step by step

Untersuchung

Das vorgefundene Entwurfsgebiet wies in unseren Augen eine Unübersichtlichkeit und Unregelmäßigkeit auf. Dies ist unserer Meinung nach auf die undefinierbare Nutzung des ehemaligen Bahngeländes (Ansammlung von Lehrstehende leerstehenden Werkshallen, Schrottplatz, usw.) und auf dem Bruch des von Ludwig Winter 1889 geplanten Fluchtlinienplanes zurückzuführen.

Ein Zeichen für Regelmäßigkeit und Ordnung in Braunschweig weist das "Östliche Ringgebiet" auf.

Auf der Grundlage des Winterplanes entwickelte sich durch konsequent Parzellierung, Erschließung und Bebauung ein großes, einheitliches, besonders auch heute wieder sehr begehrtes, bürgerlich geprägtes Stadtviertel. Das "Westliche Ringgebiet" hingegen war durch das Ringgleis der Braunschweigschen Landes-Eisenbahn, verbunden mit der Ansiedlung von Industriebetrieben, nur schwer mit dem Winterplan in Deckung zu bringen. So entwickelte sich hier eher ein sozial heterogenes, kleinbürgerliches Stadtgebiet. Man findet nur wenig Verknüpfungspunkte in die Stadt.

Konzeption

Die Münchenstraße (West/ Ost) und der Freiraum der Bahnanlage (Nord/Süd) stellen vorhandene Verknüpfungspunkte dar. Diese zwei räumliche Elemente sind eine starke Dominante, welche das Entwurfsgebiet in mehrere Teile untergliedert.

Des Weiteren greifen wir mit unserem Entwurf die Linien des Winterplans auf und projizieren diese auf das Gebiet.

Dadurch wird das Entwurfsgebiet wiederum in Baufelder strukturiert. Hierbei bildet das Erschließungsraster eine feste Ordnung. Innerhalb der Schollen lassen sich je nach Bedarf verschiedene Parzellengrößen definieren.

Schritt für Schritt (Titel: Step by Step)

Als Schwerpunkt unseres Entwurfes stand die Entwicklung einzelner Phasenschritte. Diese Schritte sollen eine eher sanfte Entwicklung ermöglichen. Einerseits wollen wir die Ansiedlung bestimmter Nutzergruppen (siehe Nutzerdiagramm Plan 1) und andererseits sollte in den ersten Schritten "nicht störender" und funktionierender Bestand größtmöglich erhalten bleibt.

  • In Schritt 1 wird einerseits eine bessere Erschließung des westlichen Kleingewerbegebietes ermöglicht, anderseits wird für die weitere Entwicklung das Gebiet um die Einfamilienhäuser erschlossen und parzelliert. Als Initiator für das gesamte Gebiet wird der "Grüne Boulevard" und der verbindende (Nord/Süd) Radweg angelegt. Die Struktur der Kleingärten bleibt erhalten.
  • In Schritt 2 wird die östliche Seite der "Grünen Mitte" erschossen und parzelliert um den städtischen Charakter fortzuführen und eine städtische Kante entlang des Boulevards auszubilden. Des Weiteren entsteht ein Abschnitt des Grünraumes, der Bereich Kultur um den alten Bahnhof.
  • Im dritten Schritt wird die Entwicklung der städtischen Struktur fortgeführt und im Bereich des Grünraumes wird mit den Sport Interventionen begonnen.
  • In Schritt Nummer 4 wird der Grünraum vollendet und das östliche Gebiet völlig erschlossen und parzelliert. Der Platz als Gebietseinganges entsteht und die Ausbildung der Torsituation im Bereich der Münchenstraße wird mit Solitären durchgeführt.
  • Im fünften Schritt wird die nördliche Kleingartenanlage durch einen Anger geöffnet. Auf den neu entstandenen Parzellen können neue Kleingärten entstehen. Die Größe der Parzellen ermöglicht eine weiterer Entwicklung, so dass den Grundstücken Baurecht eingeräumt werden kann um dort Einfamilienhäuser entstehen zu lassen.
  • Der extra Schritt kann zu jeder Zeit der Planung durchgeführt werden. Er bildet für Großinvestoren die Möglichkeit der Etablierung an einem gut erschlossenen Standort. Gleichzeitig wird die Torsituation der Stadt verstärkt.