Das ?Zeichen der Erinnerung? soll jedem die Möglichkeit geben, über das Geschehene nachzudenken und nicht versuchen, Gefühle wie Angst oder Entsetzen künstlich zu erzeugen und damit eine Denkrichtung vorzugeben, da Menschen in unterschiedlicher Weise und an unterschiedlichen Orten ?erinnern? bzw. ?gedenken?.

Aus diesem Grund und dem Wunsch heraus, möglichst einen großen Personenkreis anzusprechen und nicht nur diejenigen, welche sich ohnehin mit dem Thema auseinandersetzen, sollte das ?Zeichen der Erinnerung? in der gesamten Stadt vorzufinden sein.

Bei der ersten Deportation vom Stuttgarter Nordbahnhof mussten die Menschen den Bahnfahrschein für die sogenannte ?Umsiedlung? und damit in die ?Endlösung? selbst kaufen, wie dies in vielen Orten Deutschlands der Fall war.

Dieses makabere Geschehen führte dazu, ein Ticket für das ?Zeichen der Erinnerung? zu verwenden.

An den Jahrestagen der einzelnen Deportationen erhalten einige Fahrgäste zusätzlich zu dem U-/S-Bahnfahrschein ein zweites Ticket aus dem Fahrscheinautomat.

Auf der Vorderseite weist dieses Ticket eine ?Einfache Fahrt? vom Stuttgart Nordbahnhof nach Auschwitz (Buchenwald, Dachau, etc.) aus. Auf der Rückseite stehen Informationen zu einer der Personen, welche an diesem Tag zu dem auf der Vorderseite angegebenen Ort deportiert wurden. Folglich entspricht die Anzahl der ausgeworfenen Tickets der Anzahl der deportierten Menschen an betreffendem Tag.

Die Person, die per ?Zufall? ein solches Ticket erhält, ist spätestens beim Lesen irritiert. Hierbei wird deutlich, dass es jeden treffen kann.