PD Dr. phil. habil. Regina Göckede, M.A.
Studium der Kunstgeschichte, Neueren Geschichte, Politischen Wissenschaft und Archäologie in Münster und Bochum. 2002 Promotion an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. 2014 Habilitation im kooperativen Verfahren der BTU Cottbus – Senftenberg, Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen & Stadtplanung mit der Universität Potsdam, Philosophische Fakultät.
Forschungsaufenthalte u.a. in London (Sammlungen des Royal Institute of British Architects), in Israel (Haifa und Jerusalem), in Beirut und Kairo, am Getty Research Institute, Los Angeles und Art Institute Chicago sowie als Stipendiatin des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München.
2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Architekturbüro Prof. Dieter G. Baumewerd, Münster
2003 Volontärin im Jüdischen Museum Berlin, August 2003 Wechsel zu den Staatlichen Museen zu Berlin. Dort bis Ende August 2005 Assistentin im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, der Kunstbibliothek und in der Generaldirektion. Im Hamburger Bahnhof Mitglied des Kuratorenteams zur Erstpräsentation der Friedrich Christian Flick Collection.
Oktober 2005 bis Oktober 2014 Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl Kunstgeschichte|Prof. Dr. Magdalena Droste der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) und von 2008 bis 2013 Leiterin des DFG-Projektes>"Neues Bauen in der Fremde".
Von 2010 bis 2014 war sie Delegierte des Management Committees MC und Financial Rapporteur des europäischen Forschungsverbundes [European Cooperation in Science and Technology/Cost] "European Architecture beyond Europe: Sharing Research and Knowledge on Dissemination Processes, Historical Data and Material Legacy (19th-20th centuries)", darüber hinaus Mitglied der Forscher/innengruppe "WG 1: Actors and Networks of Expertise".
Seit 2014 Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs GRK 1913 "Kulturelle und technische Werte historischer Bauten" an der BTU sowie Mitglied des Lenkungsgremiums.
- Kunst und Architektur von 1800 bis in die Gegenwart
- Globale Kunst- und Architekturgeschichte der Moderne
- Politische Ikonographie und künstlerische Diskurstheorie
- Kulturelle Produktion und Migration
- Architektonische und künstlerische Netzwerke
- Wissenschaftstheorie und -geschichte
DFG-Projekt "Neues Bauen in der Fremde: Wege, Wandel und Wirken der Weimarer Architekturmoderne unter den Bedingungen des Exils" (Laufzeit Herbst 2008 bis Frühjahr 2013) >
Habilitationsschrift "Spätkoloniale Moderne – Le Corbusier, Ernst May, Frank Lloyd Wright, The Architects Collaborative und die Globalisierung der Architekturmoderne", erscheint 2016.
Die Studie richtet den Blick auf die Involvierung prominenter westlicher Modernisten in die Globalisierung der Architekturmoderne der 1930er bis 1960er Jahre. Reich kontextualisierte Analysen demonstrieren, dass die von kolonialen Kontinuitäten determinierten Projekte weniger von fortschreitender Emanzipation als von den repressiven Kontingenzen ihrer Entstehungsbedingungen zeugen.
Unter welchen Umständen ist es westlichen Akteuren gelungen, über nationale und kulturelle Grenzen hinweg einheitliche Architekturparameter zu etablieren? Warum ist dieses Projekt regelmäßig gescheitert? Wie lassen sich andere Transformationsprozesse fassen? Die spätkoloniale Moderne der 1930er bis 1960er Jahre steht für eine vielschichtige und nicht selten widersprüchliche Phase innerhalb der Globalisierung der Architekturmoderne. Sie ist von kolonialen Kontinuitäten wie von den konkurrierenden Modernitätsentwürfen lokaler Akteure gekennzeichnet. Indem die Studie gleichzeitig als machtkritische Diskursanalyse, historische Architektursoziologie und politische Ikonographie angelegt ist, gelingt es exemplarisch, die semantische Polyvalenz der spätkolonialen Architekturmoderne herauszuarbeiten. Das Spektrum der untersuchten Projekte umfasst Le Corbusiers Planungen für das französisch-besetzte Algier, Ernst Mays Stadterweiterung für das kolonial-britische Kampala sowie die Interventionen Frank Lloyd Wrights und TACs in das haschemitische und frührepublikanische Bagdad.
2014: Mitantragstellerin DFG-Graduiertenkolleg "Kulturelle und technische Werte historischer Bauten" (GZ 1913/1)
2008 – 2013: Einzelförderung DFG ("Neues Bauen in der Fremde")
2005: Fritz Thyssen Stiftung Druckkostenzuschuss ("Der Orient, die Fremde" mit Alexandra Karentzos)
2004: VG Wort Druckkostenzuschuss ("Adolf Rading")
2003: Theodor-Fischer-Preis, Zentralinstitut für Kunstgeschichte München & Coniuncta Florescit
1996: Doktorandenstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zur Recherche in Archiven, Sammlungen & Bibliotheken in Israel

Spätkoloniale Moderne: Le Corbusier, Ernst May, Frank Lloyd Wright, The Architects Collaborative und die Globalisierung der Architekturmoderne. Berlin: Birkhäuser 2016. Weitere Informationen

Der Orient, die Fremde: Positionen zeitgenössischer Kunst und Literatur. Hg. Regina Göckede und Alexandra Karentzos. Bielefeld: transcript, 2006.
Weitere Informationen

