Grenzen überwinden mit Schlüsseltechnologien Entwicklung eines grenzüberschreitenden Kompetenznetzwerkes zum Wissens- und Technologietransfer auf dem Gebiet des anwendungsorientierten Leichtbaus



Kurzbeschreibung

Das Ziel des bilateralen Projektes besteht im Aufbau eines Kompetenznetzwerkes mit Akteuren beidseitig der deutsch-polnischen Grenze. Dabei sollen speziell die Zielgruppen Studierende, Wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ArbeitnehmerInnen zum Zuge kommen. Als Vertreter der akademischen Einrichtungen und der regionalen Wirtschaft sollen sie den Wissens- und Technologietransfer auf dem Gebiet des anwendungsorientierten Leichtbaus aus den Universitäten in die regionalen Firmen begleiten und gestalten. Dabei soll nicht nur die geografische Grenze überwunden, sondern auch sprachliche und mentale Barrieren abgebaut werden und dadurch die Fortführung der Kontakte auch über das Projekt hinaus erreicht werden. Der forcierte und nachhaltige Aufbau von Kompetenzen auf dem Gebiet der Schlüsseltechnologie Leichtbau stellt eine Chance für den anstehenden Strukturwandel und die Region dar.

Workshops

Auftaktveranstaltung

Am Donnerstag den 26.11.2020 lud u.a. die BTU Cottbus-Senftenberg (BTU C-S) als Leadpartner zur Auftaktveranstaltung des INTERREG V A Brandenburg – Polen 2014-2020 Projekts „Grenzen überwinden mit Schlüsseltechnologien – Nachhaltige Entwicklung eines grenzüberschreitenden Kompetenznetzwerkes zum Wissens- und Technologietransfer auf dem Gebiet des anwendungsorientierten Leichtbaus“ ein. Ausgerichtet wurde der Termin von der Universität Zielona Góra (UZ), die ebenso wie der Verband Polnischer Maschinenbauingenieure und Techniker (SIMP), Projektpartner sind. Coronabedingt konnte die Veranstaltung jedoch nicht wie geplant vor Ort durchgeführt, sondern musste in den virtuellen Raum verlegt werden. Organisiert und moderiert wurde das Online-Meeting dabei von Prof. Justyna Patalas-Maliszewska, Direktorin des Instituts für Maschinenbau (IIM), und Prof. Sławomir Kłos - Bevollmächtigter des Rektors für akademisches Unternehmertum. Die am Projekt beteiligte Gorzówer Niederlassung des Verbandes Polnischer Maschinenbauingenieure und Techniker wurde durch Herrn Włodzimierz Fleischer vertreten. Die BTU C-S wurde durch den Projektleiter Prof. Holger Seidlitz vom Fachgebiet Polymerbasierter Leichtbau (PbL) repräsentiert. Während der rund zweistündigen Konferenz wurde den zeitweise über 30 Teilnehmern Einzelheiten zum Projekt nähergebracht als auch die beteiligten Projektpartner genauer vorgestellt. Bei den Projektdetails wurde dabei sowohl auf das Förderprogramm INTERREG V A Brandenburg – Polen 2014-2020 der Europäischen Union, mit dessen Hilfe das Projekt umgesetzt werden kann, als auch auf die Ziele und Maßnahmen des Projekts eingegangen. Eine Übersetzung vom Polnischen ins Deutsche und andersherum wurde dabei durch die Projektpartner sichergestellt. Abschließend bekräftigten alle Projektpartner, dass man hoffe, dass es bald wieder möglich sei, sich auch persönlich zu treffen und so den interkulturellen Austausch auch Vis-á-vis zu pflegen.

Mit Hilfe der durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellten Mittel soll nicht nur ein bilaterales Kompetenznetzwerk aufgebaut und damit der Austausch zwischen regionalen Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft gestärkt werden, sondern auch eine gesteigerte Zusammenarbeit der Firmen mit den Universitäten im Bereich Forschung und Entwicklung beidseitig der Grenze angestrebt werden, um so die Innovationskompetenz der Region zu stärken und damit Impulse für die heimische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zu setzen. Der in den geplanten Veranstaltungen anvisierte persönliche Kontakt zwischen den Teilnehmern, ergänzt um die kulturellen und sprachlichen Anteile der einzelnen Veranstaltungen soll dazu beitragen Berührungsängste länderübergreifend zu reduzieren und sprachliche Barrieren abzubauen. Der Teilnehmerkreis soll dabei sowohl Studierende und wissenschaftliches Personal als auch Angestellte der hiesigen Unternehmen umfassen.

