Dritte Orte in der ländlichen Entwicklung: Konzeptideen für den Landkreis Spree-Neiße (640609) Modul 13884/5/6 "Projekt I/II/III"

Beschreibung:
In unserem Masterprojekt beschäftigen wir uns mit dem demografischen Wandel, dem Erhalt der Daseinsvorsorge und der Rolle, die Dritte Orte in diesem Kontext und einem ländlichen Umfeld spielen können. Nach dem Konzept von Ray Oldenburg stellen Dritte Orte als gesellschaftliche Treffpunkte neben dem häuslichen Umfeld (den ersten Orten) und dem Arbeitsplatz (als zweite Orte) eine wichtige Grundlage des Zusammenlebens in Gesellschaften dar. Sowohl in städtischen als auch in ländlichen Regionen werden diese Orte des Zusammenkommens jedoch immer weniger und stehen vor Fragen der Tragfähigkeit, obwohl sie dem Konzept nach wichtige Räume schaffen, in denen Gemeinschaft entstehen, demokratische Teilhabe gefördert und Kreativität entstehen kann. Insbesondere in städtischen Räumen erlangen Dritte Orte zuletzt wieder zunehmende Aufmerksamkeit. Die Öffnung von Bibliotheken, das Entstehen von Gemeinschaftsgärten und Stadteilzentren sind hier nur einige Beispiele. Doch auch in ländlich geprägten Regionen spielen Orte des informellen Austauschs und Zusammenkommens traditionell eine wichtige Rolle. Dabei stellt sich die Frage, was Dritte Orte spezifisch in ländlichen Kontexten ausmacht und wie das zum Konzept von Oldenburg passt? Vor diesem Hintergrund möchten wir uns in unserem Masterprojekt am Beispiel des Landkreises Spree-Neiße mit der Bedeutung und den Potenzialen aber auch mit den Herausforderungen und Gelingensfaktoren Dritter Orte beschäftigen.

Welche Arten Dritter Orte gibt es im Landkreis Spree-Neiße und welche nicht mehr? Was macht Dritte Orte in ländlichen Räumen (in klein- und vorstädtischen sowie in dörflichen Strukturen) aus und welchen Beitrag leisten sie zum gesellschaftlichen Zusammen- leben? Welche Akteure und Rahmenbedingungen können das Fortbestehen oder die Neuentwicklung von Dritten Orten fördern? Und welchen Beitrag können Dritte Orte zum Erhalt der Daseinsvorsorge und der Entwicklung ländlicher Räume leisten und wie können sie regional verbunden werden?

Zur Beschäftigung mit diesen Fragestellungen laden wir in unser Masterprojekt ein. Neben der Vorstellung von verschiedenen Dritten Orten und Expert*innen-Inputs aus dem Bereich der Regionalforschung und -entwicklung ist eine Exkursion in der Untersuchungsregion geplant. Es handelt sich um ein selbstbestimmtes Projekt, bei dem behandelte Fragestellungen und Praxisbeispiele, Zeitplanung sowie Gestaltung der Sitzungen stärker durch die Studierenden beeinflusst werden. So können planerische, empirische und moderierende Methodenkenntnisse vertieft und angewandt werden. Ergebnis des Projektes wird ein Bericht, der eigene Erkenntnisse der empirischen Arbeit sowie konzeptionelle Überlegungen für Dritte Orte in der Untersuchungsregion beinhaltet und sowohl kleinräumige als auch regionale Perspektiven abbildet.

Zeit und Raum: Mittwochs 9:15-13:00 Uhr, LG 2C 317

Link zum Moodle-Kurs: https://www.b-tu.de/elearning/btu/course/view.php?id=15369

Modulprüfung:
Zwischenpräsentation, 20 Minuten (20%), Abschlusspräsentation, 20 Minuten (30%), Projektdokumentation in schriftlicher Form (50%)

Lehrende: Prof. Dr. Ludger Gailing, Luisa Geldbach, Richard Pantzier, Leonard Weiß