Textilkunst der Moderne Die Weberin Else Mögelin (1887 – 1982)

Trotz ihres umfangreichen Werks aus insgesamt 8 Jahrzehnten, das sowohl Textil- und Gebrauchskunst als auch Malerei und Grafik umfasst, ist das Schaffen der am Bauhaus ausgebildeten Weberin Else Mögelin bislang nicht eingehend untersucht worden. Das Dissertationsprojekt stellt daher erstmalig in ausführlicher Form das Leben und Werk der Berliner Künstlerin dar. Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, die persönliche und künstlerische Entwicklung Else Mögelins aufzuarbeiten und eine Bestandssicherung des weit  verstreuten  Werks  zu gewährleisten, das die Vollständigkeit zu erreichen sucht. Der Werdegang von der Schülerin des Weimarer Bauhaus hin zur Weberin und Werkstattleiterin in der Künstlersiedlung Gildenhall bis zu ihrer Funktion als Leiterin der Textilklassen in Stettin und Hamburg soll erfahrbar gemacht werden. In der Technik der Flachweberei und mit verschiedenen Bindungsarten gestaltete Else Mögelin einen einzigartigen Bild- und Formenkosmos, der nun zum ersten Mal umfassend untersucht wird. Bedingt durch das Auffinden zahlreicher Wandbehänge, Entwürfe und Aquarelle wird eine kritische Werkanalyse sowie eine Einordnung in kunsthistorische Zusammenhänge erfolgen. Die Ausstellungstätigkeit von Else Mögelin wird rekonstruiert und die Rezeption ihrer Kunst durch die Öffentlichkeit aufgearbeitet, wodurch die wachsende aber auch fallende Bedeutung der Künstlerin deutlich wird. Mögelins Werdegang steht exemplarisch für den zahlreicher Künstlerinnen im 20. Jahrhundert. Die Untersuchung wird daher auch zu einem differenzierteren Bild der Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts beitragen.

Kurzbiografie

Caroline Kühne hat von 2013 bis 2020 Kunst- und Bildgeschichte, Kunstwissenschaft und Französisch in Berlin studiert. 2021 war sie akademische Mitarbeiterin am Fachgebiet Kunstgeschichte der BTU Cottbus-Senftenberg. Seit 2022 ist sie als Volontärin am Brandenburgischen Landesmuseum für Moderne Kunst tätig.