DigPion – Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung

DigPion – Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung

 

Projektleitung an der BTU:  V-Prof. Dr. Julia Binder

Projektteam: Kamil Bembnista, Julia Zscherneck, Hanna Zeißig und Isabelle Krebs

Förderorganisation: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Förderlinie Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE+)

Link zur Fördermaßnahme: https://www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foerderungen-Auftraege/BULE/Foerdermassnahmen/Forschungsvorhaben/Digitalisierung.html

Laufzeit: 04/2020 - 04/2023

Das am Fachgebiet Regionalplanung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg angesiedelte BULE/BMEL-Forschungsprojekt DigPion (4/2020-3/2023) analysiert die Netzwerke und Kooperationsstrategien digitaler Vordenker im ländlichen Raum. Dazu werden digitale Pionierinnen und Pioniere mit IKT-Kenntnissen in den Fallregionen Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg identifiziert, die soziale Innovation und regionale Entwicklung in ländlichen Regionen vorantreiben. Aufbauend auf Interviews mit den Pionierinnen und Pionieren werden ihre Netzwerke und Kooperationen systematisch mit netzwerkanalytischen Methoden untersucht. Ziel des Projekts ist es, politische Strategien zu entwickeln, die eine nachhaltige räumliche Entwicklung fördern und räumliche Disparitäten verhindern können.

Nachrichten aus dem Projekt

Im Rahmen des 3. BULE+ Vernetzungstreffens vom 13.-15.03.2023 in Göttingen stellten V.-Prof. Dr. Julia Binder und Hanna Zeißig die Konzeption des Projekts "Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung“ sowie die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus dem Projekt vor. Zusammen mit den weiteren Forschenden unterschiedlicher Disziplinen, die in der Forschungsfördermaßnahme „Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung“ vereint sind, konnten Forschungs- und Projektergebnisse ausgetauscht und Synergien hergestellt werden.

Im Rahmen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) in Bielefeld, stellten Kamil Bembnista und Dr. Tobias Mettenberger die Konzeption des Projekts "Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung“, sowie erste Ergebnisse einer egozentrierten Netzwerkanalyse vor. Unter dem Titel "Die Netzwerke ländlicher Digitaler Pionier*innen. Eine Kontextualisierung zwischen Regionalität und Cyberspace“ wurden dabei Ursachen und Konsequenzen einer innovationshemmenden Umgebung interpretiert, sowie welche Rolle Nähe und Distanz im physischen sowie im digitalen Raum spielen, dass hilfreiche Ego-Alteri-Beziehungen geknüpft und gepflegt werden. Die Präsentation fand im Rahmen der Sektion Soziologische Netzwerkforschung unter dem Titel Wechselwirkungen von sozialen Netzwerken und deren Kontexten statt.

Im Rahmen des ARL-Kongresses 2022 „Künftig alles SMART? – Herausforderungen der Digitalisierung für die Raumentwicklung“ in Bielefeld präsentierte das DigPion-Projekt um Julia Zscherneck & V-Prof. Dr. Julia Binder in Kooperation mit Dr. Tobias Mettenberger (Thünen Institut) Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt. In ihrem Vortrag beleuchteten sie die Fragen, welche Ressourcen digitale Pionier*innen von der Politik und Regionalentwicklung benötigen und inwieweit sie eigene Ressourcen und Netzwerke einbringen, um die Region zu entwickeln.

Vom 07. bis 10. Juni 2022 nahm das DigPion-Projekt an der „6th Global Conference on Economic Geography“ in Dublin, Irland teil. Die erste internationale Konferenz in Präsenz nach der pandemiebedingten Pause war für alle Beteiligten etwas Besonderes und bot dem Team die Möglichkeit, ihre Zwischenergebnisse im internationalen Kontext zu präsentieren. Der Vortrag beschäftigte sich mit der Rolle der digitalen Pionier*innen in ländlichen Regionen und ihren technisch-digitalen, politisch-administrativen, finanziellen und wissenschaftlichen Ressourcen.

