Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien

Projektleitung an der BTU: Prof. Dr. Ludger Gailing
Themenschwerpunkt „Policy Borderlands“: Martin Reents, Dr. Peter Ulrich (assoziierter Forscher)
Themenschwerpunkt „Energy Borderlands“: Kamil Bembnista, Prof. Dr. Ludger Gailing
Verbundpartner: Universität des Saarlandes (Verbundkoordination), Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Technische Universität Kaiserslautern
Projektpartner:
BTU Cottbus-Senftenberg: Prof. Dr. Ludger Gailing und Dr. Peter Ulrich
Universität des Saarlandes: Prof. Dr. Florian Weber (Verbundkoordinator), Prof. Dr. Astrid Fellner, Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann und Dr. Peter Dörrenbächer
TU Kaiserslautern: Prof. Dr. Karina Pallagst, Prof. Dr. Georg Wenzelburger und Dr. Kirsten Mangels
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder): Prof. Dr. Nicole Richter und Dr. Konstanze Jungbluth
Vernetzungspartner: Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION, UniGR-Center for Border Studies, Kommunalwissenschaftliches Institut Universität Potsdam
Förderorganisation: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Rahmenprogramm für die Geistes- und Sozialwissenschaften (2019 bis 2025) „Gesellschaft verstehen – Zukunft gestalten“, Fördermaßnahme auf dem Gebiet der Regionalstudien „Area Studies“
Laufzeit: 04/2021 - 03/2024
Das Verbundprojekt „Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien“ untersucht und vergleicht interdisziplinär den deutsch-polnischen mit dem deutsch-französischen Grenzraum miteinander in verschiedenen Teilbereichen (Policy-Transfer und -Lernen, soziale Praxis und Sprache im Berufsbildungskontext, kulturelle Aushandlungsprozesse im Film, Planungskulturen, Energietransitionen). Der Forschungsverbund wird an der Universität des Saarlandes koordiniert und umfasst an der westdeutschen Grenze noch die TU Kaiserslautern und an der ostdeutschen Grenze die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und die BTU. Die BTU koordiniert die Teilbereiche „Energy Borderlands“ und „Policy Borderlands“, die jeweils mit einer Partneruniversität in der westdeutschen Grenzregion gemeinsam bearbeitet werden. Der Schwerpunkt „Policy Borderlands“, der von der BTU in Kooperation mit der TU Kaiserslautern durchgeführt wird, verbindet die anderen Teilbereiche im Bündnis miteinander theoretisch-konzeptionell.
Das Projekt zielt darauf ab, einen Fokus auf europäische Grenzregionen als Kontaktzonen und Übergangsbereiche an nationalstaatlichen Rändern zu richten. So können fortbestehende Entwicklungspfade sowie Umbrüche in den so genannten Borderlands beleuchtet werden. Den gemeinsamen Zugang bilden die Border Studies, die sich verstärkt seit den 1990er Jahren konstruktivistisch ausgerichtet weiterentwickelt haben und eine interdisziplinäre Bearbeitung grenzregionaler Fragen ermöglichen.
Das Verbundvorhaben wird durch das BMBF auf dem Gebiet der Regionalstudien „Area Studies“ gefördert. Mit dem Rahmenprogramm für die Geistes- und Sozialwissenschaften (2019 bis 2025) „Gesellschaft verstehen – Zukunft gestalten“ sollen u.a. Vorhaben auf dem Gebiet der Regionalstudien gefördert und an Universitäten gestärkt werden sowie der Transfer hinsichtlich Gesellschaft und Politik gefördert werden.

Nachrichten aus dem Projekt
Vorstellung der Ergebnisse aus dem Verbundprojekt im Sammelband
Unter dem Titel "Linking Borderlands. Komplexität – Dynamik – Interdisziplinarität" ist ein Sammelband zu den Ergebnissen des Projektes erschienen. Hierin wird die Bedeutung der europäischen Grenzregionen SaarLorLux+ und Brandenburg/Lubuskie als Kontakt- und Übergangszonen thematisiert. Die einzelnen Beiträge erweitern die theoretischen Grundlagen der Border Studies und zeigen praktische Anwendungsfelder in den Bereichen Politiktransfer und Lernen, soziale Praxis und Sprache im Kontext beruflicher Bildung, kulturelle Aushandlungsprozesse im Film, Planungskulturen und Energiewende auf. Der Sammelband steht auf der Webseite des Nomos-Verlags als Open-Access-Download zur Verfügung.