Zur Realisierung des Vorhabens erfolgten bereits im September diesen Jahres die Unterzeichnung sowohl des Zuwendungsvertrages zwischen der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und der BTU Cottbus-Senftenberg als auch der Partnerschaftsvereinbarungen zwischen den beteiligten Projektpartnern.

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Einführung in die Faserverbundwerkstoffe

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Das im Rahmen des INTERREG V A Brandenburg – Polen 2014-2020 Programms bewilligte bilaterale Projekt "Grenzen überwinden durch Schlüsseltechnologien" lud vom 04. bis zum 05. März zum ersten Workshop ein. Bedingt durch die Coronapandemie konnte der Workshop jedoch nicht wie geplant vor Ort an der BTU Cottbus-Senftenberg stattfinden, sondern musste in den virtuellen Raum verlegt werden. Aufgrund der damit einhergehenden wegfallenden räumlichen Limitierungen, konnten sogar mehr als die geplanten 30 Personen an dem abwechslungsreichen Programm teilnehmen. Mit Hilfe der Videokonferenzsoftware Zoom, die eine problemlose Integration der Simultandolmetscher in den Workshop ermöglichte, folgten mitunter über 50 Teilnehmende der Veranstaltung.

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Additive Fertigung mit Kunststoffen und Metallen sowie der Simulation von gedruckten Bauteilen

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Vom 21. bis zum 22. April fand der zweite Workshop des deutsch-polnischen Projektes statt, zu dem dieses Mal die Universität Zielona Góra einlud. Am Mittwoch begrüßte Prof. Kłos die Teilnehmer und machte die mit autonomen Systemen zur Überwachung von Betriebsparametern vertraut. Anschließend folgte zum ersten Mal für diese zwei Tage das Thema 3D-Scannen. In seinem praxisbezogenen Vortrag ging es um die Erfassung von Verbundwerkstoff-Elementen zum Zweck einer Schadenserkennung. Werden irreparable Schäden festgestellt können die Bauteile häufig nur entsorgt werden und darum drehte es sich im folgenden Thema, bei dem es um das Recycling von Kohlenstofffasern ging. Die anschließenden Themen drehten sich dann um den 3D-Druck. Vor der Mittagspause ging es um den 3D-Druck mittels metallischer Werkstoffe, während nach dem Mittagessen die additive Fertigung mit Kunststoffen im Mittelpunkt stand. Den kulturellen Beitrag und damit den Abschluss des ersten Workshoptages steuerte das Philharmonische Orchester Zielona Góra bei, pandemiebedingt leider nur in Form einer Videoaufzeichnung. Gespielt wurde das Sinfoniekonzert "Peer Gynt" von Edvard Grieg.

Den zweiten Tag begann Frau Prof. Patalas-Maliszewska mit einer Einführung in das Themengebiet Industrie 4.0 bei dem sie insbesondere auch auf die Bedürfnisse der Produktionsunternehmen in der Grenzregion einging. Grenzübergreifend ging es im nächsten Vortrag weiter. Mgr inż. Zdzisław Wałęga stellte verschiedene Projekte vor, die die Studenten an der Universität Zielona Góra u.a. auch mit der BTU Cottbus-Senftenberg umgesetzt haben, und welche Vorteile der Leichtbau dabei brachte. Abseits des eigentlichen Themas ist dies auch ein Beispiel dafür, was gute Zusammenarbeit beidseitig der Grenze erreichen kann. Den größten Teil des zweiten Workshoptages nahm das Thema 3D-Scannen und Reverse Engineering ein. Anhand von praktischen Beispielen zeigten Prof. Filip Górski und Wiesław Kuczko wie man anhand von in der realen Welt existierenden Objekten zu digitalen Modellen gelangt, die dann wieder mit Hilfe der additiven Fertigung reproduziert werden können. Dabei ging es von kleinen Dingen, wie z.B. Zahnersatz und Prothesen bis hin zur Digitalisierung eines ganzen Umspannwerks.

