Hintergrundrauschen Rassistische Wissensbestände und Diskriminierung
Rassistische Diskriminierungen zu erkennen und als solche klar zu benennen, fällt nicht jeder:m in jedem Moment gleichermaßen leicht. Noch herausfordernder und nicht weniger wichtig ist es, die hinter einzelnen Diskriminierungsfällen stehenden gesellschaftlichen (hier: rassistischen) Wissensbestände wahrzunehmen. Die wechselnden gesellschaftlichen Debatten zu antimuslimischem Rassismus ebenso wie konkrete Diskriminierungen greifen auf dieses Wissen zurück, das als gesellschaftliches Hintergrundrauschen allen zugänglich ist und sich für viele deutlich in den Vordergrund drängt. Die Übung „Hintergrundrauschen“ soll zu einer Auseinandersetzung mit diesen Wissensbeständen einladen. Ausgehend von Fallbeispielen setzen sich die Teilnehmenden mit Zusammenhängen zwischen diesen und gesellschaftlichen Diskursen und Praktiken auseinander und tauschen sich über Vorbilder und Umgangsstrategien aus.
Einen besonderen Dank widmen wir an dieser Stelle dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften, welcher uns ein Exemplar des Materials kostenlos zur Verfügung stellt. Das Material ist Teil unserer Themenbox Diskriminierungssensibilität, kann aber auch einzeln ausgeliehen werden.
Anzahl der Teilnehmer:innen
6 bis 18
Dauer
90min
Platz
Zum Auslegen des Zeitstrahls einen Platz von ca. 7 Metern Länge (z. B. auf dem Boden oder einer Tischreihe), drei Räume für Kleingruppenarbeit
Zusätzlich benötigtes Material
Flipchartpapier, Flipchart oder Moderationswand, Stifte, Krepp-Klebeband
Aufbau und Ablauf
Es wird ein Zeitstrahl zu antimuslimischen Rassismus ausgelegt, welcher aus 20 Überschriftenkarten und 60 Inhaltskarten besteht. Die Überschriftenkarten geben einen Überblick über die im antimuslimischen Rassismus wichtigen Diskursmomente aus den Jahren 2000 bis 2021 (Beispiele: „Leitkulturdebatte(n)“, „Kopftuchdebatte(n)). Zu den Debatten liegen je drei Inhaltskarten vor, die die Debatten mit Beispielen veranschaulichen. Die Teilnehmenden werden in Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erhält eine Fallbeschreibung zu einem Diskriminierungsfall, welche entlang verschiedener Aufgaben schrittweise besprochen wird.