutschen Architekturmuseum und gab den begleitenden Katalog mitheraus; zuletzt hat sie den Forschungsband „Women Architects and Politics. Intersections between Gender, Power Structures and Architecture in the Long 20th Century“ publiziert.
Die Diplom-Architektin und Architekturhistorikerin Tanja Scheffler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Baugeschichte der Technischen Universität Dresden. Sie forscht und publiziert zur Planungs- und Baugeschichte des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkten auf der Klassischen Moderne und der DDR. 2017 hat sie an der Ausstellung „Frau Architekt“ des Deutschen Architekturmuseums und dem begleitenden Katalog mitgewirkt; 2018 hat sie zu dem Katalog der Ausstellung „Gegen die Unsichtbarkeit. Designerinnen der Deutschen Werkstätten Hellerau 1898–1938“ des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden beigetragen.
Prof. Dr. Alla Vronskaya ist Professorin für Geschichte und Theorie der Architektur an der Universität Kassel. Ihr Forschungsschwerpunkt liegen in der Wissenschaftstheorie sowie in der Theoriegeschichte der modernen Architektur, insbesondere in der Sowjetunion und anderen staatssozialistischen Ländern. Im Rahmen des von 2021 bis 2022 laufenden Projekts „Zweite Welt, Zweites Geschlecht: Frauen und Architektur im Sozialismus“ untersuchte sie die Rolle und Stellung der Frau in der Architektur in nicht-liberalen sozialistischen Kontexten. Das daraus erwachsene Online-Repository
Programm
27. Januar 2023
13 – 17 Uhr
Online via Webex
13.00 Uhr
Prof. Dr. Sylvia Claus, BTU Cottbus-Senftenberg
Einführung
13.15 Uhr
Dr. Harald Engler, IRS Erkner
Stadtwende. Der Kampf gegen den Altstadtverfall in der DDR und die Rolle der Planer und Architekten
14.00 Uhr
Dipl.-Ing. Tanja Scheffler, TU Dresden
Zwischen Kollektivstrukturen und komplexer Planung. Schlaglichter auf das berufliche Wirken einiger Architektinnen der DDR
Pause
15.00 Uhr
Prof. Dr. Alla Vronskaya, Universität Kassel
Towards a Gender Anthropology of Architectural Work
15.45 Uhr
Prof. Dr.-Ing. Mary Pepchinski, Berlin
Agnes Heller’s “The Emotional Division of Labour between the Sexes: Perspectives on Women and Socialism” (1982) and the Woman Architect in Socialism: Reflections on gendered architecture practice in the GDR (1950-1990)