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Einfluss der anisotropen Materialcharakteristik bei Faserverbunden und gedruckten Bauteilen

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Der dritte Workshop des deutsch-polnischen Projektes fand vom 26.05. - 27.05.2021 statt, zu der dieses Mal wieder die BTU Cottbus – Senftenberg einlud. Nach einer kurzen Begrüßung und Einleitung begann der Workshop mit den Grundlagen zur Herstellung und den Eigenschaften von Matrixpolymeren. Dabei erfolgte nach einem kurzen historischen Abriss die Aufschlüsselung der Herstellungsverfahren und die sich daraus ergebende Einteilung in Thermoplaste, Elastomere und Duroplaste. Bis zum Mittag wurde dann auf die einzelnen Kunststoffarten und ihre Eigenschaften genauer eingegangen. Der Einstieg in das nächste Themenfeld „Prepregs“ folgte nach der Mittagspause durch ein Praxisbeispiel, welches das Thema aus Sicht eines Herstellers bzw. Anwenders präsentierte. Im Anschluss daran folgte die akademische Annäherung an den Themenkomplex. Den Abschluss des ersten Workshoptages bildete der kulturelle Beitrag. Hierbei stellte Frau Stock von der Sorbischen Kulturinformation LODKA den Teilnehmern die Geschichte und Entwicklung, der auch in der Region einst weiter verbreiteten Minderheit der Sorben dar.

Der zweite Tag des dritten Workshops wurde mit den Themen Bulk/Dough/Sheet Moulding Compounds sowie Spezialcompounds eröffnet. Dabei wurde, wie bei den vorherigen Vorträgen, darauf eingegangen, wie die Eigenschaften der Materialien durch bestimmte Verarbeitungsschritte gezielt beeinflusst und somit optimal auf das zu fertigende Bauteil abgestimmt werden können.

Im folgenden Abschnitt ging es um die bauteilgerechte Auslegung, mit Hauptaugenmerk auf die Simulation von Umformprozessen textiler Halbzeuge. Hierbei wurde den Teilnehmern nicht nur die Abfolge der einzelnen Schritte hin zur Simulation erklärt, sondern dies auch mit einem praktischen Beispiel dargestellt. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei der Simulation um einen iterativen Prozess handelt, bei dem es mit unter einige Durchläufe benötigt, bis man die optimale Lösung gefunden hat. Die gleiche Aussage wurde unter anderem auch im sich an die Mittagspause anschließenden Praxisbeispiel getroffen. Hierbei wurde den Teilnehmern allerdings die gesamte Prozesskette der Bauteilentwicklung unter Verwendung von endlosfaserverstärkten Kunststoffen vor Augen geführt, bei der die Simulation ein Teil ist. Auch hier wurde wieder auf die anisotropen Eigenschaften der Materialien eingegangen und wie sich dadurch Vorteile für die Konstruktion ergeben können. Abgerundet wurde der Workshop durch eine sprachliche Einheit, in der Vokabeln aus den ersten zwei Veranstaltungen wiederholt und Begriffe aus dem jetzigen Workshop mit eingepflegt wurden. Innerhalb der zwei Workshoptage haben rund 50 Personen an der Videokonferenz teilgenommen.

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Bauweisen mit Faserverbunden und additiv gefertigten Werkstoffen

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Der vierte Workshop der Reihe am 28. - 29. Oktober 2021 fällt aufgrund von organisatorischen Gründen leider aus und wird nun am 18. und 19. November stattfinden. Das Programm finden Sie in der Veranstaltungsankündigung.

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Werkstoffmechanische Charakterisierung

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Der fünfte Workshop der Reihe findet vom 09. - 10. Dezember 2021 statt. Das Programm finden Sie in den begleitenden Dokumenten und in der Veranstaltungsankündigung.

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Entwurf und Auslegung/Verbund- und Bauteilgestaltung

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Der sechste Workshop im Rahmen des INTERREG-Projekts „Grenzen überwinden mit Schlüsseltechnologien“ eröffnete die Veranstaltungsreihe im Jahr 2022. Vom 24. bis zum 25. März lud wieder die Universität Zielona Góra zu interessanten Themen ein. Den Einstieg machte ein Vortrag zu den Vorteilen der Zusammenarbeit von Unternehmen mit der Universität und wie dadurch Problemlösungen und Effizienzsteigerungen erzielt werden können. Dies wurde anhand mehrerer Beispiele untermauert. Auch im zweiten Programmpunkt ging es um die Zusammenarbeit von Forschung und Industrie. Anhand der Entwicklung von Displayschutzfolien für Handys und feuchtigkeitsspendendem Desinfektionsmittel wurde die Kooperation mit zwei prominenten Unternehmen verdeutlicht. Dabei wurde auch immer wieder betont, wie wichtig die Vertraulichkeit bei Forschungsprojekten sei, um das geistige Eigentum zu schützen, auf beiden Seiten. Im dritten Abschnitt wurden den Teilnehmenden die fünf Etappen des Reverse Engineerings nähergebracht. Bevor im nächsten Tagespunkt der Ablauf des Entwurfsprozesses für mechanische Strukturen am praktischen Beispiel einer mobilen Sprungschanze für Motocross Shows näher beleuchtet wurde. Zu einem völlig anderen Problemfeld führte der nächste Beitrag. Bei der subtraktiven Bearbeitung von Werkstücken müssen mitunter auch große Wärmemengen abgeführt werden. Eine Möglichkeit dies zu tun ist die Minimalmengenschmierung. Dabei kommen Öle zum Einsatz. Diese besitzen jedoch nicht immer die erforderlichen Eigenschaften, weswegen versucht wird, diese mit Hilfe von Nanopartikeln zu beeinflussen. Es konnte gezeigt werden, dass durch den Einsatz von Nanopartikeln die Qualität der bearbeiteten Fläche verbessert, das Werkzeug weniger abgenutzt und der Energieverbrauch gesenkt werden konnte. Vor dem kulturellen Teil des Tages wurde den Teilnehmenden das Zentrum für Unternehmertum und Technologietransfer der Universität Zielona Góra vorgestellt, welches sich zum Ziel gesetzt hat, die Wissenschaft mit der Wirtschaft zu verbinden.