Energy-Borderlands-Subprojekt „Filmwork - Dreiländerdreieck“
Vom 31.05.-02.06.2023 wurde für Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen der Oberschule Weinau in Zittau, sowie der Grundschule Nr. 5 Boleslawa Chrobrego in Bogatynia (Polen) ein Filmworkshop angeboten. Das vom Deutsch-polnischen Jugendwerk geförderte Vorhaben, welches gleichzeitig Subprojekt des BMBF-Projekts „Energy Borderlands“ darstellte, nahm sich zum Ziel Zukunftsvisionen mit den Teilnehmenden grenzüberschreitend zu denken. Dabei wurden mit den Teilnehmenden ortsbezogene (ökologische) Herausforderungen der Region diskutiert und filmisch unter dem Motto "Zukunft im Dreiländereck in Zeiten der Energiewende“, unter fachkundiger Anleitung von Kamil Bembnista (Dokumentarfilmregie, Grenzforschung), Joanna Piechotta (Kamera) und Hanna Schudy (Umweldforschung), herausgearbeitet. Den Jugendlichen wurde auf diese Weise ermöglicht, einerseits die medialen und konzeptionellen Prozesse des Filmemachens kennen zu lernen, anderseits das Thema der Energietransformation in grenzübergreifenden Kontext und der Frage der Zukunft des Dreiländerecks zu beleuchten. Thematischer Hintergrund war dabei der internationale Disput um den Braunkohletagebau Turów, welcher in den kommenden Jahren seine Stellung als Wirtschaftsmotor der Region verlieren wird und Zukunftsvisionen daher neu gedacht werden müssen.
Die Inhalte des Workshops wurden einerseits spielerisch angegangen, andererseits das Thema um die Energiewende mit der nötigen Portion an Reflexion diskutiert. Anhand von Beispielen aus den Genren interaktive Reportage und Dokumentarfilm, wurden zunächst auf die Herausforderungen und Chancen der Grenzregion in Hinblick auf Umwelt und Energiewende aufmerksam gemacht. Dabei kamen die Teilnehmenden schnell zu dem gemeinsamen Schluss, dass der Abbau Braunkohle auf der polnischen Seite aktuell eine wesentlich größere Rolle spiele, als auf der deutschen Seite. Die Tradition der „Braunkohle“ sei aber auf beiden Seiten gleichermaßen vorhanden.
In einer anschließenden Einführung in die Filmtechnik, bekamen die Teilnehmenden die Möglichkeit auf das Alter abgestimmte Details kennenzulernen und selbst auszuprobieren. In den Kleingruppen wurden anschließend Materialien mit Schüler*innen und Lehrer*innen auf dem Schulgelände, Passant*innen, Verkäuferinnen und Bewohnern der umliegenden Häuser gedreht. Inhaltlich wurden Themen um die Zukunft der Grenzregion, Energiewende, aber auch Ereignisse, die die Grenzregion prägten, sowie die Neißeflut aus dem Jahr 2010, angeschnitten. Mit teils experimentellen Vorgehen, inszenierten die Teilnehmenden sogenannte Schnittbilder um den Narrativen aus den Interviews Ausdruck zu verleihen. Die Ergebnisse der Aufnahmen wurden schließlich in einer Abschlusssichtung gemeinsam gesichtet und ausgewertet.
Panel und Vorträge bei Konferenz in Saarbrücken der BTU-Teilbereiche „Energy Borderlands“ und „Policy Borderlands“
Bei der „Border Renaissance“-Konferenz in Saarbrücken (4./5.2.2022) haben Kamil Bembnista und Peter Ulrich eine Session zu „Multidimensionale (Grenz-) Raumdiskurse“ organisiert und moderiert und Vorträge gehalten zu den Themen „Transitionsdiskurse grenzregionaler Energieräume. Eine vergleichende Perspektive des deutsch-französischen und deutsch-polnischen Grenzraums” (Kamil Bembnista) und „EU-Grenzräume als mehrdimensionale Arenen des Policy-Lernens, -Transfers und –Innovation. Eine vergleichende Perspektive des deutsch-französischen und deutsch-polnischen Grenzraums” (Peter Ulrich).