Adolf Rading (1888-1957): Exodus des Neuen Bauens und Überschreitungen des Exils. Berlin: Gebr. Mann 2005.
Weitere Informationen
Göckede, R. Neues Bauen in der Fremde: Wege und Wandel der Weimarer Architekturavantgarde. 2016.
The Architect as a Colonial Technocrat of Dependent Modernisation: Ernst May's Plans for Kampala.« Afropolis. City, Media, Art. Auckland Park: Jacana Media, 2012. 54-65 / »Der Architekt als kolonialer Technokrat dependenter Modernisierung – Ernst Mays Planung für Kampala.« Afropolis. Stadt, Medien, Kunst. Hg. Kerstin Pinther, Larissa Förster & Christian Hanussek. Köln: Walther König, 2011. 12-21.
Weitere Informationen
»Neues Bauen in der Fremde.« Netzwerke des Exils: Künstlerische Verflechtungen, Austausch Patronage nach 1933. Hg. Burcu Dogramaci und Karin Wimmer. Berlin: Gebr. Mann, 2011. 91-109. [mit Gabriele D. Grawe]
»Das Geschlecht des Neuen Bauens - Genderrollen und geschlechtliche Kodifizierungen im Diskurs des CIAM II«. Neues Wohnen 1929/2009. Hg. Deutscher Werkbund Hessen e.V. Berlin: Jovis, 2010. 39-53. [mit Gabriele D. Grawe]
»Schwierige Wege in der Fremde: Wie die Exil-Erfahrung die Architekten des Neuen Bauens bis nach 1945 prägte.« Forschung: Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft 31.2 (2010): 22-25.
»Das Bauhaus nach 1933: Migrationen und semantische Verschiebungen.« Die Bauhaus-Moderne und ihre Mythen. Hg. Anja Baumhoff und Magdalena Droste. Berlin: Reimer, 2009. 276-291.
»Von Ringern und anderen Beziehungsgeflechten des Neuen Bauens. Perspektiven einer netzwerktheoretisch generierten Analyse der Weimarer Architekturmoderne.« Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik 12 (2008): 225-258.
»Rezension 'Die Staatsarchitektur der Weimarer Republik' von Christian Welzbacher.« Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik 11 (2007): 201-8.
»Weiße Götter und der Schatten ihrer Erfolgsgeschichten – Prätention und Selektion in der Historiographie des transatlantischen Architekten-Exils.« Building America – eine große Erzählung. Hg Anke Köth, Kai Krauskopf und Andreas Schwarting. Dresden: Thelem, 2007. 207-33.
»Der koloniale Le Corbusier. Die Algier-Projekte in postkolonialer Lesart« Wolkenkuckucksheim. Internationale Zeitschrift für Theorie und Wissenschaft der Architektur: From Outer Space: Architekturtheorie außerhalb der Disziplin 10.2 (2006): hier.
»Zweifelhafte Dokumente – Die zeitgenössische arabische Kunst. Walid Raad und die Frage der Re-Präsentation.« Der Orient, die Fremde: Positionen zeitgenössischer Kunst und Literatur. Hg. Regina Göckede und Alexandra Karentzos. Bielefeld: transcript, 2006. 185-203.
[mit Alexandra Karentzos] »Einleitung: Der Orient, die Fremde.« Der Orient, die Fremde: Positionen zeitgenössischer Kunst und Literatur. Bielefeld: transcript, 2006. 9-19.
Die Kunst im Bundeskanzleramt: Malerei, Skulptur, Fotografie = Art in the Federal Chancellery« Köln: DuMont Literatur und Kunst, 2005 [Werkttexte].
»Der dritte Raum« Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof. Hg. Eugen Blume et al. Berlin, Köln: SMB-DuMont, 2004. 29-32.
»Große Geister: Thomas Schütte«, in: Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, hg. v. Eugen Blume [u.a.], Berlin, Köln: SMB-DuMont 2004, S. 53-54.
[mit Cristina Steingräber] »Vorstadthirn & Schönheit hat Tiefe: Pipilotti Rist und Diana Thater«. Hg. Eugen Blume et al. Berlin, Köln: SMB-DuMont, 2004. 49-50.
»Vom Kopf einer Schienenstrecke zum Raum der Kunst – Zur Architekturgeschichte des Hamburger Bahnhofs.« Der Hamburger Bahnhof. Museum für Gegenwart. Hg. Peter-Klaus Schuster. Berlin, Köln: SMB-DuMont, 2004. 11-17.
»Der Transgress des Exils und die Grenzen der Geschichtsschreibung: Prätention und Selektion in der Historiografie des ArchitektInnen-Exils«, FrauenKunst-Wissenschaft: Heimat-Räume. Beiträge zu einem kulturellen Topos. Hg. Christiane Keim und Christina Threuter. 37 (2004): 6-21.
Adolf Rading. Neue Deutsche Biographie Bd. 21. Hg. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot, 2003. 93-5.
Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof. Hg. Eugen Blume et al. Berlin, Köln: SMB-DuMont, 2004.
Der Hamburger Bahnhof. Museum für Gegenwart. Hg. Peter-Klaus Schuster. Berlin, Köln: SMB-DuMont, 2004.
Museum für Gegenwart. Hg. Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart Berlin, September 2004.
Booklett in dt./engl. zu »Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof. « Berlin 2004