Anschließend an diesen Vortrag begann der zweite Tag mit einem Projekt, dass im Rahmen des Innovations-Inkubators 4.0 entstanden ist. Bei diesem Projekt wurden Profile für Busfenster in Leichtbauweise entwickelt. Dies führte zu einer Massereduktion von 25% und brachte eine Korrosionsbeständigkeit mit sich. Ebenfalls um Korrosionsbeständigkeit ging es im nächsten Abschnitt. Dort allerdings im Zusammenhang mit der Titanlegierung Ti6Al4V. Die nächsten zwei Programmpunkte und damit auch der Abschluss des fachlichen Teils für diesen Workshop, beschäftigten sich mit mobilen Manipulatoren. Zum einen ging es erst einmal um die Grundlagen und um die Herausforderungen, die sich bei der Steuerung ergeben, wenn man einen Roboterarm auf eine bewegliche Plattform setzt. Zum anderen und darauf aufbauend ging es um die Koordination mehrerer solcher mobiler Manipulatoren mit dem Ziel der Bearbeitung einer gemeinsamen Aufgabe. Zum Abschluss folgte wieder ein kultureller Programmpunkt bevor die Zusammenfassung und ein Ausblick auf die nächste Veranstaltung diesen Workshop beschloss.

In den kulturellen Anteilen der beiden Tage konnten die Teilnehmenden etwas über das Leben und Wirken von Fürst Hermann von Pückler-Muskau erfahren. Seine Parkanlagen stellen auch heute noch beliebte Ausflugsziele beidseitig der Neiße dar, ebenso wie der herzogliche Park Zatonie nahe Zielona Góra. Zur Gastgeberstadt gab es aber noch weitere sehenswerte Ausflugstipps, so zum Beispiel das Palmenhaus, die Altstadt und das Kepler Science Center Planetarium Venus.

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Strukturanalyse anisotroper Verbunde und Auslegung von Schichtverbunden und additiv gefertigten Bauteilen

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Der siebente Workshop des deutsch-polnischen Projektes fand vom 07.04. - 08.04.2022 statt, zu der dieses Mal wieder die BTU Cottbus – Senftenberg einlud. Nach der Begrüßung und einer kurzen Einweisung in die zwei Workshoptage begann die Veranstaltung mit dem Thema Leichtbaurelevante Gestaltungsrichtlinien. Von der allgemeinen Auslegungsstrategie über die Ausführung von lokalen Strukturversteifungen, der Gestaltung von Randbereichen bis hin zu beanspruchungsgerechter Krafteinleitung wurde den Teilnehmenden ein Überblick über die Struktur anisotroper Verbunde und die Auslegung von Schichtverbunden gegeben. Nach einer Pause erfolgte eine Vertiefung des Themas speziell für Faser-Kunststoff-Verbunde, inkl. eines Ausflugs in die klassische Laminattheorie und die Versagensbewertung. Dabei wurden auch Python Programme vorgestellt, die der Berechnung und Visualisierung dienen und den Teilnehmenden über die unten aufgeführten Links bereitgestellt werden. Nach der Mittagspause zum Verdauen der theoretischen Erkenntnisse, erwarteten die Teilnehmenden praktische Beispiele, um das zuvor gesehene anschaulich zu verdeutlichen. Zum Ausklang des Tages erfolgte ein sprachlich-kultureller Block, bei dem Vokabeln zur Begrüßung, zu Zahlen und der Nationalität wiederholt und ausgebaut wurden.