Vorträge auf europäischer und regionaler Ebene vor Praxisakteur*innen
Peter Ulrich hat am 29.10.2021 eine Delegation Brandenburgischer privater/öffentlicher und non-profit Institutionen an der Europa-Universität Viadrina empfangen, um Sie über laufende Forschungsprojekte zum deutsch-polnischen Grenzraum zu informieren. Teilnehmende waren u.a. aus dem privatwirtschaftlichen Bereich Banken, Wirtschaftsförderung und Vertreter*innen der Investitionsbank des Landes Brandenburg, aus dem öffentlichen Bereich aus verschiedenen Brandenburger Ministerien (u.a. Innern und Kommunales, Infrastruktur und Landesplanung, Wirtschaft, Arbeit und Energie, Finanzen und Europa u.a.).
Am 20.10. haben Ludger Gailing, Kamil Bembnista und Peter Ulrich einen Vortrag zu „Socio-spatial challenges in the energy transition in border regions“ auf der hybriden Konferenz „Association of European Border Regions (AEBR) Cross-Border School. Governance of the Green Deal in border regions“ durchgeführt. Die Veranstaltung, die in Arnhem stattfand, brachte Wissenschaftler*innen und Praxisakteure von der europäischen, nationalen und regionalen Ebene zusammen. Im Rahmen des Vortrags haben die Themenschwerpunkte „Energy Borderlands“ und „Policy Borderlands“ des Projekts „Linking Borderlands“ miteinander kooperiert.
Am 14.10.2021 hat Peter Ulrich mit einem Vortrag aktiv an der EU Week of Regions and Cities (EWRC) teilgenommen, die vom Ausschuss der Regionen und der Generaldirektion Regionalpolitik der EU organisiert wird und vom 11.-14. Oktober 2021 online (normalerweise in Brüssel) stattfand. In dem gemeinsamen Panel zu “Citizens at the forefront of the development of cross-border living areas”, das zusammen mit dem Transfrontier Euro-Institut Network (TEIN), der Mission Opérationnelle Transfrontalière (MOT), dem Euro-Institut Kehl und der Association of European Border Regions (AEBR) organisiert wurde, kommen verschiedene Vertreter*innen aus Wissenschaft und Politik zu Fragen von Politik & Zivilgesellschaft in (Grenz)Regionen und Europa ins Gespräch. Der Titel der Präsentation von Peter Ulrich lautet „Citizens’ engagement towards post-pandemic cross-border public services? Case study of the Polish-German border”.
Publikation und Vorträge zu 30-jährigem Jubiläum der deutsch-polnischen Beziehungen
Zu dem 30-jährigem Bestehen des deutsch-französisch-polnischem Weimarer Dreieck hat Peter Ulrich zusammen mit Birte Wassenberg (Uni Strasbourg) einen dreisprachigen (deutsch, französisch und polnisch) Beitrag „Der Eurodistrikt Strasbourg-Kehl/Ortenau: Modell für ein »lokales« Weimarer Dreieck?“ in der Publikationsreihe „30 Jahre Weimarer Dreieck: Idee von gestern oder Konzept für morgen?“ der Stiftung Genshagen am 16.6. veröffentlicht: http://www.stiftung-genshagen.de/publikationen/publikation-detailansicht/00da24978daea266117e576eca547660.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=2151 Die Stiftung Genshagen hat im Nachgang dazu Peter Ulrich am 15.-16.11.2021 zum Workshop “Grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Deutschland, Frankreich und Polen” ins Schloss Genshagen eingeladen, wo er das Panel zu „Beispiele grenzüberschreitender Zusammenarbeit: Gesundheitswesen als prioritäres Handlungsfeld“ mit Vertretern u.a. von der Euroregion Spree-Neiße-Bober moderiert hat. An dem Workshop haben Wissenschaftler*innen, Praxispartner*innen und politische Entscheidungsträger*innen der deutsch-polnischen Beziehungen teilgenommen.
