Projektarbeiten zu vergeben: Historische Gartenkultur in der Lausitz

Wein aus dem Lausitzer Tagebau? Obstexport aus der Lausitz nach Berlin und Schweden?

Beides ist richtig – und beides belegbar mit Quellen aus dem 20. und dem 18. Jahrhundert. Wenn Sie mehr wissen wollen über die gärtnerische Technisierung der Lausitz und die damit verbundenen Kulturtechniken, bietet der Lehrstuhl für Allgemeine Technikwissenschaft in diesem Themenfeld Projekt- und Abschlussarbeiten an.

Vergeben werden Themen zur historischen Aufarbeitung der Gartenkultur in der Lausitz, speziell in Stadt und Region Spremberg. Verschiedene Bearbeitungszeiträume sind möglich, der Fokus liegt auf der Epoche der Industrialisierung bis heute. Forschungsgegenstand ist die Untersuchung der Entwicklung von Nutzgärten, des Obst- und Weinbaus, sowie der Gartenkunst und die damit einhergehenden gärtnerischen Praxen und Kulturtechniken.

Das kulturhistorische Erbe der Nutzgärten ist in der Lausitz noch wenig erforscht. Das Angebot der Themen ist entsprechend weit gefächert, aus ersten Forschungsarbeiten im Archiv wird sukzessive eine Fokussierung in enger Zusammenarbeit mit Prof. Schwarz und einem interdisziplinären Team erarbeitet. Denkbar ist etwa ein Projekt zur kulturhistorischen Transformation des Obstbaus, also vom Obst als Statussymbol im Absolutismus zum Symbol gesunder Ernährung, oder ein Projekt zur Entstehung urbaner Kleingärtenstrukturen in einem städtischen Mittelzentrum im 19. Jahrhundert und die Rolle von Subsistenzwirtschaft und Allmende.

Im Zentrum der Recherchen steht die Sichtung, Dokumentation und Untersuchung von analogen Archivdokumenten und Objekten. Kulturtechniken des Anbaus und der Züchtung sollen analysiert werden, etwa von lokalspezifischen Sorten und Geräten, aber auch von partizipativen Handlungsmodellen und der Wirtschaftsform Allmende.

Gearbeitet wird mit Quellen aus dem Heidemuseum und Stadtarchiv Spremberg, sowie Archiven in Meißen und Dresden; die wissenschaftliche Betreuung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team aus Technikphilosophie, Technikgeschichte und Kulturanthropologie.

Geeignet für KuT-Studierende (Theoriearbeit, Interdisziplinäre Forschungsarbeit, B.A. oder M.A.), oder für Studierende der Studiengänge World Heritage Studies und Environmental Research Management. Das Themengebiet erfordert die Bearbeitung von Originalquellen in deutscher Sprache, ein Sprachniveau Level C1 wird daher vorausgesetzt.

Eine Aufwandsentschädigung für die Archivaufenthalte ist vorgesehen.

Hat die Ausschreibung Ihr Interesse geweckt? Melden Sie sich gern per Mail an fg-technikwissenschaft(at)b-tu.de, Betreff: Gartenkultur.

Kontakt

Prof. Dr. rer. nat. phil. habil. Astrid Schwarz
Allgemeine Technikwissenschaft
T +49 (0) 355 69-3162
schwarza(at)b-tu.de
Foto: lausitzblog.info