Fritz Leonhardt (1909 – 1999)

Während großer politischer Umwälzungen, Erster Weltkrieg und Weimarer Republik wuchs Fritz Leonhardt in Deutschland auf und studierte Ingenieurwesen. Als Austauschstudent besuchte er die USA in einer Zeit, wo gerade Rekorde in der Ingenieurbaukunst am laufenden Band geknackt wurden. Zurück in Deutschland warteten neue, politisch schwierige Zeiten auf ihn: Deutsches Reich, Zweiter Weltkrieg. Trotz, oder gerade wegen der gesammelten Erfahrungen entwickelte sich Leonhardt zu einem der größten Bauingenieure des 20. Jahrhunderts. Er entwarf einen neuen Brückentypus, die Monokabel-Hängebrücke, war entscheidend an den Entwicklungen des Spannbetons und der Schrägseilbrücke beteiligt, arbeitete an Zeltdachkonstruktionen wie dem Olympiastadiondach von 1972, wurde mit dem Stuttgarter Funkturm zum „Vater der Fernsehtürme“ und hatte großen Einfluss auf die Lehre des Bauingenieurwesens, so als Professor und Rektor der Uni Stuttgart sowie als Autor einer Unmenge an Fachpublikationen. Sein Name wird mit Größen wie Jörg Schlaich , Wolfhart Andrä, Paul Bonatz, Günter Behnisch, Heinz Isler und Frei Otto in Verbindung gebracht.