Am Freitag gab es um Auftakt noch eine Einführung in die Finite Elemente Methode bevor es dann in den überwiegend praktischen Anteil des zweiten Workshoptages ging. In einer Livedemonstration wurde den Teilnehmenden an einem anwendungsnahen Beispiel – einer Umsetzung eines Roboterarms – die Auslegung, Berechnung und Optimierung und damit den Aufbau einer sinnvollen Struktur mit Hilfe von Simulationsprogrammen verdeutlicht. Den Abschluss bildete danach wieder eine sprachlich-kulturelle Einheit bevor ein Ausblick auf den nächsten Workshop den Tag beendete.

Insgesamt nahmen an den zwei Tagen rund 30 Personen an am siebten Workshop teil.

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Verbindungstechniken und Krafteinleitungssysteme

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Vom 08. bis zum 09. Juni fand der achte Workshop des deutsch-polnischen Projektes statt, zu dem diesmal wieder die Universität Zielona Góra einlud und ein breites Angebot an Themen den Interessierten anbot. Nach der Eröffnung und der Einführung in die zwei kommenden Tage gab es mit dem ersten Vortrag, in dem es um fortgeschrittene Auslegungsmethoden ging, Anknüpfungspunkte an die letzte Veranstaltung. Anschließend gab es einen Einblick in die thermogravimetrische Forschung und ihrer Anwendung im Ingenieurwesen. Das zugrundeliegende Thema Roboterarm wurde nach der Kaffeepause aufgriffen, in dem ein Konzept eines Systems zur Ermittlung von Umgebungsbedingungen für die Steuerung einer mobilen unbemannten Plattform, die mit einem Roboterarm zusammenarbeitet vorgestellt wurde. Bevor es in die Mittagspause ging erfuhren die Teilnehmenden noch etwas über die Struktur und mechanischen Eigenschaften von Gießereikieselsäuren. Die Vorträge am Nachmittag thematisierten die Verarbeitung von Stählen und boten den Teilnehmenden damit auch einen Blick über den Tellerrand weg von den Kunststoffen hin zu den metallischen Werkstoffen. Den Abschluss des ersten Workshoptages bildete ein sprachlich-kultureller Block, der den Teilnehmenden weitere Informationen über Zielona Góra und vor allem die Umgebung näherbrachte.

Der folgende Donnerstag widmete sich thematisch mehrheitlich Prüfmethoden zur Untersuchung von Leichtbaustrukturen. Den Einstieg machten jedoch Methoden zur Polymer- und Composite-Charakterisierung bevor es dann in verschiedene Inspektionsmethoden überging. Auf die Auswirkungen von fertigungsbedingten Fehlern bei Faser-Kunststoff-Verbunden ging der vierte Vortrag näher am Beispiel von Schalenstrukturen in Sandwichbauweise ein, bevor die nächsten Vortragenden sich Verifizierungs- und Validierungsmethoden Verbundwerkstoffe widmeten. Nach der Mittagspause ging es dann mit optischen Verfahren zur Untersuchung von Kunststoffen weiter, bevor hochfrequente elektromagnetische Methoden den zweiten Workshoptag beschließen sollten. Es folgten nur noch die Zusammenfassung und der Ausblick.

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Herstellungstechnologien für thermoplastische und duroplastische Verbunde

