Pier Luigi Nervi (1891 – 1979) Verfasser

Karoline Richter

Ich bin Karoline Richter und Studentin an der BTU Cottbus. Mein Geburtsort ist Cottbus. Cottbus ist auch der Ort meiner schulischen Ausbildung, welche ich mit dem Abitur am Spreeland-Gymnasium abgeschlossen habe. Anschließend, 2004, konnte ich meinen Traum erfüllen und das Studium in der Architektur beginnen. Neben dem Studium reise ich gerne und schaue mir große Länder und Städte an. Dabei kommt mein Hobby - das Fotografieren - sehr zum Tragen. Es gibt viele starke Motive auf der Welt, die festgehalten werden wollen. Um mich für das Studium fit zu halten, mache ich viel Sport, besonders im Bereich Volleyball. Hier spiele ich aktiv im Verein mit.

Pier Luigi Nervi - ein unerkannter Star?

Italien war das Heimatland und die Hauptwirkungsstätte Nervis. Das Land war für mich bis 2008 eher unbekannt. Das änderte sich durch einige meiner Kommilitonen, die ein Auslandssemester in Italien verbrachten. Sie brachten viele Bilder mit und schilderten mir ihre Eindrücke und Erfahrungen. Beeindruckt war ich über die große Anzahl von historischen Gebäuden, die ich auf den Bildern sehen konnte.

Am meisten hatte ich mich allerdings für die Stadien und extrem designte Bauwerke begeistert. Bei den Fotografien eines Freundes fiel mir der Palazzetto dello Sport auf, zu dem ich gleich im Internet zu recherchieren begann. In dem Zusammenhang wurde ich auf Nervi aufmerksam und wollte mehr über ihn und sein Werk erfahren.

Während des Seminars "Great Engineers" am Lehrstuhl Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung hatte ich die Möglichkeit, mich mit dem Ingenieur weiter zu beschäftigen. Dabei hörte ich mich auch bei anderen Lehrstühlen der BTU und Universitäten um. Es stellte sich heraus, dass Nervi einer der beliebtesten Ingenieure im Bereich Tragwerkslehre ist, was ich allerdings zu diesem Zeitpunkt sehr verwunderlich fand, da ich in meinen Kursen noch keine Erwähnung von ihm vernahm. Vielleicht hatte ich aber auch Bauwerke von ihm gesehen, ohne sie mit ihm als Ingenieur zu verknüpfen.

In meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass sich an den italienischen Universitäten viel mit Nervis Werk beschäftigt wird. Nicht verwunderlich ist daher auch, dass der Großteil der Literatur über ihn in Italienisch verfasst wurde. Obwohl er zahlreiche internationale Auszeichnungen erhielt, wird er vor allem in Italien als großer Ingenieur gefeiert.

Während meiner Ausarbeitung zu Pier Luigi Nervi war ich besonders von seinem Erfindungsreichtum beeindruckt. In vielen Fällen waren seine Entwicklungen Vorreiter für viele Bauweisen, die noch heute das Bauen prägen. In der Literatur wird wenig über das Leben Nervis berichtet. Sie scheint sich meist nur mit seinem Werk zu beschäftigen. Dadurch habe ich kaum Einblicke auf den Mensch Nervi gewinnen können. Bei Betrachtung seiner Arbeiten und der großen Anzahl an geschaffenen Bauwerken wird deutlich, dass Nervi ein zielstrebiger, engagierter, vielleicht auch strenger Mensch war, der wusste, was er wollte und Mut zum Neuen hatte. Obwohl seine Ausbildung in die Zeit des Ersten Weltkriegs fiel und somit unter wahrlich schwierigen Bedingungen ablief, konnte er ein großes Wissen ansammeln und verstand es viele neue Lösungen zu finden. Wie so oft bewies er auch, dass er starkes Form- und Raumverständnis besaß.