Des Weiteren hat Peter Ulrich zum 30.Jubiläum des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags auf der hybriden Veranstaltung „Von der Versöhnung zur Alltäglichkeit? 30 Jahre deutsch-polnische Nachbarschaft“ (organisiert vom Deutschen Polen-Institut) in Warschau am 18. Juni 2021 einen Vortrag zum Thema „Die gesellschaftliche Dimension deutsch-polnischer grenzüberschreitender Zusammenarbeit“ gehalten. Der Vortrag und die Veranstaltung ist unter folgendem Link abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=CTrdLSCPWlA&t=13814s
Am 30.Juni 2021 hat er außerdem einen Beitrag zu „30 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag: State of the Art oder Aktualisierungsbedarf?“ beim Workshop „30 Jahre Deutsch-Polnischer Vertrag: Wo stehen wir? Polen in Deutschland, deutsche Minderheit in Polen. Über Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“ organisiert vom polnischen Sozialrat gehalten.
Publikation zu „verflechtungssensiblen Maßnahmenräumen in der Corona-Pandemie“ bei BBSR-Publikation und Vorträge dazu beim ARL-Kongress 2021 und beim 28. Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW)
Zusammen mit Norbert Cyrus hat Peter Ulrich einen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von „Informationen zur Raumentwicklung“ (IzR) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung publiziert. In der Ausgabe 2/2021 zum Thema „Grenzerfahrungen“ thematisieren sie unter dem Titel „Verflechtungssensible Maßnahmenräume. Lehren aus dem Umgang mit der COVID-19-Pandemie in der Doppelstadt Frankfurt (Oder) und Słubice“ resiliente grenzübergreifende Raumplanung und Daseinsvorsorge. Die Ergebnisse der Studie wurden beim ARL-Kongress 2021 „Im Zeichen der Pandemie. Raumentwicklung zwischen Unsicherheit und Resilienz“ am 2.7. unter dem gleichen Titel wie im Heft präsentiert. Auch beim 28. Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) wurde das Thema aus einer politikwissenschaftlichen Perspektive unter dem Thema „Grenzregionale Räume der Krisenbewältigung. Politik, Verwaltung und Gesellschaft an der Grenze zu Polen“ vorgestellt und diskutiert.
Bericht über Peter Ulrich in der Märkischen Oderzeitung und der Lausitzer Rundschau
Am 21.4. und 4.6.2021 berichten die Märkische Oderzeitung und die Lausitzer Rundschau über die Arbeit von Dr. Peter Ulrich. Es wird eine vergleichende Studie zur Corona-Situation im deutsch-polnischem und anderen Grenzräumen Deutschlands vorgestellt. Die Online-Versionen finden Sie unter https://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/corona-in-brandenburg-grenze-zu-und-mehr-geht-nicht_-wissenschaftler-vergleicht-pandemie-reaktionen-unterschiedlicher-grenzgebiete-56379347.html und unter https://www.lr-online.de/nachrichten/brandenburg/corona-in-polen-gibt-es-alternativen-zu-grenzschliessungen-in-der-pandemie_-57243051.html
DigPion – Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung
Projektleitung an der BTU: V-Prof. Dr. Julia Binder
Projektteam: Kamil Bembnista, Julia Zscherneck, Hanna Zeißig und Isabelle Krebs
Förderorganisation: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Förderlinie Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE+)
Link zur Fördermaßnahme: https://www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foerderungen-Auftraege/BULE/Foerdermassnahmen/Forschungsvorhaben/Digitalisierung.html
Laufzeit: 04/2020 - 04/2023
Das am Fachgebiet Regionalplanung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg angesiedelte BULE/BMEL-Forschungsprojekt DigPion (4/2020-3/2023) analysiert die Netzwerke und Kooperationsstrategien digitaler Vordenker im ländlichen Raum. Dazu werden digitale Pionierinnen und Pioniere mit IKT-Kenntnissen in den Fallregionen Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg identifiziert, die soziale Innovation und regionale Entwicklung in ländlichen Regionen vorantreiben. Aufbauend auf Interviews mit den Pionierinnen und Pionieren werden ihre Netzwerke und Kooperationen systematisch mit netzwerkanalytischen Methoden untersucht. Ziel des Projekts ist es, politische Strategien zu entwickeln, die eine nachhaltige räumliche Entwicklung fördern und räumliche Disparitäten verhindern können.

