Sarina Abraham, Juliane Letz, Gabriele Noack

Die Entwicklung von Cottbus ist nach dem Aufschwung der Industrie im 19. und 20. Jahrhundert aufgrund des Strukturwandels, heute durch stetige Bevölkerungsverluste, Wohnungsleerstand, Rückbau der großen Wohnungsbausiedlungen am Stadtrand und Rückgang der Beschäftigtenzahlen gekennzeichnet. Der wichtigste Schritt ist eine unkontrollierte Ausdünnung des Stadtkörpers zu verhindern und die Stadtteile Sandow, Ostrow, Altstadt, Universität, Bahnhof bis zur Spremberger Vorstadt als festen inneren Kern Cottbus zu verdichten und zu stärken. Um diese Einbindung in Zukunft zu gewährleisten, muss Ostrow städtebaulich nachhaltig entwickelt werden.

Das ehemalige Dorf Ostrow mit seiner Lage an der Spree ist durch die Folgen der Textilindustrie mit Cottbus zusammen gewachsen, wodurch heute die unterschiedlichsten baulichen Strukturen (Textilindustrie, dörflicher Charakter) zu finden sind. Diese bilden mit dem Potential der Spree eine dynamische Atmosphäre und stellen die Grundlage des Entwurfes Grüne Lebensadern dar.

Die durch höhere Randbebauung entstandene Schale fasst das Dorf Ostrow. Im Inneren befinden sich Baufelder, die als Nuklei verstanden werden, die Bebauung auflockern und jedem Baufeld seinen eigenen Charakter geben. Im Herzstück des Entwurfes entsteht eine Symbiose zwischen dörflicher Platzbebauung und alten erhaltenswerten Fabrikgebäuden. Die unterschiedlichen Quartiere werden durch 3 charakteristische Freiraumarme zusammen gehalten, die sich von der Spree mit ihrem Grün in das Gebiet ziehen. Die Freiräume fügen sich unterschiedlich ein, um als verbindendes Element zwischen den Quartieren zu wirken. Der grundsätzliche Dorfcharakter wird erhalten, jedoch wird durch vielfältige Wohnformen und mit dem immer wiederkehrenden Bezug zur Textilgeschichte Cottbus eine Symbiose zwischen Dorf und Stadt geschaffen. Das Potential Spree in Ostrow wird stärker genutzt, indem es zusammen mit den angebotenen Wohnformen die Ruhe, Abgeschiedenheit und Nähe zur Stadt nutzt, um das Fliehen der Menschen an den Stadtrand entgegen zu wirken und den Kern von Cottbus zu stärken.