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Der neunte Workshop der Reihe fand am 13.10.2022 vor Ort an der BTU Cottbus - Senftenberg und am 04.11.2022 im gewohnten Rahmen statt. Nach rund anderthalb Jahren Workshops im Onlineformat konnten sich nun erstmals die Teilnehmenden von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen und in den Austausch treten. Nach einer Begrüßung durch Prof. Seidlitz und die Einweisung in den organisatorischen Ablauf wurden die Teilnehmenden in Gruppen aufgeteilt um sich die am Fachgebiet vorhandenen Herstellungstechnologien für thermoplastische und duroplastische Verbunde genauer anzusehen. Den Anfang machte bei der ersten Gruppe der Besuch der Automated Fiber Placement (AFP) Anlage, die sowohl thermoplastische als auch duroplastische Tapes ablegen und beinahe beliebige Geometrien additiv fertigen kann. Mit dem in derselben Halle befindlichen Großraum 3D-Drucker lernten die Teilnehmenden eine weitere Möglichkeit der Additiven Fertigung kennen. Im Gegensatz zu den bekannten Desktop 3D-Druckern wird hierbei Kunststoffgranulat schichtweise in die gewünschte Form des Bauteils gebracht, unter anderem auch in die Form eines Druckbehälters, der zu einem späteren Zeitpunkt nochmals aufgegriffen werden sollte. Woher unter anderem das Granulat für den 3D-Drucker kommen kann, konnten sich die Gruppe dann an der nächsten Station erklären lassen. Neben der Spritzgießmaschine und der Flachfolienanlage war auch der Compounder in Aktion zu sehen, der aus mehreren Komponenten ein neues Granulat erzeugte. An der Heißpresse konnten sich die Teilnehmenden anschauen, wie ein mit Hilfe der AFP abgelegter "2D" Tapeverbund in einen 3D Fahrradsattel umgeformt wurde. Weiter ging es mit der dritten Station an der der jeweiligen Gruppe die Wickelanlage erklärt wurde. Diese dient, wie der Name es vermuten lässt, dem Umwickeln von Linern mit Kohlenstofffasern, um so zum Beispiel leichtere Druckbehälter zu fertigen. An dieser Stelle schloss sich dann auch der Kreis zur ersten Station, an der die gedruckten Liner vorgestellt wurden, die aktuell zur experimentellen Erprobung herangezogen werden. Nach dem Durchlauf der drei Stationen gab es noch ein Zusammenkommen aller Teilnehmenden bevor es zum gemeinsamen Mittagessen ging. Nach der Stärkung schloss sich der kulturelle Anteil des Workshops an. Nach bereits kurzen Ausflügen zu Fürst Pückler in vorangegangenen Workshops konnten sich die Teilnehmenden nun selbst ein Bild vom Wirken des Fürsten machen. Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz führte die Gruppe zweisprachig sowohl durch das Schloss, als auch durch den Park Branitz und gab dadurch interessante Einblicke in die damalige Zeit. Mit einem Blick und Informationen zu der Pyramide im Park, der letzten Ruhestätte von Hermann von Pückler-Muskau, endete die Führung und damit auch der Workshoptag.
Der zweite Tag der Veranstaltung diente einerseits der Vertiefung der am ersten Workshoptag vorgestellten Technologien, bot andererseits aber auch einen Einstieg für diejenigen, die nicht vor Ort in Cottbus teilnehmen konnten, sich ebenfalls mit den verschiedenen Fertigungstechnologien vertraut zu machen. Nach der Begrüßung und den organisatorischen Hinweisen gab Prof. Seidlitz einen Überblick über verschiedene Basisverfahren und ging dabei speziell auf das Spritzgießen und die Extrusion ein. Im Anschluss an eine Kaffeepause ging es mit dem Handlaminierverfahren, Prepregs und Autoklavtechnik, sowie dem Liquid Composite Moulding (LCM) und dem Pressen von Bauteilen weiter. Der erste Programmpunkt nach der Mittagspause knüpfte an das Thema Spritzgießen des Vormittags an und vertiefte dieses ausführlich um den Bereich des Mehrkomponentenspritzgießens. Die Fertigungstechnologien Wickeln und Flechten sowie die automatisierten Ablegeverfahren in Form von Automated Tape Laying (ATL) und Automated Fiber Placement (AFP) bildeten den Abschluss des Workshoptages. An der Onlineveranstaltung nahmen insgesamt 55 Personen teil, so dass über dieses Format ein größerer Personenkreis erreicht werden konnte, als dass es allein durch die Präsenzveranstaltung gegeben wäre.

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Werkzeugbau für Hochleistungsverbunde

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Der Jubiläumsworkshop des deutsch-polnischen Projektes fand vom 16. bis zum 17. November 2022 statt. Um auch hier wieder einem möglichst breiten Publikum die Teilnahme zu ermöglichen, wurde der 10. Workshop ebenfalls wieder hybrid durchgeführt. Gastgeber für das Thema „Werkzeugbau für Hochleistungsverbunde“ war einmal mehr die BTU Cottbus – Senftenberg. Der 16.11.2022 begann wie immer mit einer Begrüßung und Einweisung in den Verlauf der nächsten zwei Tage bevor es dann thematisch mit Konzepten und Strategien für Formwerkzeuge losging. Dabei wurde zuerst auf die Konzepte vor dem Hintergrund der verwendeten Fertigungstechnologien, wie die Presse, den Autoklav oder aber auch das Automated Fiber Placement eingegangen, bevor es dann in einer zweiten Einheit um die zu verarbeitenden Werkstoffe sowie um die Spezifikation von Trennmitteln ging, eine Grundlage dafür legen, dass sich Werkzeugform und Bauteil nach der Fertigung auch eben wieder trennen lassen. Eine Fortsetzung erfuhr das Thema nach der Mittagspause in Form von der Auslegung von Entformungsschrägen und Auswerfern. Praktisch wurde es im Anschluss, in dem die Teilnehmenden unter Anleitung ein Formwerkzeug in einer CAD-Software selbst mit erstellen konnten. Den Abschluss des ersten Workshoptages bildete wieder eine sprachliche Einheit die das bisher gelernte in Form von Dialogen festigen sollte.

