Eladio Dieste Saint Martin (1917 – 2000) Verfasser

Matthias Ruhl

Matthias Ruhl wurde 1984 in Franken geboren. Seit 2007 ist er Student der Architektur an der BTU Cottbus. Im Jahr 2010 absolvierte Matthias ein halbjährliches Architekturbüropraktikum in Tansania, Afrika. Im Wintersemester 2010/ 2011 nahm er am Seminar Great-Engineers teil und beschäftigte sich in dessen Rahmen ausführlich mit dem Ingenieur Eladio Dieste. Mit diesem Thema konnte er sich ebenfalls 2011 an der European Summer School on Construction History in Cambridge, England, UK beteiligen (http://www.chess2011.eu/).   

RUHL, Matthias: Eladio Dieste (1917 – 2000), Auf: www.great-engineers.de. Ein Internetlexikon der Bauingenieure, 2011.

Dieste aus meiner Sicht

Die Werke Eladio Diestes sind mir in meinem Studium außerhalb dieser Ausarbeitung nur beiläufig begegnet, obwohl er sowohl für Architekturstudenten als auch für Bauingenieurstudenten ein gutes Vorbild für integrales Entwerfen darstellt: Seine Konzeptionen vereinen stets Ästhetik, Konstruktion, Tragwerk, Bauablauf und Wirtschaftlichkeit. Sein permanentes Streben nach neuen Herausforderungen führten Dieste oft zu herausragenden und unkonventionellen Lösungsansätzen.   

An der Person und der Arbeitsweise Eladio Diestes hat mich besonders sein Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung, die er als Architekt, Bauingenieur und Bauunternehmer trug, beeindruckt. Dies zeigt sich vor allem an der Iglesia de Atlantida, die er mit einem hohem sensiblen Gemüt und nah am Menschen entwarf. Diese Kirche entstand zu einer Zeit als Kirchengebäude noch völlig anders konzipiert wurden. 1958 bis 1960 baute Dieste als junger Ingenieur diese Kirche nach eigenem Entwurf, die bezogen auf das Verhältnis zwischen Kirche und Welt als revolutionär gelten muss und gleichfalls Gedanken und Beschlüsse des zweiten vatikanischen Konzils (1962-1965) vorwegnahm.   

In meinen Quellen wird berichtet, dass die Gebäude Diestes bis heute in einem sehr guten Zustand erhalten sind. Eine Besichtigung seiner Bauten lohnt sich daher; aber auch, da die Originale die Anziehungskraft der Fotos bei weitem übersteigen. Abschließend möchte ich mich bei den Mitarbeitern des Lehrstuhls Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung, der BTU Cottbus, für die Unterstützung bei dieser Ausarbeitung bedanken.