Workshop 1: Physiotherapiewissenschaft richtig verstehen: Eine Workshop-Reise durch das vielfältige Universum der Forschungsparadigmen Katharina Bopp (Katholische Hochschule Mainz), Laura Hasse, Ass.-Prof. Filip Maric, PhD (The Arctic University of Norway)

Nachwuchswissenschaftler*innen in der Physiotherapie sind verunsichert, wenn es darum geht, Forschungsparadigmen zu benennen und diese auf ihren Forschungsgegenstand anzuwenden. Um einen klaren Rahmen für mehr Sicherheit und Zielstrebigkeit beim Forschen zu geben, erstellten Grant & Giddings (2002) [1] eine Übersicht über die in den Gesundheitswissenschaften vorherrschenden Forschungsparadigmen. Behandelt werden Positivismus, Interpretivismus, Sozialkritik und Poststrukturalismus. Wie diese Paradigmen auf die Physiotherapie und ihre Forschungsgegenstände angewendet werden können, zeigt Nicholls [2-5], in dem er die zugrundeliegende Philosophie der Paradigmen erläutert und in Bezug zu Methodologien und geeigneten Methoden setzt.

Für Wissenschaftler*innen in der Physiotherapie ist es wichtig zu wissen, welche Forschungsfrage zu welchem Forschungsparadigma gehört und wie anhand dessen geeignete Forschungsmethoden einzusetzen sind [6]. In diesem Workshop werden die vier gängigsten Forschungsparadigmen vorgestellt und Beispiele für geeignete Fragestellungen aus der Physiotherapiewissenschaft gegeben.

Der Workshop zu Forschungsparadigmen in der Physiotherapie im Umfang von 90 Minuten. Eingangs Vorstellung des Problems und Motivation für den Workshop. Anschließend spielerische Vorstellung von vorherrschenden Paradigmen in der Physiotherapieforschung im Rahmen einer Reise durch das Universum der Forschungsparadigmen. Gefolgt von einer Gruppenarbeit, in der Teilnehmende die Charakteristika der Paradigmen erfahren und Forschungsfragen zuordnen. Abschließend geleitete Feedback-Runde der Teilnehmenden und Zusammenfassung.

Ziele: 1. Die Workshopteilnehmer*innen erklären generelle Charakteristika der vier gängigsten Forschungsparadigmen in der Physiotherapie; 2. Die Workshopteilnehmer*innen sind sensibilisiert für unterschiedliche Forschungsparadigmen und ihre Eignung für verschiedene Forschungsgegenstände in der Physiotherapie.

Zielgruppe: Noviz*innen, keine Vorkenntnis notwendig

[1] Grant, B. M., & Giddings, L. S. (2002). Making sense of methodologies: A paradigm framework for the novice researcher. Contemporary Nurse, 13(1), 10–28. doi.org/10.5172/conu.13.1.10

[2] Nicholls, D. (2009). Qualitative research: Part one - Philosophies. International Journal of Therapy and Rehabilitation, 16(10), 526–533.

[3] Nicholls, D. (2009). Qualitative research: Part two - Methodologies. International Journal of Therapy and Rehabilitation, 16(11), 586–592.

[4] Nicholls, D. (2009). Qualitative research: Part three - Methods. International Journal of Therapy and Rehabilitation, 16(12), 638–647.

[5] Nicholls, D., Ahlsen, B., Bjorbækmo, W. S., Dahl-Michelsen, T., Höppner, H., Rajala, A. I., Richter, R., Søgaard Hansen, L., Sudmann, T. T., Sviland, R., & Maric, F. (2023). Critical physiotherapy: a ten-year retrospective. Physiotherapy Theory and Practice. https://doi.org/10.1080/09593985.2023.2252524

[6] Maric, Filip (2022). Story Time. Als Physiotherapie noch in der Praxis stattfand. When physiotherapy still happened in the clinic. In: Open Physio Journal, Health Punk Vol.2