Exkursion zum Bremer Airbus-Werk am 16. Mai 2007

Am 16. Mai 2007 veranstaltete der Lehrstuhl für Aerodynamik und Strömungslehre (LAS) von Prof. Dr. Christoph Egbers eine Exkursion nach Bremen, wo wir den Flugzeughersteller EADS Airbus Bremen und den Raumfahrtkonzern EADS Space Transportation besuchten.

Nach 5 Stunden Busfahrt hatten wir das Airbus-Werk in Bremen erreicht. Bremen ist bei EADS das Zentrum für die Flügelausrüstung aller Großraumflugzeuge und auch das Zentrum für die Herstellung der Landeklappen im Airbus-Programm. Nach dem Empfang durch Herrn Muthreich (Head of the Aerodynamic Facilities Operation Skills, EGAXW, Airbus Deutschland) wurde uns durch ihn die Entwicklungsgeschichte des Flugzeugbaus am traditionsreichen Standort Bremen erläutert. So wurden uns speziell die historischen und gegenwärtigen Konstruktions- und Werkstofflösungen bei der Klappenkonstruktion erklärt. GFK und CFK werden zunehnemend zu modernen Standard-Materialien in der Luftfahrt-Branche.

Da unsere Gruppe erst gegen Mittag in Bremen eingetroffen war, wurden wir im Rahmen unserer Führung freundlicherweise anschließend von Airbus zum Mittagessen eingeladen.

Daran schloss sich der Besuch in der Klappen-Fertigung und der Flügelausrüstung an. Der erste Eindruck - hier geschieht alles ruhig, überlegt und ohne Hektik. Das ist keine Massenfertigung im Sinne der Automobil-Industrie - hier gelten keine 2-Minuten-Takte. In den großen Hallen sind Klappen und Flügel unterschiedlicher Größen zu sehen, von den A310-Klappen bis zu den enorm großen A380-Klappen. Alle Klappen werden überwiegend manuell montiert, nur das Lackieren und Nieten geschieht teilweise automatisiert. Nach der Montage erfolgt die interne Verkabelung der Klappen.

Anschließend hatten wir die Gelegenheit, das begehbare Mock-up (1:1 Modell) des europäischen Teils Columbus der internationalen Raumstation ISS und den größten Clean-Room der Welt bei EADS Space zu besichtigen, den letzteren nur von außen. Dabei konnte man einen näheren Eindruck vom Alltagsleben der Astronauten gewinnen.

Und dann zurück aus der nahen Zukunft in die Vergangenheit: Ehemalige Mitarbeiter von Airbus versuchen, die letzte Focke-Wulf Fw 200 Condor, die 1942 in Norwegen notgewassert war und 1981 geborgen wurde, zu restaurieren, was eine langwierige Arbeit ist. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass es keine Konstruktionszeichnungen mehr gibt, sondern nur die zum Teil stark korrodierten, 1981 geborgenen Teile und Fotos.

Beeindruckend war dann auch wieder die Gegenwart - der Bremer Airbus-Windkanal mit einer begehbaren Messstrecke (Querschnitt ca. 2X2 Meter), in dem gerade ein Halbmodell der A350 eingebaut wurde, um unter Start- bzw. Landebedingungen untersucht zu werden. Hier bekamen wir einen Einblick in Messtechniken, die zur Untersuchung der Rumpf- und Flügelumströmung benutzt werden. Mit dem neuen Windkanal-Antrieb können diese Bedingungen erreicht werden.

Nach fast 5 Stunden voller überwältigender Eindrücke ging unser Besuch bei EADS in Bremen zu Ende. Wir möchten hier nochmals den Kollegen von Airbus und EADS Space herzlich danken für die Möglichkeit zum Besuch ihrer Einrichtungen.

Die Studenten des Exkursions-Teams aus der Fakultät 3