Nachrichten aus dem Projekt
Im Rahmen des 3. BULE+ Vernetzungstreffens vom 13.-15.03.2023 in Göttingen stellten V.-Prof. Dr. Julia Binder und Hanna Zeißig die Konzeption des Projekts "Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung“ sowie die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus dem Projekt vor. Zusammen mit den weiteren Forschenden unterschiedlicher Disziplinen, die in der Forschungsfördermaßnahme „Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung“ vereint sind, konnten Forschungs- und Projektergebnisse ausgetauscht und Synergien hergestellt werden.
Im Rahmen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) in Bielefeld, stellten Kamil Bembnista und Dr. Tobias Mettenberger die Konzeption des Projekts "Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung“, sowie erste Ergebnisse einer egozentrierten Netzwerkanalyse vor. Unter dem Titel "Die Netzwerke ländlicher Digitaler Pionier*innen. Eine Kontextualisierung zwischen Regionalität und Cyberspace“ wurden dabei Ursachen und Konsequenzen einer innovationshemmenden Umgebung interpretiert, sowie welche Rolle Nähe und Distanz im physischen sowie im digitalen Raum spielen, dass hilfreiche Ego-Alteri-Beziehungen geknüpft und gepflegt werden. Die Präsentation fand im Rahmen der Sektion Soziologische Netzwerkforschung unter dem Titel Wechselwirkungen von sozialen Netzwerken und deren Kontexten statt.
Im Rahmen des ARL-Kongresses 2022 „Künftig alles SMART? – Herausforderungen der Digitalisierung für die Raumentwicklung“ in Bielefeld präsentierte das DigPion-Projekt um Julia Zscherneck & V-Prof. Dr. Julia Binder in Kooperation mit Dr. Tobias Mettenberger (Thünen Institut) Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt. In ihrem Vortrag beleuchteten sie die Fragen, welche Ressourcen digitale Pionier*innen von der Politik und Regionalentwicklung benötigen und inwieweit sie eigene Ressourcen und Netzwerke einbringen, um die Region zu entwickeln.
Vom 07. bis 10. Juni 2022 nahm das DigPion-Projekt an der „6th Global Conference on Economic Geography“ in Dublin, Irland teil. Die erste internationale Konferenz in Präsenz nach der pandemiebedingten Pause war für alle Beteiligten etwas Besonderes und bot dem Team die Möglichkeit, ihre Zwischenergebnisse im internationalen Kontext zu präsentieren. Der Vortrag beschäftigte sich mit der Rolle der digitalen Pionier*innen in ländlichen Regionen und ihren technisch-digitalen, politisch-administrativen, finanziellen und wissenschaftlichen Ressourcen.
Unter dem Titel „Digitale Pionier:innen und ihr Wirken in der Region. Wissenschaftlich-basierte Handlungsempfehlungen gerichtet an Politik und ländliche Regionalentwicklung“ hat das DigPion-Projektteam Anfang Mai zwei Workshops in den Fallregionen im nordöstlichen Baden-Württemberg (Künzelsau) und dem südöstlichen Mecklenburg-Vorpommern (Neubrandenburg) mit den im Forschungsprojekt identifizierten digitalen Pionier:innen durchgeführt. Die Workshops zielten darauf ab, Handlungsempfehlungen für die politische Praxis auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene und die ländliche Regionalentwicklung basierend auf den Forschungsergebnissen des Projekts „DigPion - Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung“ (2020-2023) kollaborativ zu erarbeiten. Die Workshops fanden im hfcon (Künzelsau) und am Innovationszentrum Neubrandenburg mit zentralen digitalen Pionier:innen verschiedener Bereiche (Gesundheit, Landwirtschaft, Entrepreneurship, Co-Working und Mobilität) statt.
Am 17. November 2021 hat Dr. Tobias Mettenberger im Rahmen der IRS-Konferenz „On-/Offline Interferences“ beim Workshop „COVID and what next? Methodological implications for digitalisation research in rural-peripheral areas“, der von Dr. Julia Binder vom Fachgebiet Regionalplanung der BTU in Kooperation mit Dr. Ariane Sept, Prof. Dr. Gabriela Christmann und Prof. Dr. Heike Mayer organisiert wurde, einen Vortrag zum Thema „Analysing digital pioneers in rural areas from my big city home office – How the pandemic shaped the issue and the methodology of an ongoing research project“ gehalten.