Am zweiten Tag des 10. Workshops trafen sich die Teilnehmenden diesmal in Präsenz im Lehrgebäude 3A in Cottbus und erhielten eine Einweisung in den Ablauf des Tages und in die Einteilung in Gruppen, in denen es dann zu verschiedenen Stationen innerhalb des Campuses ging. Bis zum Mittag konnten sich die Teilnehmenden einen Eindruck von den am Vortag vorgestellten Fertigungstechnologien vor Ort an den Maschinen machen und davon wie sie zur Fertigung von Bauteilen genutzt werden. Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es von der Universität zu Fuß in zur Stadthalle Cottbus. Dort erwartete die Teilnehmenden bereits die Stadtführerin. Ausgehend von der Stadthalle ging es dann in rund anderthalb Stunden durch die Cottbuser Altstadt. Dabei führte der Weg unter anderem am japanischen Teehäuschen, dem Klosterplatz, dem Altmarkt, dem Tuchmacherbrunnen, dem Amtsteich und dem Goethepark vorbei und somit auch am Spreeufer. Der Die Stationen des Rundgangs wurden durch die Stadtführerin sowohl in Deutsch als auch in Polnisch vorgestellt und die Teilnehmenden konnten ihr Fragen dazu aber auch zur Cottbuser Geschichte stellen. Im Anschluss erfolgte der Rückweg zur Universität und die Verabschiedung von den angereisten Gästen.

Umsetzung der Teilkomponenten für den Leichtbau Roboterarm

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Der elfte Workshop fand vom 23. bis 24.11.2022 an zwei Standorten und diesmal komplett in Präsenz statt. Den ersten Tag gestaltete die Universität Zielona Góra. Nach der Begrüßung und die Einweisung in den organisatorischen Ablauf konnten sich die Teilnehmenden einen Überblick über die Fertigungstechnologien und Labore der Universität verschaffen. Von 3D-SLM Druckern über optische Messgeräte bis hin zu einem Labor für Luftfahrtausrüstung bot der Rundgang spannende Einblicke, die auch über die notwendigen Voraussetzungen zur Fertigung eines Roboterarms hinausgingen. Nach der Mittagspause bekamen die Teilnehmenden im kulturellen Anteil eine Stadtführung durch Zielona Góra. Ein Highlight war dabei die Besichtigung des Palmenhauses von dem man auch einen wunderbaren Blick über die Stadt hatte. Ein weiteres war die Frage wie viele der mehr als 60 Bacchus-Figuren man wohl auf dem Rundgang entdecken würde.

Am zweiten Tag lud die BTU Cottbus - Senftenberg wieder in ihre Räumlichkeiten ein. Dabei ging es um die Fortsetzung der Umsetzung des im vorherigen Workshop begonnenen Bauteils aus Faserverbundwerkstoff. Nach der Wiederholung des LSAM Verfahrens mit anschließendem Fräsen am Kombizentrum für additive und subtraktive Fertigung ging es in die abschließende manuelle Vorbereitung des Formwerkzeug für den Vakuumprozess. Hierbei wurde die Form mittels feinem Sandpapier glatt geschliffen. Zur Mittagszeit schloss sich der kulturelle Teil des Tages mit einem Besuch des Cottbuser Weihnachtsmarktes an, so dass am Nachmittag gestärkt weitergearbeitet werden konnte. Nachdem bisher nur die Form gefertigt wurde, ging es nun an die Herstellung des eigentlichen Bauteils. Hierzu wurden Kohlenstofffasergewebe zugeschnitten und in dem Formwerkzeug drapiert. Anschließend erfolgte das Vakuumziehen und damit das Durchtränken des Gewebes mit Harz. Damit endete dann auch der zweite Workshoptag und die angereisten Teilnehmenden fuhren wieder zurück. Nach dem Abschluss der Reaktionszeit konnte das Bauteil entformt und anschließend besäumt werden und wird im Rahmen der nächsten Veranstaltung vorgestellt werden.