Unter dem Titel „Digitale Pionier:innen und ihr Wirken in der Region. Wissenschaftlich-basierte Handlungsempfehlungen gerichtet an Politik und ländliche Regionalentwicklung“ hat das DigPion-Projektteam Anfang Mai zwei Workshops in den Fallregionen im nordöstlichen Baden-Württemberg (Künzelsau) und dem südöstlichen Mecklenburg-Vorpommern (Neubrandenburg) mit den im Forschungsprojekt identifizierten digitalen Pionier:innen durchgeführt. Die Workshops zielten darauf ab, Handlungsempfehlungen für die politische Praxis auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene und die ländliche Regionalentwicklung basierend auf den Forschungsergebnissen des Projekts „DigPion - Digitale Pioniere in der ländlichen Regionalentwicklung“ (2020-2023) kollaborativ zu erarbeiten. Die Workshops fanden im hfcon (Künzelsau) und am Innovationszentrum Neubrandenburg mit zentralen digitalen Pionier:innen verschiedener Bereiche (Gesundheit, Landwirtschaft, Entrepreneurship, Co-Working und Mobilität) statt.

Am 17. November 2021 hat Dr. Tobias Mettenberger im Rahmen der IRS-Konferenz „On-/Offline Interferences“ beim Workshop „COVID and what next? Methodological implications for digitalisation research in rural-peripheral areas“, der von Dr. Julia Binder vom Fachgebiet Regionalplanung der BTU in Kooperation mit Dr. Ariane Sept, Prof. Dr. Gabriela Christmann und Prof. Dr. Heike Mayer organisiert wurde, einen Vortrag zum Thema „Analysing digital pioneers in rural areas from my big city home office – How the pandemic shaped the issue and the methodology of an ongoing research project“ gehalten.

Das DigPion-Projekt war im Rahmen der IÖR-Jahrestagung, die zwischen dem 22.-24. September 2021 in Dresden stattfand, vertreten. Dr. Tobias Mettenberger, Dr. Julia Binder und Julia Zscherneck hielten dort einen Vortrag zu „Digitale Pionier*innen als Schlüsselfiguren für nachhaltige ländliche Entwicklung?“.

Im Rahmen des virtuellen gemeinsamen Soziologiekongresses „Post-Corona-Gesellschaft“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) in Wien war das Projekt mit einem virtuellen Beitrag vertreten. Dr. Tobias Mettenberger, Dr. Julia Binder und Julia Zscherneck hielten einen Vortrag zu „Räumliche Nähe und Distanz in den Netzwerken ländlicher Digitaler Pioniere“. Die Konferenz fand zwischen dem 23.-25. August 2021 statt.

Bei der Konferenz "Sustainable & Resilient Urban-Rural Partnerships – URP2020" war das DigPion-Projekt mit dem Vortrag von Dr. Ariane Sept und Dr. Julia Binder "Smart Villages - Catalysts of inclusive development?" im URP 2020 Programm vertreten. Die URP 2020 fand vom 26. bis 27. November 2020 digital in Leipzig statt. Weitere Informationen zur Session können Sie dem folgenden Handout entnehmen.

WIR! - region 4.0 - Verbundprojekt: Weiterentwicklung der Innovationsstrategie; TP2: Innovationsumfeld und Governance

WIR! - region 4.0 - Verbundprojekt: Weiterentwicklung der Innovationsstrategie; TP2: Innovationsumfeld und Governance

 

Projektleitung an der BTU:  Prof. Dr. Ludger Gailing

Projektteam: Sunna Kovanen, Dr. Peter Ulrich

Verbundpartner: Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) (Koordination), Zentrum für Technik und Gesellschaft (TU Berlin), Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Investor Center Uckermark GmbH, Stadtwerke Schwedt GmbH, Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH, pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V.

Förderorganisation: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“

Laufzeit: 09/2019 - 09/2022

Das Projekt „region 4.0“ ist ein Bündnis des BMBF-Programms „Wandel durch Innovation in der Region“ (WIR!), das verschiedene Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis aus Berlin und Brandenburg zusammenbringt. Das Ziel des WIR!-Bündnisses ist es, eine Innovationsstrategie „region 4.0“ umzusetzen, die die Entwicklung innovativer Wertschöpfungsnetze in verschiedenen Handlungsfeldern, u.a. Land- und Ernährungswirtschaft und Daseinsvorsorge/Infrastruktur in der Umsetzungsregion bestehend aus den Landkreisen Barnim und Uckermark in Brandenburg und dem ehemaligen Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern beinhaltet.

