Wir danken allen Teilnehmer*innen unserer erfolgreichen Veranstaltung für ihr Interesse an unserer Forschung und den produktiven Austausch! Unten können Sie sich mit den Materialien und Ergebnissen unserer Veranstaltung vertraut machen.

Theoretische Materialien

Unter diesem Link können Sie auf die während der Veranstaltung präsentierten Vorträge Materialen von Prof. Dr. Anke Grotlüschen und Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig zugreifen. Um die Zugangsdaten (Login und Passwort) zu erhalten, wenden Sie sich bitte an die Organisatorinnen.

https://www-docs.b-tu.de/fg-erziehungswissenschaften/private/pptx/

World Café Auswertung

Beim Auftakt des Graduiertenkollegs „Gelingendes Leben durch Grundbildung und Alphabetisierung ermöglichen“ (GrAl) fand ein World Café statt, das zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze in der Alphabetisierungsarbeit diskutierte. Die Teilnehmenden – vor allem aus den Grundbildungszentren – brachten ihre wertvolle Expertise ein und entwickelten praxisnahe Ideen zu fünf thematischen Schwerpunkten.

1) Lebenswelt und Lernsettings (im ländlichen Raum)

  • Lernangebote sollten alltags- und interessenorientiert sein (z. B. Kochen, Backen).

  • Vielfalt an Lernmaterialien erhöht die Zugänglichkeit.

  • Einladende Lernorte sind entscheidend: Kaffeebereiche, Sofas, Bibliotheken und eine ansprechende Tischanordnung fördern eine offene Lernatmosphäre.

  • Digitale Angebote vor Ort erleichtern den Zugang für Lernende.

2) Erreichbarkeit der Zielgruppe

  • Schnupperangebote senken Hemmschwellen.

  • Lernende können als Botschafter*innen andere mitbringen.

  • Kooperationen mit Sozialraum-Akteur*innen (Jobcenter, Betriebe, soziale Dienste) sind essenziell.

  • Medienvielfalt nutzen: Radio, Fernsehen, Social Media (z. B. TikTok).

  • Enttabuisierung des Themas fördert Akzeptanz und Offenheit.

3) Mitwissendes Umfeld vs. alleinige Entscheidung

  • Wichtige Akteur*innen: Sozialdienste, Lehrerinnen, Ärztinnen, Vereine, Familie, Kolleg*innen.

  • Begleitpersonen zum Erstgespräch im Grundbildungszentrum helfen beim Einstieg.

  • Sensibilisierung von Multiplikator*innen und Enttabuisierung sind notwendig.

4) Heterogenität der Zielgruppe

  • Gut qualifizierte Lehrkräfte und ein breiter Methodenpool (z. B. Lesetandems) sind essenziell.

  • Individuelle Lernberatung hilft, unterschiedliche Bedürfnisse zu berücksichtigen.

  • Binnendifferenzierung und die Berücksichtigung der Lernbiografie ermöglichen maßgeschneiderte Lernangebote.

5) Motivation der Lernenden

  • Freundliche Lehrpersonen und eine wertschätzende Lernbegleitung sind entscheidend.

  • Selbstbestimmung stärkt die Motivation: eigene Lerninhalte und -geschwindigkeit wählen.

  • Angenehme Lernräume, die sich von klassischen Schulsettings abheben.

  • Soziale Aspekte: Freundschaften knüpfen, gemeinsame Pausen gestalten.

  • Texte von Lernenden als Zeitung fördern den Ausdruck und die Teilhabe.

  • Peer-Group-Teaching als wirksames Konzept.

Das World Café zeigte, dass erfolgreiche Alphabetisierungsarbeit auf niedrigschwelligen Angeboten, wertschätzenden Lernsettings und starken sozialen Netzwerken basiert. Die zahlreichen Ideen und Anregungen fließen in die weitere Arbeit des Graduiertenkollegs ein.
Ein herzlicher Dank gilt allen Teilnehmenden für ihre engagierten Beiträge!