Das DigPion-Projekt war im Rahmen der IÖR-Jahrestagung, die zwischen dem 22.-24. September 2021 in Dresden stattfand, vertreten. Dr. Tobias Mettenberger, Dr. Julia Binder und Julia Zscherneck hielten dort einen Vortrag zu „Digitale Pionier*innen als Schlüsselfiguren für nachhaltige ländliche Entwicklung?“.
Im Rahmen des virtuellen gemeinsamen Soziologiekongresses „Post-Corona-Gesellschaft“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) in Wien war das Projekt mit einem virtuellen Beitrag vertreten. Dr. Tobias Mettenberger, Dr. Julia Binder und Julia Zscherneck hielten einen Vortrag zu „Räumliche Nähe und Distanz in den Netzwerken ländlicher Digitaler Pioniere“. Die Konferenz fand zwischen dem 23.-25. August 2021 statt.
Bei der Konferenz "Sustainable & Resilient Urban-Rural Partnerships – URP2020" war das DigPion-Projekt mit dem Vortrag von Dr. Ariane Sept und Dr. Julia Binder "Smart Villages - Catalysts of inclusive development?" im URP 2020 Programm vertreten. Die URP 2020 fand vom 26. bis 27. November 2020 digital in Leipzig statt. Weitere Informationen zur Session können Sie dem folgenden Handout entnehmen.
WIR! - region 4.0 - Verbundprojekt: Weiterentwicklung der Innovationsstrategie; TP2: Innovationsumfeld und Governance
Projektleitung an der BTU: Prof. Dr. Ludger Gailing
Projektteam: Sunna Kovanen, Dr. Peter Ulrich
Verbundpartner: Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) (Koordination), Zentrum für Technik und Gesellschaft (TU Berlin), Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Investor Center Uckermark GmbH, Stadtwerke Schwedt GmbH, Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH, pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V.
Förderorganisation: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“
Laufzeit: 09/2019 - 09/2022
Das Projekt „region 4.0“ ist ein Bündnis des BMBF-Programms „Wandel durch Innovation in der Region“ (WIR!), das verschiedene Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis aus Berlin und Brandenburg zusammenbringt. Das Ziel des WIR!-Bündnisses ist es, eine Innovationsstrategie „region 4.0“ umzusetzen, die die Entwicklung innovativer Wertschöpfungsnetze in verschiedenen Handlungsfeldern, u.a. Land- und Ernährungswirtschaft und Daseinsvorsorge/Infrastruktur in der Umsetzungsregion bestehend aus den Landkreisen Barnim und Uckermark in Brandenburg und dem ehemaligen Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern beinhaltet.
Die BTU ist hauptverantwortlich für das Teilvorhaben „Innovationsumfeld und Governance“, das innerhalb des Bündnisses „region 4.0“ Bestandteil des Verbundvorhabens „Weiterentwicklung der Innovationsstrategie“ ist. Der Beitrag der BTU besteht in der Begleitung und wissenschaftlichen Fundierung der Arbeit des WIR!-Bündnisses im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Innovationsstrategie. Der forschungszentrierte Projektbeitrag der BTU ist die empirische und methodische Verknüpfung dreier Perspektiven in regionalen Innovationsprozessen: wissenschaftliche Aufbereitung zu Innovationen in „organizationally thin regions“, Umfeldanalyse und -begleitung mit Governance-Akteuren in der Umsetzungsregion und Vergleich mit anderen „organizationally thin regions“ in Deutschland. Des Weiteren unterstützt die BTU bei der Verstetigung des Innovationsmanagements in der Region.

Nachrichten aus dem Projekt
Anlässlich des Projektabschlusses wurden drei Artikel in den wissenschaftlichen Fachzeitschriften RaumPlanung, Frontiers in Political Science und PLANERIN publiziert. Die Veröffentlichungen berichten von den gewonnenen Erkenntnissen aus dem Projekt und beschäftigen sich thematisch mit regionalen Wertschöpfungsnetzen sowie dem Einsatz kollaborativer, regionaler Governance und regionaler Innovationsstrategien:
- Gailing, L. (2023): Regionale Wertschöpfungsnetze im ländlichen Raum. Das Bündnis "region 4.0" als Motor für Kooperation und Transformation. PLANERIN, 2(2023), 34-36.