Die BTU ist hauptverantwortlich für das Teilvorhaben „Innovationsumfeld und Governance“, das innerhalb des Bündnisses „region 4.0“ Bestandteil des Verbundvorhabens „Weiterentwicklung der Innovationsstrategie“ ist. Der Beitrag der BTU besteht in der Begleitung und wissenschaftlichen Fundierung der Arbeit des WIR!-Bündnisses im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Innovationsstrategie. Der forschungszentrierte Projektbeitrag der BTU ist die empirische und methodische Verknüpfung dreier Perspektiven in regionalen Innovationsprozessen: wissenschaftliche Aufbereitung zu Innovationen in „organizationally thin regions“, Umfeldanalyse und -begleitung mit Governance-Akteuren in der Umsetzungsregion und Vergleich mit anderen „organizationally thin regions“ in Deutschland. Des Weiteren unterstützt die BTU bei der Verstetigung des Innovationsmanagements in der Region.

Nachrichten aus dem Projekt

Anlässlich des Projektabschlusses wurden drei Artikel in den wissenschaftlichen Fachzeitschriften RaumPlanung, Frontiers in Political Science und PLANERIN publiziert. Die Veröffentlichungen berichten von den gewonnenen Erkenntnissen aus dem Projekt und beschäftigen sich thematisch mit regionalen Wertschöpfungsnetzen sowie dem Einsatz kollaborativer, regionaler Governance und regionaler Innovationsstrategien:

  • Gailing, L. (2023): Regionale Wertschöpfungsnetze im ländlichen Raum. Das Bündnis "region 4.0" als Motor für Kooperation und Transformation. PLANERIN, 2(2023), 34-36.
  • Kovanen, S., Ulrich, P., & Gailing, L. (2023): Institutionalizing collaborative regional governance in organizationally thin regions – Regional development agencies and the neglect of social innovations. Frontiers in Political Science (Section Comparative Governance), 5(1092295), DOI: 10.3389/fpos.2023.1092295
  • Nagy, E., Kovanen, S., Schäfer, M., & Gailing, L. (2023): Innovationen in ländlichen Räumen etablieren? Erkenntnisse aus der Umsetzung und Weiterentwicklung einer regionalen Innovationsstrategie. RaumPlanung, 220(2023), 49-54.

Am 18.11.2021 wurden die Ergebnisse der Feldforschung im Rahmen des Teilprojekts "Innovationsumfeld und Governance" bei der internationalen Konferenz & Festival "GRASP - A Festival of New Ideas" von der Universität Roskilde und Roskilde Festival, Dänemark präsentiert.

Am 15.11. wurde ein Workshop zwischen dem Bündnis WIR! Region 4.0 und dem Investor Center Uckermark in Schwedt (Oder) durchgeführt, um die Verstetigung des Bündnisses nach der ersten Förderperiode zu planen. Der Workshop wurde inhaltlich vom BTU-Team des Bündnisses vorbereitet.

Im Rahmen des Verbundvorhabens „Weiterentwicklung der Innovationsstrategie“ der ZTG an der TU Berlin und des Fachgebiets Regionalplanung ist ein Reflexionspapier entstanden, dass dem WIR!-Bündnis zur Verfügung gestellt wurde. Das Fachgebiet Regionalplanung hat das „Innovationsumfeld und Governance“ in der Umsetzungsregion untersucht:
Schäfer, Martina, Nagy, Emilia, Gailing, Ludger, & Ulrich, Peter (2021): Empfehlungen an das WIR!-Bündnis „region4.0“ auf Basis der formativen Evaluation und der Governance-Analyse des Innovationsumfelds. Ein Feedback Loop Paper.

Das WIR!-Bündnis „region4.0“ führte im Rahmen des „14. Zukunftsforum ländliche Entwicklung“ am 21.01.2021 unter dem leitenden Thema „Alles digital oder doch wieder "normal"? Neue Formen von Arbeit und Teilhabe als Chance für die Ländlichen Räume“. Unter dem Titel „region 4.0 – regionales Innovationsnetzwerk digital“ war auch das Fachgebiet Regionalplanung vertreten bei diesem Fachforum.
Die Präsentation und Beiträge können hier nachträglich angeschaut werden.