Vladimir Gregorjewitsch Šuchov (1853 – 1939)

Aufgrund des Kalten Krieges ist eine der wichtigsten russischen Ingenieurgrößen – Vladimir Gregorjewitsch Šuchov – in Westeuropa schier unbekannt. Obwohl er selbst die größten politischen Umwälzungen seines Landes miterleben musste (Zarenreich Russland – Sowjetunion, Kapitalismus – Kommunismus, Alexander III./ Nikolaus II. – Lenin/ Stalin), hielt dies den Praxis und Theorie verbindenden, ressourcensparenden, vielseitigen, stets neugierigen, ungeduldigen und begeisterten Ingenieur nicht auf viele Erfindungen in den Bereichen der Erdölindustrie, des Bauwesens und der Wärmetechnik zu machen. Sein Name wird daher verbunden mit dem Kracken von Erdöl, dem Bau von Erdölpipelines und Tankschiffen, der Transsibirischen Eisenbahn, der Entwicklung von leichten und weit spannenden Gitterschalen, Hängedächern und hyperboloiden Gittertürmen. Seine Entwicklungen, Erfindungen und Konstruktionen prägten grundlegend in den folgenden Jahren die Welt des Konstruierens und beeindrucken noch heute. Nicht grundlos nannte Kovel’man daher auch seinen Artikel zum russischen Ausnahmeingenieur aus dem Jahre 1954 „Krupnejšij russkij inžener – Vladimir GrigorIevič Šuchov“ – zu Deutsch: „Der größte russische Ingenieur – V.G. Šuchov“. Darüber hinaus muss er auch als einer der herausragendsten Konstrukteure des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts weltweit gelten.

Schreibweisen des Ingenieurs: Shukhov, Schuchov, Suchov, Šuchov.