Vor Originalen Architektur und Bauwesen in Kunstwerken aus der DDR

Wie beschreibe ich ein Kunstwerk? Wie interpretiere ich es? Unterscheiden sich Analyse, Beschreibung, Kritik? Wie lassen sich bildwissenschaftliche Herangehensweisen für das Verständnis von Architektur und Stadt fruchtbar machen? Welche künstlerischen Techniken gibt es? Worin unterscheiden sie sich?
Diesen Fragen möchten wir an Originalen im Schaudepot des Museum Utopie und Alltag in Beeskow nachgehen. Das Museum beherbergt einen außergewöhnlichen Bestand bildender Kunst aus der DDR: Die insgesamt 17.000 Werke (Plastiken, Gemälde und Arbeiten auf Papier) entstanden in den Jahren 1949 bis 1990, wurden von offiziellen Institutionen angekauft und dokumentieren einen wichtigen Teil der künstlerischen Entwicklungen nach dem 2. Weltkrieg.
Im Seminar konzentrieren wir uns auf Kunstwerke, in denen Architektur und Bauwesen die zentralen Motive ausmachen. Darunter sind Themen wie Stadtbild, Wohnungsbau, Rekonstruktion, Verfall und Illusion, aber auch Porträts von Arbeiter*innen und Architekten. Die jeweiligen Darstellungsweisen können zudem auf unterschiedliche Interpretations- und Instrumentalisierungsmöglichkeiten hinweisen.
Angesichts der Medialisierung der Architektur sind bildwissenschaftliche Kompetenzen für Studierende der Architektur und Stadtplanung von ebenso großer Bedeutung wie für Studierende der Bau- und Kunstgeschichte. Zugleich bietet die Auseinandersetzung mit dem Originalmaterial Möglichkeiten, eigene Forschungsthemen zu finden. Die Veranstaltung eignet sich daher bestens zur Vorbereitung einer theoretischen Bachelor- oder Masterarbeit.
Studierende des WHS/HCSM können teilnehmen, wenn sie deutsch verstehen. Die Studienleistungen können auf englisch erbracht werden.
Die Veranstaltung wird zusammen mit Dr. Angelika Weißbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, durchgeführt.
Lernziele
Vertiefte Kenntnis der Kunst in der DDR und ihrer gesellschaftspolitischen Verflechtungen; souveräner sprachlicher Umgang mit Bildern in Kunst, Architektur und Stadtplanung; sichere Anwendung bildwissenschaftlicher Methoden; souveräner Umgang mit Originalmaterialien in Kunstsammlung, Depot und Archiv; Kenntnis der ostdeutschen Museumslandschaft
Anforderungen
Anmeldung bei Moodle; Teilnahme an den Blockveranstaltungen in Cottbus und in Beeskow; vor- und nachbereitende Lektüre.
Prüfungsleistungen
Referat und Hausarbeit
Hauptverantwortliche
Prof. Dr. Sylvia Claus
Module
13681, 13684, 13688, 11461 (WHS/HCSM), 25421 (BA), 25431 (MA)
Termine
- Einführungsveranstaltung: 16. April 2025, 09.30-11.00 Uhr, LG 2A, Raum AU.12 (obligatorisch)
- drei ganztägige Blocktermine im Kunstarchiv Beeskow am 16.05., 06.06., 04.07.2025 (obligatorisch)
- sowie mittwochs, nach Vereinbarung 9.30-11.00 Uhr oder 17.30-19.00 Uhr, offenes Atelier / Sprechstunde im LG 2B/0.04 und in der IBK-Bibliothek (fakultativ)