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Abschluss-Workshop mit Test, Erprobung und Symposium

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Vom 07. bis 08.12.2022 fand der zwölfte und damit abschließende Workshop des deutsch – polnischen Projektes „Grenzen überwinden mit Schlüsseltechnologien - Nachhaltige Entwicklung eines grenzüberschreitenden Kompetenznetzwerkes zum Wissens- und Technologietransfer auf dem Gebiet des anwendungsorientierten Leichtbaus“ statt. Das Projekt, dass im Rahmen des Interreg V A Brandenburg – Polen 2014 – 2020 Programms verwirklicht werden konnte, brachte über zwei Jahre hinweg rund 300 Personen aus dem Deutsch-Polnischen Grenzraum zu unterschiedlichen Themen zusammen. Initiatoren des Vorhabens waren das Fachgebiet Polymerbasierter Leichtbau (PbL) der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus – Senftenberg (BTU C-S), das Institut für Maschinenbau (IIM) der Universität Zielona Góra (UZ), sowie die Niederlassung Gorzów Wielkopolski des Verbands der polnischen Maschinenbauingenieure und -techniker (SIMP - Stowarzyszenie Inżynierów i Techników Mechaników Polskich), die bereits 2018 mit den ersten Ideen in die Projektentwicklung einstiegen und den Antrag im Sommer 2019 einreichten. Allerdings sollte bis zur Unterzeichnung des Zuwendungsvertrags am 18.09.2020 noch fast ein Jahr vergehen, in dem u.a. auch die COVID-19-Pandemie ihren Lauf nahm und zu den ersten Grenzschließungen seid der Wiedervereinigung führte. Vor dem Hintergrund der nun geltenden Quarantänebestimmungen und wechselnden Auszeichnungen der Risikogebiete, musste auch das Projekt neu gedacht und auf die Gegebenheiten angepasst werden. Nichtsdestotrotz wurde konnte das Kick-off Meeting noch am 26.11. desselben Jahres stattfinden und damit das Projekt einem interessierten Publikum vorgestellt werden. Wie auch die folgenden Veranstaltungen, wurde dieses Treffen als Onlineveranstaltung durchgeführt. Der erste Workshop der Reihe fand, rein digital, im März 2021 statt. Schon hier zeigten sich sowohl Vorteile als auch Nachteile des Onlineformats. Während sich die Interaktion auf das fachliche beschränkte, bot die Onlineplattform mehr Menschen die Möglichkeit an den einzelnen Veranstaltungen teilzunehmen, als dass es in Präsenz aufgrund von Platzkapazitäten möglich gewesen wäre. Mit durchschnittlich grob 50 Teilnehmenden pro Workshop konnte die Anzahl der Personen von den anvisierten 30 um rund 2/3 gesteigert werden. Die nächsten sieben Workshops folgten dann ebenfalls über das Internet und wurden abwechselnd von den Projektpartnern federführend organisiert. Mit dem neunten und zehnten Workshop fand ein erneuter Wechsel der Umsetzungssart und damit eine Annäherung zum ursprünglich geplanten Konzept statt, denn beide Workshops wurden hybrid durchgeführt. So wurde an einem Tag das Onlineformat beibehalten und damit auf bisher bewährtes gesetzt und am zweiten Tag wurde in das Präsenzformat gewechselt, so dass die Teilnehmenden die Chance bekamen sich persönlich zu treffen und praktische Anteile auch wirklich an der Maschine zu erleben. Der elfte Workshop kehrte dann zu seinen Wurzeln zurück und fand rein in Präsenz statt, sowohl diesseits als auch jenseits der Grenze. Mit dem Symposium im Rahmen des 12. Workshops und knappen 50 Teilnehmenden fand die Reihe nun ihren krönenden Abschluss, wobei sich noch einmal ein Überblick über die behandelten Themen durch Vorträge als auch in einer kleinen Ausstellung verschafft werden konnte. Rückblickend konnte in den letzten zwei Jahren mit rund 300 Teilnehmenden ein größerer Personenkreis durch die Workshops erreicht werden als ursprünglich angenommen und mit einem Frauenanteil von rund 26,5 % den Bundesdurchschnitt im Maschinenbau übertreffen. Abgesehen von den diesen, aufgrund der schlechten Vorzeichen nicht zu erwartenden Erfolge, entstanden während der Workshops schon die ersten Ideen für neue Projekte um die Kooperation beidseitig der Grenze weiter zu stärken. Auch konnten Kontakte zwischen den Forschungseinrichtungen und lokalen Firmen hergestellt werden, um die Zusammenarbeit auch auf dieser Ebene auszubauen. Zum Abschluss sei allen Referenten, Dolmetschern, Teilnehmenden, dem Gemeinsamen Sekretariat, dem Marschallamt der Woiwodschaft Lebus sowie der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) der Dank der Organisatoren für ihre Mitarbeit und ihren Beitrag zum Gelingen dieses grenzüberschreitenden und länderverbindenden Projektes ausgesprochen!

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