- Kovanen, S., Ulrich, P., & Gailing, L. (2023): Institutionalizing collaborative regional governance in organizationally thin regions – Regional development agencies and the neglect of social innovations. Frontiers in Political Science (Section Comparative Governance), 5(1092295), DOI: 10.3389/fpos.2023.1092295
- Nagy, E., Kovanen, S., Schäfer, M., & Gailing, L. (2023): Innovationen in ländlichen Räumen etablieren? Erkenntnisse aus der Umsetzung und Weiterentwicklung einer regionalen Innovationsstrategie. RaumPlanung, 220(2023), 49-54.
Am 18.11.2021 wurden die Ergebnisse der Feldforschung im Rahmen des Teilprojekts "Innovationsumfeld und Governance" bei der internationalen Konferenz & Festival "GRASP - A Festival of New Ideas" von der Universität Roskilde und Roskilde Festival, Dänemark präsentiert.
Am 15.11. wurde ein Workshop zwischen dem Bündnis WIR! Region 4.0 und dem Investor Center Uckermark in Schwedt (Oder) durchgeführt, um die Verstetigung des Bündnisses nach der ersten Förderperiode zu planen. Der Workshop wurde inhaltlich vom BTU-Team des Bündnisses vorbereitet.
Im Rahmen des Verbundvorhabens „Weiterentwicklung der Innovationsstrategie“ der ZTG an der TU Berlin und des Fachgebiets Regionalplanung ist ein Reflexionspapier entstanden, dass dem WIR!-Bündnis zur Verfügung gestellt wurde. Das Fachgebiet Regionalplanung hat das „Innovationsumfeld und Governance“ in der Umsetzungsregion untersucht:
Schäfer, Martina, Nagy, Emilia, Gailing, Ludger, & Ulrich, Peter (2021): Empfehlungen an das WIR!-Bündnis „region4.0“ auf Basis der formativen Evaluation und der Governance-Analyse des Innovationsumfelds. Ein Feedback Loop Paper.
Das WIR!-Bündnis „region4.0“ führte im Rahmen des „14. Zukunftsforum ländliche Entwicklung“ am 21.01.2021 unter dem leitenden Thema „Alles digital oder doch wieder "normal"? Neue Formen von Arbeit und Teilhabe als Chance für die Ländlichen Räume“. Unter dem Titel „region 4.0 – regionales Innovationsnetzwerk digital“ war auch das Fachgebiet Regionalplanung vertreten bei diesem Fachforum.
Die Präsentation und Beiträge können hier nachträglich angeschaut werden.
Deutsch-polnische Konferenz „In 90 Minuten von Berlin nach Szczecin“
Projektteam an der BTU: Martin Reents, Leonard Weiß
Verbundpartner: Universität Szczecin (Institute of Spatial Management and Socio-Economic Geography), Universität Potsdam (Kommunalwissenschaftliches Institut)
Förderorganisation: Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung
Laufzeit: 10/2024 - 03/2025
Die Bahnstrecke Berlin-Szczecin wird zukünftig eine schnellere Verbindung zwischen den beiden Städten ermöglichen. Bereits heute zeichnen sich in der Verflechtungsregion entlang der Strecke lokale Veränderungsdynamiken ab – etwa der wachsende Tourismus in Westpommern, der geplante Hafenausbau in Szczecin und Świnoujście und die Transformationsprozesse in Schwedt/Oder verändern die grenzüberschreitende Metropolregion nachhaltig. Diese Veränderungen werfen neue Fragen zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Zusammenarbeit auf, die im Rahmen einer zweitägigen, deutsch-polnischen Konferenz in Szczecin im Mittelpunkt standen.
Die Idee zur Konferenz entstand aus den Forschungen und Kooperationen im Rahmen des Projekts "Cross-InnoNet: Grenzüberschreitende Daseinsvorsorge Berlin-Szczecin" und wurde gemeinsam mit dem Institute of Spatial Management and Socio-Economic Geography der Universität Szczecin und dem Kommunalwissenschaftlichen Institut der Universität Potsdam umgesetzt und gefördert durch die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung. Ziele der zweitägigen, deutsch-polnischen Veranstaltung waren die Sichtbarmachung aktueller regionaler Trends und Projekte, immer mit grenzüberschreitendem Bezug zur im Ausbau befindlichen Bahnstrecke sowie die Diskussion zukünftiger Handlungsfelder und strategischer Ansätze.
