stadt vor stadt

Der Stadtteil Cottbus Sachsendorf / Madlow

Aufgabenstellung

Der Stadtteil Cottbus Sachsendorf/Madlow ist im Zuge der Großsiedlungsbauweise der DDR entstanden. Er liegt unmittelbar an der südlichen Stadtgrenze. An das Gebiet grenzt im Norden der Priorgraben und ein grüner Gürtel aus Kleingärten, die Sachsendorf von alt- gewerblichen Arealen trennen. Im Süden wird das Gebiet durch die Bundesautobahn A15 mit den dahinterliegenden Ortschaften Groß Gaglow und Gallinchen begrenzt. Die Analyse ergibt, dass die Altstadt von den Bewohnern Sachsendorfs zwar als identitätsstiftend gesehen wird, sich der Alltag jedoch vorwiegend in der Siedlung selbst und in den an der Autobahn liegenden Einkaufszentren in Groß Gaglow abspielt. Der Entwurf widmet sich der Frage nach einem möglichen Zusammenspiel der so unterschiedlich gearteten Teile von Cottbus und den angrenzenden Ortschaften.

Ausgangspunkt dabei ist die These, dass sich im Südraum von Cottbus, kommunale Grenzen überschreitend, mit Sachsendorf/ Madlow, Gallinchen und Groß Gaglow ein spezifischer Stadttypus gebildet hat. Der Bau von großflächigen Einkaufsmärkten und Gewerbeparks in der Nähe der Autobahn hat sich als ein wesentlicher wirtschaftlicher Motor erwiesen, der für die Gesamtstadt und die Region von Nutzen sein kann.

Dennoch befindet sich das Gebiet in einer Art Schwebe, es ist Stadt aber auch Siedlung, Zentrum und dennoch Peripherie - Zwischenstadt. Entwurfsansatz war es, neue städtebauliche Instrumentarien und Bilder zu entwickeln, die unabhängig vom Städtebau im klassischen Sinne dem Raum eine neue Fassung geben. Dabei muss der Raum als moderner Peripherieraum diskutiert werden, der seine eigenen Gesetzmäßigkeiten aufweist, die nicht in jedem Fall denen der klassischen europäischen Stadt entsprechen.